So

21

Dez

2014

Top 12

Das Jahr ist zu Ende, Zeit die Songs des Jahres zu küren:

Wie immer gilt: Es gibt keine klare Hitliste (abgesehen von Platz 1, welcher für mich mit riesem Abstand dort rangiert und für mich gar der Song des Jahrzehnts ist bis dato)

 

Platz 10: Sunrise Avenue – Lifesaver
Zur ersten Platzierung will ich gar nicht viele Worte machen. Seitdem ich das Lied auf dem Weg zu meinem ersten Außeneinsatz bei neuen Arbeitgeber im Radio erstmalig gehört hab, macht es mir jedes Mal aufs neue gute Laune und kann gar nicht totgehört werden. Auch live ein Genuss.

 

Platz 9: Kettcar – Landungsbrücken raus
Auf ein Kettcar-Konzert habe ich es leider nie geschafft, aber der Song gehört für mich als Nicht-Mehr-Ganz-Neu-Hamburger natürlich dieses Jahr auf die Liste. Leider auch beim Wiebusch-Konzert nicht im Set. 

 

Platz 8: Enno Bunger – You bzw. Scheitern

Enno darf in diesem Jahr wieder nicht fehlen, dieses Mal mit seiner neuen, zunächst englisch aufgeführten Nummer. Besonderheit an diesem Song ist, dass ich wohl sowohl bei der englischen als auch bei der deutschen Weltpremiere (diese in 2014 im Rahmen der [PIAS]nites) dabei sein durfte.

 

Platz 7: Thees Uhlmann – Das hier ist Fußball / Sommer in der Stadt
Dafür dass ich Thees so klasse finde, steht er eigentlich ziemlich weit unten in der Liste. Das liegt vielleicht ein Stück weit daran, dass es in diesem Jahr keinen neuen Stoff von ihm gab oder auch daran, dass er nicht mal mehr mein Liebling des GHVC ist. Aber auf jeden Fall sorgte er erneut für unvergleichliche Abende. Sein Konzert am 7.März in Bremen, das kleine „LV-Treffen“ in der Metropole Gütersloh eine Woche drauf und besonders der Gig im Rostocker M.A.U.-Club waren jedenfalls sehr stark und zu deren Hommage habe ich „Sommer in der Stadt“ in die Hitliste gepackt, weil der Song live einfach dermaßen geil ist. Und dann war da ja noch die Veranstaltung der ZEIT, nachdem  ich dann mal ein Autogramm ergattern konnte – aber insbesondere die Unplugged-Version von „Das hier ist Fußball“ bleibt für immer in Erinnerung. 

 

Platz 6: Madsen – Mit dem Moped nach Madrid
Auch Madsen dürfen in diesem Jahr nicht fehlen, da ich die Jungs dieses Jahr erneut viermal in bester Spiellaune erleben durfte (siehe aber auch Platz 4) und aufgrund der großartigen Live-Platte, die die Erinnerung an zwei der besten Konzerte des Vorjahres zurück ins Gedächtnis gerufen hat. Für den Moped-Song habe ich mich nicht nur entschieden, weil er mir irgendwie sehr gut gefällt, sondern auch, weil ich in diesem Jahr meine Europa-Urlaube gestartet bzw. für die kommenden Jahre geplant habe (auch wenn Madrid bzw. Spanien nicht zu den Zielen gehört).

Besonders in Erinnerung geblieben ist das überraschte geniale Konzert in Rheda-Wiedenbrück, dass neben dem Dachterrassen-Auftritt von Spaceman Spiff und dem Leise Landung-Auftritt von Bosse (für den nicht mal Platz in der Liste ist) das Treppchen der geilsten Konzerte des Jahres bildet.

 

Platz 5: Adel Tawil – Zuhause / Rob Lynch – My Friends & I
Diesen Platz teilen sich zwei doch sehr unterschiedliche Herren, die Platzteilung gibts auch eher aufgrund der thematischen Ähnlichkeit der beiden Songs und der Tatsache, dass beide Konzerte inkl. ausnahmslos toller Vorbands ebenfalls recht weit vorne bei den besten Konzerten des Jahres rangieren. Und die Songs sind trotz oder gerade wegen vermeintlich simplen Themen und Textzeilen wie „Zuhause ist da, wo deine Freunde sind“ und „My Friends & I – We Got A Lot To Life For“ immer wieder zurück im Ohr.

 

Platz 4: Ton Steine Scherben – Die letzte Schlacht gewinnen wir
Die Band musste einfach auch auf die Hitliste, weil es mich einfach schon im Vorfeld so gefreut hat, ein Konzert von Ihnen erleben zu dürfen. Der gewählte Titel, interpretiert von Sebastian Madsen, war sicher eines der Live-Highlights dieses Jahres.

 

Platz 3: Herbert Grönemeyer – Feuerlicht
Eine Liste ohne Herbert? Auf gar keinen Fall. Den einen Song von neuen Album auszuwählen, der in dieser Liste auftauchen soll, war dann doch aber gar nicht so einfach. Entschieden habe ich mich dann letztlich gegen Wunderbare Leere, obwohl dieser Song zu meinen absoluten Favoriten seines Gesamtwerks gehört. Feuerlicht ist aber zumindest textlich wohl noch eine Stufe höher anzusiedeln und die Thematik des Songs ist einfach zu aktuell und zu gut umgesetzt, um nicht zu den Top Songs meines Musikjahres zu zählen.

 

Platz 2: spaceman spiff – Vorwärts ist keine Richtung
Auch auf Platz 2 haben wir einen GHVC-Vertreter. Ich bin sehr froh, dass ich den Hannes in 2013 als Voract von Enno Bunger kennenlernen und bei einem großartigen gemeinsamen Konzert der beiden das Konzertjahr dem Ende entgehen bringen konnte, denn sonst hätte ich sein aktuelles Werk eventuell gar nicht so wahrgenommen. Und somit dann ein großartiges deutsches Album versäumt, dass die beiden Vorgänger nochmal um Längen toppt. Vorwärts ist keine Richtung habe ich u.a. deshalb ausgewählt, weil es eben doch vorwärts geht musikalisch und zum anderen, weil ich in dem Musikvideo dazu in vorderster Front auftauche ;)
Und weil das Ding einfach ein echter Ohrwurm ist, der mich das ganze Jahr nicht losgelassen hat.

 

Platz 1: Marcus Wiebusch – Der Tag wird kommen
Und da ist nochmal der Wiebusch und erneut das Grand Hotel Van Cleef, welches ja meine Hitparade des Jahres schon ziemlich dominiert (Hälfte der genannten Songs) - Wie oben schon angerissen für mich ein ganz ganz besonderer Song eines genialen Albums. Die Art und Weise wie Marcus hier gegen Homophobie Stellung bezieht, ist einfach großes Kino.  Und vermutlich der längsten Songtexte, die jemals geschrieben worden sind. Hammerwerk.

 

Viele viele andere großartige Erinnerungen haben den Platz in diese Liste nicht geschafft, können aber in meinem Blog nachgelesen werden. Fazit 2014: Ein erneut megastarkes musikalisches Jahr mit 64 Konzerten, großartigen neuen Alben und viel Freude für die Ohren. 

Sa

20

Dez

2014

Montreal in der Fabrik, Hamburg

Ganz netter Jahresabschluss, aber ausnahmsweise mal kein Bericht.

Mo

08

Dez

2014

clueso in der o2 World, Hamburg

Aufgrund des für meine Ohren nur mittelmäßigen Albums waren die Erwartungen bezüglich dieses Konzerts beiweiten nicht so hoch wie in der Vorwoche und um es vorweg zu nehmen: Es war auch irgendwie kein wirklich doller Abend.


Beginnen wir chronologisch korrekt mit der Vorband AnnenMayKantereit: In Erinnerung bleibt von denen auf jeden Fall die überraschende rauchige, harte Stimmfarbe des sehr jung ausschauenden Sängers, die alleine schon irgendwie für Gänsehaut sorgte. Musikalisch konnte man sich die Jungs auch durchaus anhören, textlich war es für mich noch nicht herausragend, aber auch nicht 08/15. Auf jeden Fall eine interessante Band, die sich vorstellen durfte und bei der man gespannt sein darf, was man noch von Ihnen hören wird.


Dann also Startschuss für das (vorläufige) Abschlusskonzert der Stadtrandlichter-Tour. Mit "Pack meine Sachen" wurde mein Lieblingssong vom Album direkt als Opener gesetzt, der live auch echt gut kommt. Gleiches gilt im Übrigen auch für "Freidrehen". Trotz eines cleveren Setlist-Aufbaus mit dem stetigen Wechsel zwischen neuen Nummern und den alten Sachen wie Chicago, Mitnehm und Co. kam aber nur sehr langsam Stimmung auf in der Halle, die vielleicht auch doch ein Stückchen zu gross ist für Clueso. Zudem nervten mich die Nachbarn zu beiden Seiten mit permanenten Fotografieren bzw. Starrheit (nicht einmal applaudiert, geschweige denn sonst irgendwie am Konzert teilgenommen) ... vielleicht haben auch diese beiden Mädels meinen Eindruck vom Konzert nach unten gezogen. 

Mitte des Hauptsets reihten sich dann allerdings die Highlights einander. Beginnend mit einem sehr starken, kleinen reinen Gitarren-Set (Barfuß und Ich bin fürs Rollen) wurden in diesem Block zudem die Stadtrandlichter besungen und ein weiterer gelungener Song des Albums (Sein Song) präsentiert, bevor dann mit einem Medley vom allerersten Album "Text und Ton" mit anschließendem Freestyle und Breakdance zum ersten Mal und völlig zurecht richtig Stimmung aufkommen sollte. Die sollte nur wenige Sekunden später ihren Siedepunkt erreichen, als der Gast des Abends angekündigt wurde, mit dem ich irgendwie gar nicht richtig gerechnet hatte, obwohl es im Nachhinein zu erwarten war:

Cello live mit Udo war auf jeden Fall ganz ganz grosses Kino.

Auch der Rest des Abends hatte mit nem gelungenen RMX von Out of Space, einer meiner allerliebsten Songs von ihm (Geisterstadt)  und dem Abschluss "Gute Musik" noch sehr sehr schöne Sachen im Angebot.

Trotzdem und trotz der Tatsache, dass die Band zweifelsfrei live einfach eine exzellente Leistung bringt und auch die Bühnenshow an sich schon echt cool war, hat es mich nicht nachhaltig geflasht.


Di

02

Dez

2014

Enno Bunger & Spaceman Spiff im Gruenspan, Hamburg

Dezember ist Gruenspan-Zeit ... gut ein Jahr nach einem großartigen Madsen-Konzert dort, ging es mal wieder in die Große Freiheit 58 und die Erwartungen konnten größer kaum sein bei den beiden tollen Singer-Songwriter, die für eine Tour gemeinsame Sache machen sollten. Schon bei TV Noir waren sie für einige Stücke zusammen aufgetreten (vor allem Photonenkanonen in der Tischtennisball-Version sollte jeder Musikliebhaber gesehen haben) und hatten dadurch die Erwartungen noch weiter angeheizt, zumal vor allem der Hannes (also spaceman spiff) sich in diesem Jahr durch die vielen schönen und immer wieder anderen Konzerte (z.B. solo auf der Dachterrasse über Hamburg oder mit Cello und Schlagzeug begleitet in Mannheim) auf meiner Liste der Lieblingskünstler immer weiter nach vorne geschoben hat. 


Genug der Vorrede, es soll ja schließlich um ihr gemeinsames Konzert gehen. Und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Die hohen Erwartungen wurden mehr als erfüllt und das Gruenspan sah ein irrsinnig starkes Konzert dieser beiden Jungs (eigentlich sollte hier Wahl-Hamburger stehen, Hannes ist aber mittlerweile wieder weggezogen). 

Direkt mit dem ersten Titel wurde klar, dass die Stücke durch das gemeinsame Projekt nochmals deutlich an Qualität gewinnen, denn "Teesatz" zusammen mit Ennos Pianospiel war ein erstes gelungenes Beispiel dafür und so kann man das quasi für den ganzen Abend so - ausgenommen die beiden Stücke vor der Pause (wer braucht sowas eigentlich, nur nervig), die jeweils solo gespielt wurden, was aber auch nochmal seinen Reiz hatte.

Folglich fällt es sehr schwer überhaupt irgendein Highlight rauszupicken: Fairerweise muss ich aber sagen, dass - und das ist keineswegs abwertend gemeint - vor allem bei den Songs von Hannes für mein Empfinden mehr rausgeholt wurde in dem Projekt. Zum einen Ennos Piano-Einsätze, vor allem aber sein Drummer Nils fügten sich sensationell in die Songs ein. Das gilt insbesondere für das coole neue Intro von "Egal", aber auch z.B. für "Straßen" und natürlic die "Photonenkanonen", auch wenn dieses mangels Flügel nicht in der TV Noir-Version dargeboten werden konnte.

Hannes konnte sich dagegen (nur) einigen Gitarren-Versätzen in die Lieder von Enno einbringen, was aber nicht minder Qualität hatte und schöne Versionen mit ganz feinen Soli hervorbrachte ... hier sei beispielhaft "Roter Faden" erwähnt, dass sowieso eines meiner Lieblings-Live-Nummer von Enno ist und mit der E-Gitarre dann nochmal mehr an Rock und Kraft gewinnt.  Sehr klasse war auch das gemeinsame Pianospiel bei einem von Ennos Songs. Überhaupt hätte die Setlist auch kaum besser sein können, da nahezu alle meiner Favorites dargeboten wurden, natürlich auch "Hamburg", ein Titel der hier natürlich nicht fehlen durfte und ein weiterer Gänsehaut-Moment war.


Abschließend noch ein paar Worte zur Stimmung: Bei beiden wird leider wenig mitgesungen und dann bin ich auch keiner, der das macht (höchstens leise), aber trotzdem war eine gute, beseelte Stimmung im Raum, die beide auch scheinbar etwas geflasht hat. Denn der Witz, den es in den Ansagen bei anderen Konzerten wohl gegeben hat, fiel diesmal fast völlig aus, weil Sie immer wieder nach Worten suchten. Aber auch das ist nun beileibe kein Kritikpunkt, sondern einfach eine Feststellung.

Es war also für alle Seiten ein unvergesslicher Abend, der noch damit getoppt wurde, dass das Publikum auch nach gut 1 3/4 Std. (abzgl. Pause) immer noch nicht genug hatte und langanhaltend applaudierte, so dass die beiden für eine Spezial-Zugabe noch einmal die Bühne entern mussten. 

Sa

29

Nov

2014

Bastian Baker in der Prinzenbar, Hamburg

Nach längerer Zeit Abwesenheit ging es am Samstag Abend mal wieder zu einem Konzert Richtung Reeperbahn, in den wohl schönsten Club, den ich bislang habe sehen dürfen. Denn der Name Prinzenbar hält von der Optik her alles, was er verspricht - ich hoffe zumindest ein klein wenig kommt es auf den Bildern rüber. Diesmal habe ich mir auch zum ersten Mal den "Luxus" erlaubt mir das ganze vom Balkon anzugucken - schon alleine mal beobachten zu können wie Publikumsmenge so reagiert und agiert war mal ganz spannend, aber zudem war das auch an sich ein sehr schönes Plätzchen um entspannt der Musik zu lauschen.

 

Vorband an diesem Abend war Ben Galliers mit seinem "Sidekick" Felix. Das war auch durchaus ganz nette Musik, aber im Wesentlichen mir einen Hauch zu melancholisch (was aber bei einem Singer-Songwriter nicht überrascht). Umso stärker waren dann aber die beiden Titel, die ein wenig mehr in Richtung Pop-/Indie-Rock gingen, zumal diese von einer Bass-Ukelele begleitet wurden, die für coolen Sound sorgte. Fazit also: Schön genug um gut gelaunt in den Abend zu starten, ein Solo-Konzert aber würde ich mir wohl nicht ansehen.

 

Und dann also der Schweizer Exportartikel Bastian Baker, der vor einem halben Jahr bereits als Voract und solo dermaßen Eindruck hinterlassen hat, dass ich damals direkt ein Ticket für das nun anstehende Band-Konzert erworben hatte. Trotzdem muss ich fairerweise gestehen, dass ich mich in den den letzten 6 Monaten kaum weiter mit seiner Musik befasst hatte und nun ziemlich unvorbereitet ins Konzert ging.

Und was es da zu erleben gab, hätte ich so von einem Singer-Songwriter nicht wirklich erwartet. Denn von ersten Ton an hatte man das Gefühl eher auf einem Rockkonzert zu sein. Sprich: es war laut, es war rockig, bass- und gitarrenlastig, tanzbar oder kurzum: richtig geile Nummern, bei denen die Füße und Hände gar nicht stillhalten konnten. Das ganze dann aber eben zudem trotzdem mit sehr starken Texten, wie es man es von guten Vertretern des Genres gewohnt ist, versehen. Alleine die Tatsache, dass der große Hit "Lucky" in der Band-Version für mich fast der ödeste des ganzen Sets war, zeigt schon, welche Qualität die Alben abseits der Singleauskopplungen haben. Ein paar wenige, ruhige, melancholische Stücke gab es aber natürlich auch ... durch deren geschickte Platzierung im Set waren diese aber eine schöne Abwechslung. 

Abschließend sei dann noch die großartige Band erwähnt, die mit ihrem Sound zu diesem wundervollen Abend erheblich beigetragen hat. Besopnders die rockigen Outros im 2.Teil des Sets waren übelst genial. 

Erstaunt war ich dann letztlich noch darüber wie gut und laut die Mädels im "Parterre" die Refrains der bekannteren Songs mitsingen konnten, was auch auf Bastian mächtig Eindruck zu machen schien.

Ein toller, nahezu genialer Auftritt eines sympathischen Menschen in einer wundervollen Location - besser kann die Adventszeit und der Konzertendspurt doch gar nicht beginnen.

So

16

Nov

2014

3. Hamburger Küchensessions-Festival im Knust, Hamburg

So allmählich neigt sich das (Konzert-)Jahr dem Ende entgegen, bereits zum letzten Mal wurde an diesem Sonntag ein Festival sowie das Knust aufgesucht. Ziel war das oben erwähnte dritte Hamburger Küchensessions-Festival, dass einige Songwriter des Landes (und einen Gast von Down Under) auf einer Bühne versammeln sollte.

 

Eine clevere Entscheidung der Macher war es mit einem Duo zu beginnen, welches durch volle Bandbesetzung ergänzt wurde, um direkt mal Stimmung in den Laden zu bekommen. Denn so gern ich auch Singer-/Songwriter-Musik mag, ist es nie verkehrt, wenn diese durch Bass und Schlagzeug an Tiefe und Dichte gewinnt, zumindest wenn es gut gemacht ist. Im Fall von Liza & Kay kann man das definitiv so stehen lassen, sodass der Auftakt in den langen Abend direkt mal sehr stark war. Zwei tolle Singstimmen - insbesondere im Zusammenklang - und die schon erwähnten guten Bandmusiker und Melodien sorgten jedenfalls für gute Laune, auch wenn die Texte zugegebenerweise relativ banal waren.

 

Auch der nächste Act Wuttke - überraschend für dieses Festival als Schweinerock angekündigt - versuchte mit voller Bandstärke Stimmung zu machen. Für mich waren sie aber einfach nur viel am Platze, da man ihre Art zu singen auch nicht wirklich als Singen bezeichnen konnte. Weiter will ich mich über die drei aber auch gar nicht auslassen, lediglich nochmal erwähnen, dass es auch textlich und musikalisch bei mir so gar nicht angekommen ist. Ganz klar der schwächste Teil des Abends.

 

Mit dem dritten Act und gleichzeitigen Moderator des Abends, Benni Benson, sollte die Qualität dann Gott sei Dank wieder ansteigen. Für ein leider recht kurzes Set durfte er mit Gitarre und Mundharmonika (sowie zum Abschluss begleitet von Der Herr Polaris) die Bühne entern. Als Solo-Act wurde es naturgemäß etwas ruhiger, aber vor allem textlich auch der bisherige Höhepunkt des Abends. 

 

Am Abschluss seines Sets durfte er dann direkt die nächste Überraschung im Line-Up ankündigen, denn auch der Musikstil von Safi passte eigentlich nicht so recht in den Rahmen des Küchensessions-Festival. Vom klassischen Singer-Songwritertum gab es nun den krassen Wechsel in Richtung Grunge, einem Musikstil, der für meine Ohren doch extrem ungewohnt ist. Anders als bei Wuttke bin ich allerdings in diesem Fall der Meinung, dass man den dreien die Qualität in keinster Weise absprechen kann. Zudem war ich doch recht erstaunt, wie gut Grunge mit deutschen Texten funktioniert  - nicht zuletzt weil teils sehr kluge Botschaften in den Songs versteckt waren. Besonders stark waren jedoch die instrumentalen Momente und die - ein wenig an Nina Hagen erinnernde - Singstimme der Frontfrau.

Alles in allem also schon irgendwie cool, länger hätte ich das aber trotzdem nicht gebraucht.

 

Ansatzweise kann auch der fünfte Gast des Abends, der Australier Tim McMillan, als überraschend bezeichnet werden, denn anders als bei den Songwritern üblich, liegt bei seinen Stücke offenbar das Hauptaugenmerk auf der Musik. So war der Textanteil bei manchen Stücken nahe der 0%. Das ist jetzt allerdings gar nicht negativ gemeint, denn die gesamte Band hatte eine enorme Qualität vorzuweisen und kreierten dabei in der Regel Melodien zum Wegträumen - irgendwie genau das Richtige, da so langsam die Müdigkeit einsetzte.

Fazit also: Ein sehr starker Auftritt mit einem Frontmann, der zudem durch sehr witzige Ansagen und Storys das Problem auf seine Seite zog.

 

Nach der Halbzeit ging es dann weiter mit Simon & Jan, die möglicherweise am stärksten an diesem Abend dem Typus Singer-Songwriter entsprachen, eigentlich sogar mehr als Liedermacher ala Reinhard Mey anzusiedeln sind. Beim Gesangstil ging es hingegen eher in Richtung Simon & Garfunkel, also eine wirklich interessante Kombi, die dort mit den Stimmen und  Gitarren sowie Loop-Station die Leute im Knust beglückte. Wer nun aber nach dieser Einleitung von dem Duo Texte über die Sinnsuche oder die Probleme der Welt erwartet, den muss ich enttäuschen. Das Set bestand nämlich ausschließlich aus ironischen Beobachtungen der Gesellschaft, Promis und Religionen. Der Einstieg in Teil 2 des Festivals war jedenfalls geglückt und die Stimmung direkt wieder gut.

 

Die passende Stimmung also für den Star des Abends: Olli Schulz

Ich muss ja dazu schreiben, dass ich ihn (genauso wie alle anderen Acts des Abends) bislang allenfals von Namen her kannte. Trotzdem war seine Teilnahme an dem Festival der ausschlaggebende Grund sich doch ein Ticket für diese Veranstaltung zu holen. Und was soll man groß sagen ausser sich zu fragen, wie es sein kann, dass ein so großartiger Typ mir bis dato nahezu vollkommen entgehen konnte.

Egal ob Quasi-Weltpremieren von der 2015er-Platte oder die alten (für mich ja auch neuen) anderen Nummern - das war ganz ganz großes Kino, sowohl textlich als auch musikalisch. 

Zudem kann ich nun auch verstehen, wieso Olli für Radio und Fernsehen zu einer interessanten Person wurde, denn derartig gute Entertainerqualitäten (Ansagen, Cover und Freestyle-Einlagen) sind wohl kaum zu überbieten. Sein Set war folgerichtig auch - Wehmutstropfen Nr,.1 - viel zu kurz und ich kann nur hoffen, ihn irgendwo auf seiner kommenden Tour zu erwischen und bis dahin werde ich mich an seinem Altwerk abarbeiten ;).

 

Star des Abends ist also in keinster Weise übertrieben, denn das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss.

Denn - und damit sind wir bei Wehmutstropfen Nr. 2 - obwohl die zweite Halbzeit des Festivals gerade erst ins Laufen kam, war der Abend für mich an dieser Stelle beendet, obwohl noch drei sicher interessante Acts im Line-Up standen. Die Gründe dafür liegen zum einen in dem arg voll gestopften Programm (was ich aber natürlich nicht kritisieren will), aber zum anderen vor allem in Verzögerungen, die sich letztlich auf über eine Stunde aufsummiert hatten. Künftig sollte man das ganze entweder vom zeitlichen Ablauf optimieren und Puffer einbauen oder das ganze früher starten oder auf einen Samstag legen, sodass man auch als Auswärtiger oder wie in meinem Fall als auf die Öffis Angewiesener eine Chance hat mehr als "nur" 70% des Programms zu verfolgen. Andernfalls sehe ich als kleiner "Geizhals" es nämlich eigentlich nicht ein, dieses Festival nochmals zu besuchen (es sei denn es käme ein wirklich großer Special Guest).

Auch wenn das jetzt nochmal harsche Kritik war, so soll nicht vergessen werden, dass es bis auf 1 bis 1,5 Ausnahmen musikalisch ein wirklich toller Abend war, der dort auf die Beine gestellt wurde und ein gelungener Knust-Abschied für 2014, der von Olli Schulz aber mal so richtig veredelt wurde.

Fr

07

Nov

2014

Udo Jürgens in der König-Pilsener-Arena, Oberhausen

Nach 178 Konzerten sollte an diesem Freitag Abend kurz vor Vollendung meines 29. Lebensjahres eine Premiere auf mich warten. Der erste Konzertbesuch (abgesehen von zwei Militärmusikfestivals) mit einer Mutter.

Ausgesucht für diese Premiere wurde mit dem Gastspiel der "Mitten im Leben"-Tour  also ein Auftritt eines der ganz Großen im deutschsprachigen Schlager .... jemanden, den ich persönlich nochmal - den exorbitanten Kartenpreisen zum Trotz - unbedingt mal live sehen wollte, bevor er irgendwann dann doch mal die Bühne verlässt.


Beginnen wir jedoch gleich mit den negativen Aspekten des Abends: Ich persönlich finde es zum einen sowieso schon blöd, dass Konzerte von einer langen Pause (in dem Fall 35 Minuten) unterbrochen werden, aber gestört hat mich insbesondere der Aufbau der Setlist. Es ist ja vollkommen klar, dass ein Konzert in erster Linie dazu da ist um seine neue Sachen zu präsentieren, aber die neuen Lieder komplett im 1.Teil des Abends abzufrühstücken und dort bis auf 1-2 zumindest etwas bekanntere Ausnahmen überhaupt keinen Klassiker zu bringen, halte ich doch für ziemlich ungeschickt, da so in diesen ersten 70 Minuten eigentlich an keinster Weise so etwas wie Stimmung aufkommen sollte. 
Und - um ehrlich zu sein - stimmungsmäßig hatte ich mir auch für den 2.Teil mehr erhofft, aber zumindest im Unterrang war das doch eher lau. Schade zudem, dass (auch hier wieder bis auf 2-3 Ausnahmen) die großen Hits allesamt nur angespielt wurden. Fazit daraus: Für den "normalen" Udo-Hörer war das sicher kein ganz optimal angelegtes Geld.


Das mag sich jetzt nach diesen ersten beiden Absätzen anhören, als wenn es ein vollkommen verschenkter Abend war, aber so war es natürlich aller Kritik zum Trotz auch nicht und zwar aus den folgenden Punkten:

  • die Qualtiät des Pepe Lienhard-Orchesters: egal ob im Zusammenspiel oder bei den vielen instrumentalen Soli - jeder der Musiker hat ein enormes Können und gerade die Soli veredelten den ein oder anderen Song
  • der Intro-Song "Die Welt braucht Lieder": tolle Botschaft über die Wirkung von Musik, gespickt mit einem großartigen Leinwandvideo über die Stationen von Udos Karriere
  • die Akustik: Dieser Punkt spielt ein bisschen mit Punkt 1 zusammen. Lag es an der Halle oder einfach an einer super Crew. Der Sound war jedenfalls nahezu an der Perfektion abgemischt, sodass es für die Ohren ein absoluter Hochgenuss war
  • die neuen Songs: Vorhin noch kritisiert bzgl. der Ballung im 1.Teilset und zumindest musikalisch auch vielleicht etwas zu viel balladig, sprich zu wenig Pep, aber man muss schon seinen Hut davor ziehen, wie genau Udo Jürgens die Welt um sich herum beobachtet und wie gekonnt er es dann schafft seine Beobachtungen entweder direkt oder verschlüsselt in Texte zu übertragen. Egal ob es da um Religionskonflikte, Eigenverantwortlichkeit oder soziale Netzwerke (Absoluter Tipp: Der gläserne Mensch) ging - textlich absolute Spitzenklasse und auch für seine Ansagen zu den Songs gab es zurecht mehr als nur einmal Applaus
  • die ausgespielten alten Songs: Zwei waren es leider nur an der Zahl, aber sowohl "Ich war noch niemals in NY" in der Medley-Version mit zwei weiteren Solosängern und NY-Songs als auch "Griechscher Wein" in einer anfangs genialen, sehr reduzierten Version (Udo und Querflöte) waren absolut topp

Bisschen enttäuschend war es im Übrigen auch, dass er eigentlich gar nicht so richtig Tschüss gesagt hat - weder vor den Zugaben, noch am wirklichen Konzertende.


Insgesamt also ein "nur" netter Abend, den man mit leichten Setlistkorrekturen deutlich besser gestalten hätte können. Dem Gelegenheitshörer würde ich wohl sogar eher das Musical als einen Konzertbesuch empfehlen, in die neuen Texte sollte man aber definitiv mal reinhören (CD oder Livemitschnitt) werden also durchaus ans Herz gelegt.



Do

30

Okt

2014

Doppelpack GHVC: Marcus Wiebusch in der Markthalle, Hamburg (29.10.2014) und Rob Lynch im Hafenklang, Hamburg (30.10.2014)

Kennt ihr dieses Gefühl,wenn man auch mehr als 1,5 Stunden nach Konzertende einfach nicht einschlafen kann, weil man so geflasht und "geohrwurmt" ist? Der Wiebusch jedenfalls hat das bei mir hinbekommen, aber dazu später mehr.

 

Vorband am ersten der beiden GHVC-Abende war "Pink Lint". Diese Band zu beschreiben fällt mir irgendwie sehr schwer, da sie doch keinen festen Stil verfolgt, sondern offenbar einfach macht, was ihr gefällt. Dabei kamen insbesondere beim Opener ungewohnte Klänge und Stilwechsel vor, an die sich das Ohr erstmal gewöhnen musste. Und auch im weiteren Verlauf gab es immer wieder überraschende Instrumenteinsätze, die sich grundsätzlich aber immer stimmig in den jeweiligen Song einsortierten. Den Grundbeat bestimmte das Schlagzeug und das in einer sehr sehr genialen Performance, sich auf die Beats einzulassen war der Grundstock um die Musik zumindest zu mögen. So war das ganze dann als Vorband absolut akzeptabel (2-3 Songs sogar richtig gut), mehr jedoch auch nicht.

 

Und dann also Heimspiel für Marcus und ein gänzlich anderes Bild als am Samstag - denn nach dem Auftritt in der Markthalle ist klar, dass der Mann live eine Granate ist und auch stimmungsmäßig die Post abgehen kann. Und es folgt die erschütternde Nachricht, dass ich mich nun unbewusst relativ kurz fassen werde. Denn obwohl mich das Konzert so nachhaltig beeindruckt hat (und mir versichert wurde, dass es sein bislang geilstes Konzert gewesen sei), fällt es umso schwerer das Ganze in Worte zu fassen.

Schon mit den ersten Klängen war jedenfalls klar, dass das ein besonderer Abend werden sollte - ein Mix aus Euphorie und Gänsehaut breitete sich aus. Im folgenden kann man gar keinen Song an sich als besonders live-tauglich oder musikalische Highlight des Abends herausheben, denn dazu war der gesamte Abend einfach nur Musik auf hochklassigstem Niveau. Vor allem der geschickte Einsatz der Bläser ist einfach stark und wie beim Voract gefiel mir das Schlagzeugspiel auch sehr. Und natürlich war es ein besonderer Moment "Der Tag wird kommen" in dieser Atmosphäre live zu hören und anders als am Samstag auch mitsingen zu können.

Nachhaltig beeindruckt haben mich aber die mir fast ausnahmslos unbekannten Songs von But Alive und kettcar, die die Setlist veredelten und bei denen die Stimmung jeweils den Siedepunkt erreichte. 

Mit einem wundervollen Songs von But Alive gingen dann "dreieinhalb Stunden Konzert" auch viel zu schnell und leider ohne die Landungsbrücken vorbei, das jedoch war nur ein kleiner Wehmutstropfen.

 

Nur einen Tag drauf ging es nahe de Fischmarkts weiter mit Künstler vom Grand Hotel van Cleef.

Den Auftakt in der typischen Hafenkneipe machten Town Of Saints, die ich bei meinem allerersten Thees-Konzert auch schonmal erleben durfte. In einem Club wirkt das alleinige - an sich ja schon seltene, aber höchst interessante - Zusammenspiel von Gitarre und Streichinstrument aber bei weitem besser als bei einem Open-Air wie damals (besonders erstaunt mich immer wieder wie rockig auch ein Streichinstrument sein kann) und so verwundert es nicht, dass in der kleinen Saal auch schon sehr bald eine ordentliche Stimmung herrschte. Ein wirklich gelungener Auftakt also auch in den zweiten Abend und ich freu mich sehr, dass sie Bestandteil des spannenden Projekts "Tour of Tours" sein werden.

 

Über den zweiten Voract - Robs Kumpel Sean McGowan - möchte ich nicht viele Worte verlieren, denn der war für mich nur sehr schwer zu ertragen. Obwohl vom Stil Rob durchaus ähnlich, war es sowohl musikalisch als auch von der Stimme her eher eine Qual ihm zuzuhören. Mit Band könnte das ganze vielleicht funktionieren, solo aber definitiv nicht. Da es offensichtlich nicht nur mir so ging, war die gute Stimmung dann auch erstmal wieder abhanden gekommen.

 

Das sollte sich Gott sei Dank wieder ändern,sobald mit den Klängen von "Stamford" der Auftritt von Rob Lynch startete. Viel besonderes zu erzählen gibt es über diesen Gig aber gar nicht mal. Gewohnt routiniert und klasse lieferten er und seine Band ihr Set ab. In dieser kleinen Atmosphäre passt diese Art von Musik aber einfach so dermaßen gut, dass es mit Sicherheit sein bester von mir gesehener Auftritt war. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte sein neuer Gitarrist, der sein Instrument aber mal so richtig gut beherrscht. Zudem gelingt es Rob sowohl mit Unterstützung seiner Band die Masse zu unterhalten und zu rocken, als auch zwischendrin ein kleines Solo-Set mit ruhigeren Songs einzubauen - eine Phase zum Wegträumen quasi, die man einfach nur geniessen muss.

Ebenso zu geniessen die gefühlt ehrliche Aussage, dass Hamburg für Rob ein Sehnsuchtsort sei.

Höhepunkte waren aber natürlich wieder "Hawking" und erst recht "My Friends & I" ... der Zuschauerchor insbesondere vom letzterem (was auch geschickt als allerletztes ins Set gepackt wurde) wollte gefühlt überhaupt gar nicht mehr verstummen.


 

 

 

 

 

 

Sa

25

Okt

2014

25 Jahre Visions in der Westfalenhalle, Dortmund

Wichtigste Erkenntnis des Tages: Gehe niemals nach einem enttäuschend verlaufendem Fussballspiel zum Konzert, man kann sich eh nicht wirklich auf die Musik freuen und konzentrieren (daher fass ich mich gleich auch sehr kurz).

Zweite Erkenntnis: Man kann auch 5 Minuten vor Beginn einen Platz in Reihe eins ergattern, wenn auch nur am äußeren Rand.


Vier Bands, jeweils 2 davon als Live-Premiere bzw. aus dem Hause GHVC sollten gemeinsam den 25.Geburtstag des Visions-Magazin begehen.


Den Auftakt machte der Kollege Marcus Wiebusch mit einem 40-Minüter. Ähnlich wie später bei Thees wirkte die Halle,die zu dem Zeitpunkt auch noch relativ leer war, eine Nummer zu groß und es kam selten wirklich Stimmung auf. Das lag aber freilich nur an diesen Umständen und nicht an der Band, die mir ausnahmslos gefallen hat. Besonders schön fand ich es aber, dass trotz diesem kleinen Zeitrahmens eine komplette Werkschau von Marcus`Karriere geboten worden mit den Ausflügen in But Alive und kettcar-Zeiten. Eine vorläufige Meinung dazu,wie mir sein Werk live gefällt, gebe ich aber erst am Mittwoch nach seinem Headliner-Konzert ab.


Royal Republic waren dann als nächstes an der Reihe und damit dann gleichzeitig meine letzte Premiere für den Abend. Feinster Rock, den die Schweden da geboten haben ... viel mehr kann man da gar nicht zu sagen. Es verwundert jedenfalls nicht, dass sie eine ordentlichen Fangemeinde in die Westfalenhalle gelockt haben. Den guten Eindruck kann man aber auch durch böse Fußballkommentare zerstören.


Wehmütig ging es dann weiter mit dem vorerst letzten Auftritt von Thees Uhlmann und Band. Aber alleine die Tatsache bei diesem "Abschiedsabend" dabei zu sein, ist schon eine schöne Anekdote. Über den Auftritt selbst kann man dann auch wieder gar nicht so arg viele Worte verlieren. Ziemlich routiniert und standardisiert sollten die Jungs und das einzige Mädel des Abends ihr Set ab, ohne dabei besonders erinnerungswürdige Momente zu schaffen. Vielleicht ist da auch einfach ein bissel die Luft raus und die Pause dringend nötig. So oder so wars natürlich trotzdem schön, wurde zudem durch ein paar neue Visions-Anekdoten angereichert und auch der Rap-Part bei Jay-Z war diesmal mal richtig gut. Kommt bald zurück :)


Das Finale in der dann auch volleren Halle gestalteten die Jungs von Kraftklub. Und da kann man einfach nur Respekt zollen, wie die sich gemacht haben. Vor 2-3 Jahren mal auf nem Festival gesehen und für grausig befunden, macht deren Live-Show und gerade die Songs vom neuen Album (sowohl textlich als auch musikalisch) einfach nur Spass. 

So viel mehr fällt mir zu den Karl-Marx-Städtern dann aber auch irgendwie grad nicht so recht ein.


Alles in allem also ein wirklich runder Geburtstag, der nur durch die Vorkommnisse ein paar hundert Meter entfernt negativ beeinträchtigt wurde.


Sa

18

Okt

2014

Doppelpack Madsen in der Halle02, Heidelberg und der Stadthalle Reethus, Rheda-Wiedenbrück

Die Jubiläumstour von Madsen wollte ich ursprünglich "nur" in Heidelberg sehen. Familiäre Ereignisse sorgten jedoch dafür, dass auch das Konzert in der "Metropole" Rheda-Wiedenbrück besucht wurde.

 

Beginnen wir jedoch chronologisch korrekt in der Pfalz:

Mit Vierkanttretlager endete vor drei Wochen die OpenAir-Saison, selbige Band sollte die Hallen-Herbsttour eröffnen. Ich hatte ja berets vor 4 Wochen geschrieben, dass mich die Band doch ziemlich überrascht hat, da Fotoalbum so gar nicht für das sonstige Werk der Jungs steht.  

Und so verwunderte auch nicht, dass die Halle in Heidelberg zumindest von den Jungs auf der Bühne quasi schon das erste Mal abgerissen wurde. Die Begeisterung im Publikum war zunächst durchaus vorhanden, ließ im Laufe des Auftritt aber spürbar nach. Das mag auch daran gelegen habe, dass es einfach unfassbar schwer war herauszuhören, was der Kerl da eigenlich singt.

Nichtsdestotrotz ist er ne echte Rampensau und die Band hat den Rock durchaus drauf und konnte zumindest einen kleinen Teil der Menge in Stimmung bringen. Man konnte aber auch schon erahnen, wie körperlich anstregend der Auftritt von Madsen werden würde. Denn schon jetzt stand die Luft nur so im Raum und es herrschte eine Affenhitze (überhaupt einer der hässlichsten Hallen, in denen ich bislang war - mag aber auch am aktuellen Umbau gelegen haben).

 

Das hielt allerdings niemanden auch nur im Geringsten davon ab bei Madsen irgendwas an Energie einzusparen. Das Gegenteil war der Fall, sodass zum einen die Hitze im Raum immer unerträglich wurde, andererseits aber das Konzert wieder mal von einem zum nächsten - Zitat Lisa Hu - krass süssen Moment Höhepunkt überging.

Die Jubiläumstour wurde dabei seinem Namen dabei mehr als gerecht,so wurden Minimum zwei Stücke von allen Alben in der Setlist untergebracht und alles in allem war ich persönlich auch mit der Auswahl auch definitiv zufrieden, lediglich beim Album "Frieden im Krieg" hätte ich persönlich andere Schwerpunkte gesetzt.

Aufgewertet wurde die Show dann noch durch 2 Live-Premieren vom kommenden 6.Album ("Was von uns bleiben wird" und "Sirenen"). Der erste eine etwas ruhigere Nummer mit einem klugen, nachdenklichen und sehr sehr starken Text und der andere mal wieder einer zum richtig ausflippen und durchaus ein Stück weit Politik-/Gesellschaftskritik enthaltend, sprich textlich auch von hohem Belang. Die Stücke machen dementsprechend Lust auf das, was in 2015 kommen mag.

Und schon alleine, dass der Mitsingteil von Sirenen zwischen Hauptset und Zugaben durch das Publikum nochmal angestimmt wurde, lässt vermuten, dass Sebastian Madsen und Bandkollegen da wieder mal den Nerv ihrer Fans getroffen haben.

In Erinnerung bleibt die Show auch durch die vereinzelten Technikpatzer, die aber auch sympathisch umschifft wurden.

Alles in allem bleibt zu sagen: Mit dem Besuch eines Madsen-Konzerts kann man nie was verkehrt machen und für die kommenden 7 Tage stand die Vorfreude auf Part 2 an.


Voract in der Provinz war die Band "ABAY", benannt nach dessen Frontsänger, die in der doch relativ hässlichen Stadthalle (aber immerhin schön hohe Decken und eine deutliche bessere Luft als vergangene Woche in Heidelberg) in der Zusammensetzung erst ihren 2.Auftritt in dieser Besetzung hatte.

Stilisch kann man das wohl, was die 4 Jungs angeboten haben, wohl irgendwo zwischen Singer/Songwriter und Independent ansiedeln und war doch insgesamt ungewohnt ruhig und wenig einstimmend für ein Madsen-Konzert (der Sänger entschuldigte sich dafür sogar), aber gut anhören konnte man sich das Ganze auf jeden Fall trotzdem. Zumal Abay ne schöne englische Aussprache hat und vor allem die Gitarrenryhtmen einen guten Groove hatten. 

Die Lacher auf Ihrer Seite hatten sie aber mit dem letzten Stück der Setlist, dass als "von einem großen deutschen Dichter beeinflusst" angekündigt wurde, sich letztlich aber als Scooter-Unplugged-Medley herausstellen sollte. Ungewohnt, aber überraschend gut gemacht.


Nach der Umbaupause hiess es dann also zum leider letzten Mal in diesem Jahre Madsen live. 

Viel kann man im Vergleich zur Vorwoche gar nicht unbedingt berichten, ausser dass zu meiner eigenen Überraschung dann doch so ziemlich an der Setlist gebastelt wurde. Die ganz grossen Hits blieben natürlich weiterhin im Set, aber ansonsten wurde doch einiges geändert. Einerseits war es zwar schade, dass "Mit dem Moped nach Madrid" rausflog, aber dafür gab es für mich die Live-Premieren von "Liebeslied" und "Verschwende dich nicht" - also auch nicht so verkehrt.

Daneben wirkte die Band diesmal extrem spielfreudig, z.B. wurde Mücke zum Elefanten und dem Publikum wurde sogar ein kleines "Rheda-Wiedenbrück-Lied" gewidmet. Nicht nur deswegen war die Stimmung mal wieder vom ersten Moment auf höchsten Niveau.

Erneut ging das Konzert jedoch nicht ohne Pannen vonstatten, diesmal ging das Lichtpult kaputt. Aber in dem Fall führte das dann zu einem besonderen Moment des Konzerts, denn entsprechend zu der Situation wurde die Setlist nochmal umgeworfen und spontan "Im Dunkeln" gespielt - eine wunderschöne Ballade.

Gerade aufgrund dieser gegenüber der Vorwoche veränderten Setlist gefiel es mir dieses Mal noch besser, dazu trug auch ein wieder mal glänzend aufgelegtes Publikum seinen Teil bei (auch wenn neben mir in Reihe 1 irgendwie ne ziemliche Spassbremse stand). Es blieb dann (leider) trotz der eigentlich angenehmen Belüftung der Halle nicht aus, dass man wieder total durchgeschwitzt und in meinem Fall sogar erstmal nach einem Konzert die Stimme ziemlich angeschlagen war - deutliche Anzeichen für ein absolut gelungenes Konzert, dass sich in die Reihe der großartigen Konzerte in OWL (Grönemeyer und Bryan Adams in Bielefeld, Thees Uhlmann in Gütersloh) einreiht bzw. dort sogar an de Spitze setzen kann.

Sa

20

Sep

2014

Rock The Square vorm Hard Rock Cafe, Hamburg

Das letzte Open-Air-Konzert des Jahres sollte ein rein deutsches Mini-Festival anlässlich des dritten Geburtstags des Hard Rock Cafe werden. Genauer gesagt standen sogar ausschließlich (Wahl-)Hamburger Acts auf der Bühne.


Den Anfang macht das Duo Dreiklangzelt mit einem kleinen akustischen Set. Trotz dieser Tatsache und der Ankündigung, dass die beiden doch eher nachdenkliche Songwriter seien, hatten die Songs allesamt einen ganz guten Grundbeat und auch die Texte, die mal vom „Reim dich oder ich fress dich“-Schema abwichen waren auch ok. Den beiden Stimmen konnte man zudem auch sehr gut lauschen, insbesondere dann wenn sie gleichzeitig unterschiedliche Parts sangen, hatte das eine sehr hohe Qualität. Nett und gut umgesetzt war zudem die Idee, in die Songs kleine Coverauszüge einzubauen. Schöner Auftakt also an diesem sonnigen Septembervormittag.


Der nächste Act waren die St. Pauli Rock’n’Roll Kids – wie der Name schon verrät eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen. Dass das von der Qualität nicht mit den anderen Bands des Tages zu vergleichen ist, ist nur logisch (Respekt gebührt den Jungs und Mädels aber allemal). Insbesondere die kindlichen Stimmen wirkten allerdings doch sehr wenig gesangstauglich. Wirklich rockig wurde es leider auch nicht. Erstaunlich reif waren dagegen die Texte, die sich unter anderem mit der Lage der Welt, den Schulhofproblemen und der Heimat St.Pauli befassten.


In der Folge hiess es dann die Landungsbrücken kurzzeitig zu verlassen, um nahe des Millerntorstadions die Jungs vom GHvC kicken zu sehen, zumindest für eine Halbzeit. Schöne Idee übrigens in Anlehnung an den Song des Jahres „Der Tag wird kommen“ diesmal gegen eine komplett homosexuelle Mannschaft anzutreten.
Auf dem Platz unter anderem dabei: Marcus Wiebusch, nahezu die komplette kettcar-Besetzung, Hubi Steiner aus der Thees Uhlmann-Band und der eventuell kommenden Pauli-Präsident. Zu sehen gab es neben Fußball auf HSV-Niveau dabei vor allem den ersten Einsatz vom Freistoßspray im Hamburger Raum (oder sogar in ganz Deutschland).


Die Begründung für nur eine Halbzeit lag am Line-Up an den Landungsbrücken begründet, denn den Auftritt des Geheimtipps der Stadt – kollektiv22 – wollte ich dann doch vollständig erleben. So ganz kann ich den (zumindest Hype) um diese Band jedoch nicht verstehen, was vor allem daran lag, dass es irgendwie so wirkte, als wüsse die Band selbst noch nicht, wo sie hin will: Musikstile (Songwriter, Pop/Rock, Rap) und Sprachen (Deutsch und Englisch) wurden wild durcheinander gemixt. Dadurch schafft man zwar was Besonderes, mir war es aber too much. Viel mehr sollten sich die Jungs einfach auf deutschsprachigen Rock konzentrieren, dort machen sie mir Abstand den besten Eindruck, vor allem mit den Gitarrensoli. Unbeliebt haben sie sich bei mir zudem durch einen doofen Spruch gegen Philipp Poisel gemacht.


Nach dem schwächeren Start in de 2.Teil von "Rock The Sqaure" ging die Kurve mit der Band Vierkanttretlager zum Glück wieder nach oben. Denn diese Band könnte man glatt unterschätzen, wenn man sie auf die bislang einzige bekanntere Nummer "Fotoalbum" reduziert, die ja fast an Seemannsmusik erinnert. Vielmehr überzeugen die Husumer - mit Ausnahme der Balladen - mit Songs, die extrem rockig sind und man nun auch versteht, wieso sie Madsen auf die Tour begleiten. Vor allem instrumental war das hohes Niveau, eine kleine Kritik gibt es aber auch: Denn die Texte - soweit man sie verstehen konnte (erst generell schlecht abgemischt, in den rockigen Phasen blieb der Gesang über das volle Konzert zu leise) - waren eher auf einem mittleren Qualitätslevel. Nichtsdestotrotz hat deren Auftritt durch das unerwartet Rockige durchaus überzeugt.


Den Abschluß des Tages sollte für mich das Konzert der Hamburger Legende Lotto King Karl (Glückwunsch an dieser Stelle noch zum 0:0 gegen die Seppel) werden. Und auch dieser Auftritt kann als überraschend bezeichnet werden, ging er doch ein klein wenig ins Jazzige (z.B. gab es auch gar kein Schlagzeug). Aber Lotto und seine Band überzeugten trotzdem mit sehr guten Gitarrenspiel und überaus coolen, witzigen Texten (alleine "Biersexuell" ist an Wortwitz kaum zu toppen gewesen). Das die Themen der Songs dabei relativ begrenzt waren (Alkohol, Fußball, Liebe, Hamburg), lasse ich in dem Fall mal kritiklos gelten, weil es einfach trotzdem echt verdammt gute Laune gemacht hat und ich Lotto und den drei Richtigen auch gerne noch länger zugehört hätte. .

Highlight natürlich "Hamburg, meine Perle" zum Abschluß, dass ich dann diesmal auch - anders als bei den beiden Stadienbesuchen - stolz mitgesungen habe


Nach Lotto habe ich dann die Heimreise angetreten, auch wenn mit "Rakede" und "Le Fly" zwei noch durchaus interessante Bands auf dem Programm standen. Nach gut 10 Stunden auf den Beinen war die Lust auf Live-Musik jedoch irgendwie auf Null angekommen.

Sa

06

Sep

2014

NDR2 Papenburg Festival auf dem Gelände der Meyer Werft, Papenburg

Das vorletzte OpenAir-Konzert des Jahres sollte vor der beeindruckenden Kulisse des drittgrößten Kreuzfahrtschiffes der Welt und vor insgesamt 26000 Zuschauer stattfinden, denen ein sehr gelungener Künstlermix geboten wurde.


Als ich gehört habe,dass die Brüder Wingenfelder sich nach dem Ende von Fury in the Slaugtherhouse zu einem deutschen Projekt zusammengetan haben und den Nachmittag in Papenburg eröffnen würden, war damit die bange Frage verbunden, ob das funktionieren kann.

Doch bereits mit dem ersten Titel wurde klar, dass sich diese Frage im Prinzip dann doch gar nicht stellt. Denn die Band begeistert durch einen speziellen, coolen Sound und der unwechselbaren Leadstimme, der man auch auf deutsch nur zu gern zuhört. Auch textlich war das dabei hohes Niveau.

Ganz ohne FitS-Songs blieb das Set dann Gott sei Dank auch nicht. Es war sicher eines der ersten Highlights "When I'm Dead Or Gone" und "Won't Forget These Days" doch noch mal live erleben zu dürfen. Der Start in das Festival war also geglückt.


Seine Fortsetzung fand sich im Auftritt von Revolverheld, die ich ja selbst beim eigenen Konzert eher als Beiwerk des großartigen Supports betrachtete, und auch diesmal wäre es gelogen zu behaupten, dass ich mich auf den Punkt des Line-Ups übermäßig gefreut hätte. Aber fairer- und irritierenderweise muss man eingestehen, dass die Hamburger Jungs auf der Festivalbühne  irgendwie mehr Spaß machen als in der Halle. Das echte Highlight war, dass man sich Johannes' Voice of Kids-Talente Charlotta für "Halt dich an mir fest" als Unterstützung auf die Bühne holte. Die kleine hat echt ne tolle Stimme.

Fazit also: besser als beim 1.Mal, begründbar eventuell mit dem zusammengestrichenen Set


Auch den nächsten Künstler hatte ich bereits live erleben können und das zuletzt vor 4 Tagen. Und dieses überragende Akustikkonzert von Bosse macht es so unfassbar schwer zu beurteilen, wie mir sein heutiger Auftritt denn eigentlich gefallen hat. Zumal der Nachteil von großen Festivals schonungslos offenbar wurde: Denn scheinbar war die Bosse-Fanfront doch relativ gering und so gelang es nur äußerst selten,das Publikum mal in die Gänge zu bekommen. 

Bosse und seinen Jungs ist da allerdings sicher nichts vorzuwerfen, denn sie gaben alles um das Publikum abzuholen und lieferten eine gewohnt starke Show ab. Durch die schwache Beteiligung seitens des Publikums ist der Auftritt aber bei weitem nicht so erinnerungswert wie die Show in der Laeiszhalle. 

Immerhin: Der Chor beim Schönste Zeit-Refrain war dann doch gänsehauterzeugend.


Zu The BossHoss kann ich es mir im Prinzip sehr leicht machen und auf den Karlsruhe-Bericht verweisen. Denn leider gelang es den Cowboys erneut nicht wirklich mich zu überzeugen. Es ist wohl einfach nicht ganz meine Welt, was die Berliner abliefern, aber immerhin etwas besser gefallen als beim badischen Debüt hat es mir dann doch.


Der Headliner um Samu Haber, Sunrise Avenue, stellte vielleicht die größte Überraschung des Abends dar. Ich hatte zwar auch keinen gänzlich ruhigen Abend erwartet, aber dass die Finnen so dermaßen rocken, hätte ich dann halt auch nicht vermutet. Dabei reicht eigentlich schon allein Samus sympathisches Auftreten und seine tolle Stimme, die live noch viel mehr wirkt, aus, um den Abend erfolgreich enden zu lassen.

So wurden auch die Stücke, die zunächst noch relativ balladennah begannen, im Laufe der 3-4 Minuten bis auf eine Ausnahme allesamt rockiger ohne dabei zu Einheitsbrei zu verkommen. Hohen Anteil haben daran auch die anderen Bandmitglieder, die allesamt ihre Versiertheit und Spielfreude unter Beweis stellen. Dieses wurde durch schöne Soloparts eindrucksvoll unterstrichen. Einzig die etwas wenigen Ansprachen kann man Samu evtl. vorwerfen - andererseits gab es stattdessen halt mehr guter Musik.

Also ein toller, rockiger Abschluß des Abends, der seine stimmungsmäßigen Höhepunkte wenig überraschend bei "Fairytale Gone Bad", "Hollywood Hills" und "Lifesaver" hatte. Besonders letzte beide sind live schon ziemlich cool




Fr

05

Sep

2014

ABBA Fever beim Stadtteilfest Volksdorf, Hamburg

Der Freitag Abend wurde genutzt  um eine der besten ABBA-Tributebands Deutschlands zu lauschen und diesen Titel trägt die Hamburger Formation durchaus zurecht, dass sie bewiesen eindrucksvoll, dass die Musik der Schweden zeitgemäß angepasst auch heute noch super funktionieren kann.

Dabei wurden die Songs nicht nur einfach gecovert, sondern teilweise noch mit sehr gelungenen Gitarrensoli aufgepeppt, sodass nur folgendes Fazit nach diesem Mini-Bericht bleibt: Coole Show mit allen Hits

Di

02

Sep

2014

Bosse in der Laeiszhalle, Hamburg

Leise Landung, aber ganz großes Kino, was der Herr Bosse in einer der wohl schönsten Locations, die Hamburg zu bieten hat. 

Und so recht weiss man gar nicht, wo man bei diesem wundervollen Abend beginnen soll zu berichten. 

Also fande ich vielleicht mal mit meinen Eindrücken von der Setlist an: Für den Abend wurde ein bunter Mix aus allen Alben zusammengestellt. Dabei lag natürlich der Schwerpunkt auf den erfolgreicheren und neueren Alben Kraniche und Wartesaal, aber es waren halt auch einige Perlen im Programm, die ich persönlich bis dato sogar gar nicht kannte. Zudem war es eine clevere Entscheidung nicht auf komplett leise zu setzen, sondern weiterhin bei einigen Songs weiterhin richtig die Sau raus zu lassen (Frankfurt Oder, So oder So), sodass dann auch das Publikum mal richtig aus sich rausgehen konnte, soweit das bei einem bestuhlen Konzert möglich ist.

Aber in diesen Momenten wurde die geniale Akustik des Laeiszhalle richtig erkennbar. Wenn alle die Refrains mitsangen, war es jedenfalls mehr als schwierig keine Gänsehaut zu bekommen. Echte Glanzmomente an einem großen Abend.

Die neuen Arragements (wobei man sich bei manchen Stücken leider nicht wirklich was neues hat einfallen lassen) funktionierten auch wunderbar.

 

Folgend geh ich nochmal anhand der Setlist auf die musikalischen Highlights des Abends ein:

- Istanbul: begleitet,wie im Songtext gesungen, von einer Saz, was es zu einer noch schöneren Version machte

- Metropole: erster schneller Song des Abends mit Aufsteh"erlaubnis" ... kam in der Akustik richtig gut

- Frankfurt Oder: sowieso einer meiner Lieblingssongs, diesmal noch garniert mit einem Orgelintro 

- Müßigang: Selten live gehört bislang und dann diesmal in einer sehr kuriosen "Schützenfest"-Version inkl. Einmarsch auf die Bühne. Als ehemaliges Mitglied in einem Spielmannszug fand ich das natürlich richtig stark. Der Song gewann durch diese neue Klangfarbe aber auch so einiges an Qualität.

- Vier Leben: Vielleicht sein bester Songtext bislang, den Song könnt ich immer wieder hören. Nicht wirklich anders arrangiert, aber stark wie immer.

 

Fazit: Experiment mehr als geglückt, ein super tolles Publikum und eine geniale Band sorgten mal wieder für einen echten Gänsehaut-Abend. Clueso mit dem Stüba Orchester vor einigen Jahren war aber noch minimal stärker.


Vom Publikum begeistert war Bosse selbst übrigens auch, sodass es als Extra-Zugabe ein 2.Mal "So oder so" gab als perfekten Rausschmeisser.

Fr

29

Aug

2014

Max Herre auf der Trabrennbahn Bahrenfeld, Hamburg

Einen Tag nach dem wunderbaren Thees-Konzert ging es zum Hamburger Kultursommer auf die Trabrennbahn. 

Voract an diesem Abend war Fetsum,der auch einen maßgeblichen Anteil an der Show von Max Herre haben sollte. Anders als am Vorabend gelang es dem Voract dabei dank eines netten Mixs aus Reggae und Pop das Publikum bereits in Stimmung zu bringen. Erstaunlich war auch, wie gut ein Mann Chapman's Revolution covern kann, das den ersten Höhepunkt des Abends darstellte.


Nach nur kurzem Umbau ging es dann äußerst pünktlich mit der Unplugged-Show von Max. Um es auf den Punkt zu bringen: Irgendwie war das ganze nicht das Gelbe vom Ei. Denn das Unplugged-Prinzip wurde doch ziemlich aufgeweicht, sprich es gab ordentlich E-Gitarreneinsatz und von den Streichern war leider relativ wenig zu hören. Aber das ist in einer solchen Größenordnung wohl auch gar nicht anders zu bewerkstelligen und will ich gar nicht so sehr kritisieren, aber das ausgerechnet meine zwei Lieblingssongs (Wolke 7, Fühlt sich wie Fliegen an) ganz ohne Orchesterunterstützung gespielt wurden, war dann doch irgendwie sehr schade. Erstaunlich war auch festzustellen, wie wichtig Poisels Stimme bei Wolke 7 ist, alleine von Max vorgetragen wirkt der Song bei weitem nicht so schön.

Auch das Publikum war nur sehr selten in ausgelassener Stimmung .... vermutlich waren dann doch sehr viele Leute dort, die ähnlich wie ich nur sehr sehr wenig von seiner Musik kannten und einfach mal dabei sein wollten. Zugute halten muss man aber, dass wenigstens nicht viel gequasselt wurde dort, sondern einfach der Musik gelauscht wurde.

Aber echte Highlights suchte man dann halt wirklich vergeblich, lediglich die Freundeskreis-Nummern und die zwei, drei politisch angehauchten Songs von Max waren sehr hörenswert.


Do

28

Aug

2014

Thees Uhlmann im M.A.U. Club, Rostock

Nach knapp 5 Monaten gab es endlich mal wieder die Gelegenheit ein vollwertiges Konzert vom Thees zu erleben.


Als Voract brachte er die Berliner Band "Apples in Space" mit, die allerdings so überhaupt keine Stimmung in den Laden bringen konnten und man war so dann auch froh, dass das schnell vorbei ging ("Vorbands nerven oft"). Lediglich die wenigen Passagen, wo der Gitarrist alleine sang, waren hörenswert. Die weibliche Stimme dagegen einfach viel zu kindlich, um länger angehört werden zu können.


Mit den gewohnten Intro-Klängen von "Weiße Knöchel" sollte dann der Thees-Auftritt starten und von einem Moment auf den anderen kochte die Menge und feierte die Band folgend bei jedem der folgenden Songs (Setlist übrigens ein wenig umgestellt) mordsmäßig ab und sangen ausnahmslos lautstark mit, sodass ich mich dann auch ohne Verstärkung der LV richtig richtig wohl fühlte in Reihe 1. Von der Stimmung her konnte das auf jeden Fall mit den beiden genialen Konzerten in der Großen Freiheit vor Jahresfrist mithalten. Und diese Stimmung übertrug sich auch auf Thees und Band,die ebenfalls extrem euphorisiert wirkten (wohl auch, so sagte es zumindest Thees, weil man nach langer Zeit mal wieder in nem kleinen Club und nicht auf einem riesigen Festival spielte). Neben der Abwechslung in der Setlist gab es zudem auch ein paar neue bzw. ausgeweitete Geschichten von einem sowieso sehr erzähllaunigen Thees. Alles in allem war es ein mehr als genialer Auftritt (eben aufgrund dieser Symbiose aus Band und Publikum), der zumindest für 2014 ganz weit vorne in der Hitliste auftauchen wird. Die Setlist wurde dann zur allgemeinen Freude dann auch noch als "Geschenk" für die anwesenden Künstler von Feine Sahne Fischfilet um "Liebeslied" sowie als Dank für die nicht-enden-wollenden Zugaberufe um "Kaffee&Wein" ergänzt. Einzig das "Sommer in der Stadt" trotz der kurzzeitigen Sommerrückkehr (die Thees und Band noch vorm Einlass direkt an der Warnow genossen) nicht im Set auftauchte,war etwas schade.

Ein Mini-Highlight gab es übrigens noch zum Ende des Hauptacts: Eine Shake-Hands mit Thees für mich :)

So

24

Aug

2014

Philipp Poisel auf dem Schloßplatz, Coburg

Man hat ja schon vieles erlebt, aber ein Open-Air-Konzert mitten im August bei etwa 10 Grad ist etwas,was man nicht unbedingt erleben muss. Alleine bei dem Gedanken fang ich schon wieder an zu zittern ;)


Eine kleine LV-Fraktion hatte sich zu diesem Konzert eingefunden,um als erster Vorband einem gewissen Philipp Volksmund zu lauschen, der laut seiner Aussage ein langjähriger Freund des Hauptacts ist und sich sehr drüber freute, endlich mal ein Konzert für ihn eröffnen zu dürfen. Und die Freude war ganz auf unserer Seite, denn es war ein toller Auftakt mit schöner deutscher Musik, guten Texten und netten Gitarrenmelodien. Schade, dass es nur 4 Songs zu hören gab.


Übertrumpft wurde das jedoch von der zweiten Vorband, den aus Schweden stammenden "The Majority Says". Als die ersten Worte der Leadsängerin erklangen,dachte ich allerdings noch, komische, nervige Stimme. Das sollte sich allerdings schnell legen,insbesondere wenn sie etwas "dreckiger" sang, hörte sich das sehr stark an. Doch vor allem die Band machte richtig Spaß, weil sie klasse Melodien produzierten. Auch hier muss man also ganz klar sagen, dass man gerne mehr gehört hätte als nur die übliche Länge eines Voracts.


Nach einer ungewohnt und wohl auch unnötig langen Umbaupause sollte dann der Star des Abends die Bühne auf dem schönen Schloßplatz betreten. Zu dem Auftritt an sich fällt mir eigentlich gar nicht so viel Schreibenwertes ein, da es doch sehr sehr ähnlich anlief wie letztes Jahr in Hamburg, also auch keine großen Überraschungen bereit hielt. Das klingt jetzt im ersten Moment wohl recht negativ, ist aber gar nicht so gemeint, denn auch ein routiniertes Konzert kann ja trotzdem sehr gut gefallen und das trifft auch vollumfänglich zu (auch wenn "Herr Reimer"gerne weiter in der Setlist hätte bleiben dürfen). Immer wieder begeistern mich die Live-Versionen der Titel mit den langen Instrumenalteilen und auch die Tatsache, dass man als Überbleibsel der Seerosenteich-Tour weiterhin die 4 Streicherinnen dabei hat, hebt die Musik auf ein sehr sehr hohes Level. Bandtechnisch am besten gefallen aber nach wie vor die Leistungen von Florian Ostertag und Alin Coen, die mir ja auch als Solo-Künstler sehr zusagen,diese Band aber dann endgültig veredeln. Und alleine die Tatsache, dass das Hauptset gefühlte 5 (und nicht die wirklichen 95) Minuten dauert, ist in meinen Augen immer ein richtiges Qualitätsmerkmal für ein Konzert, dass eben nicht langweilig ist, sondern viel zu schnell seinem Ende entgegen geht. Eine weitreichende Änderung gab es dann aber doch noch zum HH-Auftritt. Zwei kleine Sets wurden auf einer Bühne im Innenraum zum Besten gegeben. Immer ne nette Sache, auch die Leute im hinteren Teil des Innenraums stärker einzubeziehen und man hat auch - u.a. mit "Froh dabei zu sein" - die perfekten Stücke ausgewählt, die dort präsentiert wurden.

An eine Sache werde ich mich aber nie gewöhnen können und das war neben der Kühle der einzige negative Punkt. Diese Techno-Einlage bei "Ich will nur" macht den an sich so schönen Titel für mich vollkommen kaputt. Aber das ich meine erste Pyro-Einlage ausgerechnet bei diesem Titel und ausgerechnet bei diesem Künstler erleben sollte, dass darf man eigentlich auch keinem erzählen ;)

So schön das davon ab aber auch war, solange kein neues Album gibt, wird das mein letzter Konzertbesuch bei ihm gewesen sein ..... es muss einfach mal neuer Output her, nach 5 Jahren iommer noch mit dem 2.Album auf Tour zu gehen ist fast schon dreist, reicht aber immerhin trotzdem um genauso viele Leute anzulocken wie Sunrise Avenue.



Do

21

Aug

2014

spaceman spiff in der Escobar des Badeschiffs, Berlin

Ein drittes Mal innerhalb von knapp 3 Wochen gab ich mir ein Konzert meines aktuellen Favoriten spaceman spiff alias Hannes Wittmer  und zum dritten Mal in einer anderen Besetzung ... so können Kritiker wenigstens nicht ihr Argument anbringen, dass das doch eh immer dasselbe sei. Aber zum spaceman-Auftritt gleich mehr.


Zunächst etwas zur Location: Die Aussicht vom Badeschiff hat definitiv was, auch wenn der Ausblick von der Dachterrasse des Uebel & Gefährlich besser war. Irgendwie cool war es aber, dass man sich zum Einlass nicht die Beine in den Bauch stehen musste, sondern erstmal gemütlich ein bisschen auf Strandurlaub machen konnte. Gemütlich vor allem daher, weil der Sommer uns ja längst im Stich gelassen hatte und esdementsprechend wenig gefüllt war.


Und dann natürlich auch noch vorweg ein paar Worte zum Support: Hinter Short Story Sports versteckt sich - was der Name vielleicht nicht unbedingt erwarten lässt - ebenfalls ein deutscher Singer/Songwriter aus dem oberbayrischen Raum. Ähnlich wie Hamburg scheint auch dort ein guter Nährboden für gute Musik zu sein,denn die Songs waren vor allem textlich sehr gut, musikalisch wäre da evtl. noch Potenzial. Kurios dabei war übrigens, dass das Konzert von den meisten Leuten auf den Bodenplanken kauernd verfolgt wurde, irgendwie ein witziger Anblick.

Richtig stark war im Übrigen der letzte Titel des Set (Name leider vergessen), bei dem Hannes als 2.Gitarrist und Sänger dazustiess.


Damit wäre dann auch die Überleitung zurück zum Hauptact geschafft. Dieses Mal gab es das ganze weder Solo noch mit Cello wie bei den letzten beiden Konzerten, sondern mal wieder in der typischen Bandbesetzung - sprich Gitarre, Bass und Schlagzeug. So schön die musikalische Arrangierung bei den anderen beiden Auftritten auch war, so war es dann auch mal ganz schön das ganze mal wieder im etwas rockigeren Gewand zu erleben - zumal auch die Setlist entsprechend etwas angepasst wurde. Ganz geniessen konnte ich das Konzert allerdings nicht, da ich mich direkt vor die Boxen hab drängeln lassen und der Sound dort etwas übel war (zumindest nehme ich mal an, dass es nur dort so doof klang). Nichtsdestotrotz war es wieder ein spitzen Konzert, dass mit mehreren direkten Blickkontakten aufgewertet wurde. In Erinnerung bleiben werden aber wohl inbesondere die kleinen technischen Probleme,die letztlich aber auch halbwegs souverän gelöst und sehr charmant vom Bassisten kommentiert wurden. Nach dem Konzert habe ich dann auch endlich mal die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch genutzt und mir ein signiertes Albumcover-Poster gesichert, dass nun meine 4 Wände aufwertet.




Mi

20

Aug

2014

Sammelthread: Umsonst-und-Draussen-Abende auf dem Lattenplatz, Hamburg

Den ganzen Sommer über gibt es vorm Knust in St.Pauli Gratiskonzerte, die ich auch, so oft es geht, aufsuchen werde. Da die Künstler jedoch relativ unbekannt sind und damit es nicht dutzende von Blogeinträgen gibt, werde ich die Kurzkritiken dazu, gesammelt in diesen Blogeintrag packen:

 

Knust Acoustics #2 (04.06.2014):

- Emma Longard: Ganz nette Performance, insbesondere aufgrund der elektronischen Einflüsse bekamen die Songs dann zumeist auch nen netten Groove

- Desiree Klauekens; Sicherlich von den Texten her der beste Act des Abends, aber insgesamt nicht wirklich überzeugend

- Dirk Darmstädter: Highlight des Abends, ein toller Musiker mit guten Texten, netten Melodien und sehr viel Sympathie

 

Knust Acoustics #3 (11.06.2014):

- Ole Maibach: Mein zweiter Abend auf dem Lattenplatzt begann gleich bärenstark. Ole musste aus verschiedensten Gründen auf seine Band verzichten, aber auch alleine mit seiner Gitarre machte er sehr sehr gute, eingängige Popmusik. Alle Songs hatten nen guten Rhythmus und irgendwie bin ich ja schon neugierig, wie diese Nummern dann erst im Band-Style klingen und funktionieren

- Bender & Schillinger: Konnten ihren Vorgänger sogar noch toppen. Zwei super Stimmen, die perfekt harmonieren (vor allem Chris Schillinger, wenn er etwas rockiger/ruppiger sang). Aber vor allem musikalisch war das ganz großes Kino, was die beiden Mainzer ablieferten (leichte Folkeinflüsse etc.)

- Karolina Kingdom: Grundsätzlich auch nicht schlecht, von der Qualität aber meines Erachtens ne Stufe unter den anderen beiden Acts des Abends. Das lag vor allem daran, dass man (obwohl als einzige Band in entsprechender Besetzung) fast nur sehr ruhige Titel dabei hatte und zudem die Leadstimme mir so etwa ne halbe Oktave zu hoch war. 

 

Hamburger Küchensessions gehen raus #2 (22.06.2014):

- Hellkamp: Ganz nett gemachte Popmusik mit leichten Indierock-Einflüssen, die letztlich aber auch nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Wobei man allerdings schon sagen muss, dass die Singstimme von Sänger Kai teilweise so richtig schön englisch dreckig war, das gefiel mir dann doch ganz gut.

- Dino Jubert: Er hingegen eine einzige Enttäuschung, nix besonderes in der Stimme, sehr einschläfernde Musik. Auch als nach dem Solo-Beginn die Band mit auf die Bühne kam, wurde es nur marginal besser, sodass ich mich auch aufgrund des Wetters und der WM entschieden habe, die Lauscherei dieses Künstlers abzubrechen. In der Statistik wird er natürlich weiterhin vollwertig geführt ^^

 

Knust Acoustics #4 (02.07.2014):

- Sebó: Zum mittlerweile dritten Mal sah ich einen halbstündigen Auftritt von ihm, so überzeugt wie beim ersten Hören als Voract vom Oerding hat er mich aber nie wieder können. Aber immerhin: Die neue Nummer hat Ohrwurmpotenzial und auch die beiden Freestyle-Nummern (eine davon als souveräne Antwort auf einen Text- bzw. Akkordhänger) waren hörenswert.

- Celina Bostic: In gewisserweise ja auch keine ganz unbekannte, schließlich war sie Background-Sängerin vom Herbert und ich deshalb ziemlich gespannt darauf, was sie als Solo-Künstlerin so zu bieten hat. Und das ist eine ganze Menge. Auch wenn das Set insgesamt vielleicht wieder etwas zu ruhig war, hat es sehr gut gefallen, da Celina sehr sehr kluge Texte schreibt und zudem auch noch viel Abwechslung bietet, Einflüsse von Soul, Klassik und Rockröhre wurden geboten und  alles auf einem sehr hohem Level.

- Henning Karl: Für den zweiten männlichen Akt des Abends war es ein Heimspiel und auch er konnte mit seiner zweiköpfigen Band durchaus überzeugen mit Texten und Gitarrenspiel. Auch hier hätte ich es mir noch ein bisschen flotter gewünscht an manchen Stellen, weil dann erst die ganze Qualität erkennbar wurde, war es ein toller Ausklang dieses - etwas kühlen, aber schönen - Sommerabends. Exzellentes Beispiel für die Texterfähigkeiten ist "Die Stimme meines Vaters", die sich mit dem Tode vom Herrn Papa befasst, absoluter Anspieltipp.

 

Knust Acoustics #5 (09.07.2014):

- Joe Welsing:  Musste relativ kurzfristig für Scatlet Punch einspringen und überzeugte mich nur mit seinen Coverversionen von Marteria und John Legend. Die eigenen Songs zwar textlich und von den Melodien auch nicht schlecht, seine etwas merkwürdige Art der Betonung der Worte machten es aber schwer, sich an dieser Musik zu erfreuen.

- Finn Martin: Finn hingegen machte richtig Spass ... zumindest allen ausser Petrus, denn leider begann es während seines 30-Minuten-Gigs heftig zu hageln und zu gewittern, sodass man unter die Unterstände flüchten musste, wo man vor allem seine Ansagen nicht mehr richtig gut verstehen konnte. Musikalisch hatte der ESC-Vorentscheid-Teilnehmer des Vorjahres aber einiges zu bieten und präsentierte - ganz seiner Optik entsprechend - gute Laune Surfer-Musik. Toller Künstler, bei dem man nicht drumherum kam sich mal wieder zu fragen, wie das ganze wohl in voller Bandbesetzung klingen mag.

- Mimi Schell: Wieder besseres Wetter, wieder schlechtere Musik ... wobei handwerklich an den Songs der Hamburgerin auch nicht viel auszusetzen war. Aber das Set insgesamt zu balladig und auch die Stimme nichts besonderes, nachhaltig im Ohr bleibendes. Lediglich eine der Nummern, die ein wenig Country-Einfluss hattte, war ganz gut anzuhören.

 

Knust Acoustics #6 (16.07.2014):

- One Million Steps: Toller Einstand in der Abend mit einem Mädel, dass ein wenig an Judith Holofernes erinnerte. Der Schwung ging zwar leider schon nach der ersten Nummer verloren, dennoch war es ein nettes kleines Set toller Melodien und Texte.

- Tom Klose: Vom (weiblichen) Zuschauerzusprung mit Abstand der beliebste Act des Vorabends auf dem diesmal im Übrigen extrem gut gefüllten Lattenplatz, mich persönlich hat seine Musik, deren Stil ich auch nicht wirklich benennen kann (Pop mit Rock und leichten Blueseinflüssen?), nicht so wirklich erreicht.

Ich schreibe diesen Eintrag 3 Tage nach dem Konzert und kann mich nicht mal wirklich an etwas erinnern von den Sachen, die er gespielt hat - sicher nicht das beste Zeichen

- Matteo Capreoli: Der letzte Act des Abends war dann auch der beste, gutgemachter deutscher Singer/Songwriter-Pop mit guten Texten und, obwohl im Gegensatz zu den beiden anderen Acts nur noch von einem Schlagzeuger und nicht von einer ganzen Band unterstüzt, auch mit viel mehr Rythmus als die Vorgänger. Logisch, an eine Qualität von Bosse, Uhlmann, Wiebusch und Co. kam er nicht ran, aber man konnte mit einem guten Gefühl und einem kleinen Ohrwurm die Heimreise antreten.

 

Knust Acoustics #7 (23.07.2014):

An diesem Abend mal nur zwei der drei Acts angehört.

- Lennart A. Salomon: Den Mann kann man im übrigen sogar kennen, er hat schon mit Thomas D. und Max Mutzke zusammengearbeitet und gefühlt dutzende Projekte gleichzeitig laufen. Vorm Knust trat er dann aber ganz alleine mit seiner Gitarre auf und wusste dabei zu beeindrucken. Tolle, vielschichtige, kluge Texte gepaart einer klasse Stimme und Melodien, die direkt ins Ohr und Bein gingen. Nicht umsonst hat er am Wochenende beim Preis der Udo-Lindenberg-Stiftung das Finale erreicht.

- WegoEgo: War Lennart schon toll, so konnten das die HH-Rockt-Teilnehmer von WegoEgo noch toppen. Die vier Jungs haben großartigen sommerleichten Pop (erinnerte phasenweise an eine Mischung aus Beach Boys und James Blunt vom Stil her) präsentiert und auch hier gilt, dass insbesondere die instrumentale Sache Hand und Fuss hatte - sprich erneut tolle Ohrwurmpassagen. Besonderheit war noch, dass mal einer, mal zwei und (meist dann in Refrains) drei Jungs zusammen sangen, was sich richtig richtig toll anhörte und auch ein wenig Abwechslung in das Set gebracht hat.

Also wiedermal ein mehr als gelungenes Beispiel für die gute Hamburger Schule. 

 

Knust Acoustics #8 (30.07.2014);

Dieses Mal fasse ich mich nach den langen Blogberichten der Vortage mal sehr sehr kurz. Eventuell lag es an den massiven Eindrücken - insbesondere auch von gestern -, aber vielleicht auch einfach an dem etwas unschönen Wetter oder dem doch recht nervigen lautstark unterhaltendem Publikum, aber irgendwie konnte mich an diesem Abend weder Alexander von Rothkirch noch Gutbier und Vogeler und auch nicht Ron Diva wirklich mit ihrer Musik erreichen. Es wirkte alles irgendwie sowohl in den einzelnen Sets als auch zwischen den einzelnen Auftritten sehr monoton und gleichgeschaltet, quasi belieblig austauschbar. Natürlich gab es schon kleine Ausreisser nach oben, die hatte jeder der drei Acts, aber insgesamt war das dann doch nur mttleres Mittelmaß und teilweise auch einfach zu melancholisch auf Dauer.

Dieses Mal also eine schlechtere Ausgabe dieser so schönen Musikreihe.

 

 

Knust Acoustics #10 (13.08.2014):

Zunächst einmal halte ich erstaunt fest,wie voll es mittlerweile immer auf dem Lattenplatz wird. Selbst 15 Minuten vor Startschuss ankommen gewährt einem kaum mehr einen vernünftigen Sitzplatz (was zu Beginn der diesjährigen Reihe mal so gar kein Problem war). Zum zweiten Act hätte man sogar fast ausverkauft melden können, wenn es denn kein Gratiskonzert ohne Zutrittsbeschränkungen wäre.

 

Zu den Auftritten:

- Pleil: Den Frankfurter einzuordnen ist  nicht ganz leicht. Einerseits war das zwar schon gutgemachte deutsche Popmusik mit durchaus Tiefgang in Musik und Text, letztlich aber dann doch nur was, was man beim Hausputz nebenbei laufen lassen würde. Oder anders gesagt: Es bleibt nichts wirklich haften von dieser Musik.

- Arkells: Der zweite Act des Abends war dann der internationalste der diesjährigen Reihe und kam aus Kanada. Auch hier gilt das Prinzip der schweren Einordnung, dieses Mal allerdings lediglich was den Musikstil angeht. Denn insgesamt war das sicher einer der qualitativ hochwertigsten Auftritte im Rahmen der Knust Acoustics. Gute Texte, guter Grundgroove und zurecht ein sehr grosses Publikum angesprochen. Insbesondere der hintere Teil des Set, der mit zusätzlichem Schlagzeug und Bass gespielt wurde, wusste zu gefallen.

- Game Ove & die Spielfiguren: Das Niveau konnte der abschließende Act des Abends dann nicht mehr ganz halten, auch wenn ich gerade textlich von Game Ove nach wie vor überzeugt bin. Aber Open-Air weder die textliche, noch die musikalische Güte dieser Band so zu tragen wie nur wenige Meter entfernt im Uebel&Gefährlich. Möglicherweise lag das aber auch an der jetzt doch wieder sehr unruhigen Masse vor Ort. Grad die neuen Sachen zeigten aber, dass da weiter Potenzial schlummert.


Knust Acoustics #11 (20.08.2014):

Ein letztes Mal für dieses Jahr ging es auf den Lattenplatz vorm Knust um drei heimischen Künstlern zu lauschen, die allesamt zwar gute,aber keine besonders bemerkenswerte Musik gemacht haben - zumal alles noch sehr melancholisch war und kaum mal Schwung in den Abend kam. Diesmal fasse ich mich deshalb sehr kurz.

KAE: War vor allem musikalisch dabei noch am überzeugendsten. Schöne Popmusik mit einer glasklaren Stimme der Frontfrau.

Luisa: Arbeitete viel mit der Loopstation (die übrigens auch bei beiden anderen Künstlern zum Einsatz kam) und schuf dadurch klanglich durchaus nette Grundlagen. Luisa punktete aber insbesondere durch ihr sehr sympathisches Auftreten.

Lukas Dröse: Von ihm hatte ich mir mehr erhofft,nachdem ich (anders als bei den meisten anderen Künstlern, die ich im Laufe dieser Konzerte hören durfte) mir was von ihm bei YT angeschaut hatte. Aber wie schon angedeutet, war mir auch sein Set ein Stück weit zu viel Melancholie. Wobei man aber fairerweise sagen muss, dass seine Texte größtenteils schon sehr sehr großes Kino waren.


Fazit dieser ganzen Reihe: Wirklich herausragendes war über die ganzen Wochen wenig dabei, aber das kann man evtl. auch gar nicht von einer Umsonst-Konzertreihe erwarten. Dennoch gab es durchaus große musikalische Momente, vor allem die Auftritte von Celina Bostic, Tom Klose und den Arkells werden in Erinnerung bleiben und machten den jeweiligen Mittwoch Feierabend zu einer runden Sache. Mal sehen, was dann nächstes Jahr so geboten wird.

Sa

16

Aug

2014

NDR-Sommertour in Billstedt, Hamburg

Nach dem Besuch der Kaisermania vor 2 Wochen ging es, das ist gar abwertend gemeint, wiederzu einer Veranstatlung mit alter Zielgruppe,denn bei der Sommertour von NDR 90,3 treten Künstler auf, die ihre große Zeit in den 70ern oder gar 60ern hatten. Das muss aber nicht heissen, dass diese Künstlern keine gute Musik machen, ganz im Gegenteil.


Papermoon: Ist eine Hamburger Showband im Stile der Hermes House Band. Sowas muss man nicht gut finden, aber gute Laune haben die mit ihren Liedern durchus gemacht. Und so ihren Auftritt als Einheizer bestens erfüllt. Zudem war es durchaus mal schön einige Klassiker aus vergangenen Jahren zwar nicht vom Original, aber immerhin doch mal live zu hören (z.B. Under The Moon Of Love oder New York Groove). Erstaunt haben sie zudem damit, dass sie sogar den Sommerhit "Budapest" in ihrem Set hatten - der auch wirklich gut gecovert wurde.


The Rattles: Ganz schwierig zu beurteilen, weil irgendwie schon erbärmlich, dass man in den relativ kurzen Set den mir einzig bekannten Song "Come On and Sing" zweimal unterbrachte. Andererseits aber durchaus ne schöne Rockdarbietung mit einem Mix aus eigenen Songs, Covern und Covern,die auf dem kommenden Album zu hören sein werden. Und gerade die Cover waren von der Umsetzung her sehr gelungen, zudem kann man natürlich auch hier das Argument bringen, dass es cool war, diese Klassiker mal live präsentiert zu bekommen.


Chris Norman: Hauptact des Abends und sicherlich auch die positive Überraschung der Veranstaltung. Bei Chris Norman erwartet man gemeinhin wohl eher einen schnulzigen Auftritt, aber bis auf "Midnight Lady" war das genaue Gegenteil der Fall. Seine Band und er boten eine richtig richtig klasse Rockshow. Vor allem die anderen Musiker - egal ob am Schlagzeug, an der Gitarre oder am Bass hatten richtig was drauf (geniale Gitarrensoli z.B.). Zudem wurde mir dann erst im Laufe des Auftritts bewusst, wieviele Songs von ihm bzw. Smokie man kennt, obwohl man selbst erst nach der großen Zeit das Licht der Welt erblickt hat. Und live kommen die auch allesamt noch deutlich besser rüber als auf CD. Und auch die 2-3 neuen Songs waren klasse und richtig schön rockig. Fazit also: Erwartungen vollkommen "enttäuscht" und stattdessen ein wirklich lohnenswerten Auftritt hingelegt. 


So

10

Aug

2014

1.Seebühnenregatta im Luisenpark, Mannheim

Seebühne, mit Mannheim eine mir bis dato unbekannte Stadt und unter der 5 Bands 3 sehr geschätzte im Line-Up - da kann man doch auch am 4.Wochenende in Folge sich von der Bahn durch das Land kutschieren lassen.


Doch der Wetterbericht für den Tag verhiess nicht Gutes und so sollte es dann tatsächlich auch so kommen, dass lediglich einer der Acts in der netten Kulisse auftreten konnte, während für den Rest in die Festhalle des Luisenparks gewechselt werden musste. Aber so schade das auch irgendwo war, bei dem Wetterchen das letztlich aufziehen sollte war das die einzig richtige Entscheidung und letztlich auch ne schöne Sache,dass es überhaupt diese Alternative gab.


Erster Act war L'Aupaire und noch passend zum Wetter war auch die Musik dieser Band sehr gut. Schöner Folk-Pop mit eingängigen Melodien und durchaus überzeugenden Texten. Besonders überzeugend war dabei der Song "Rollercoaster Girl". Alles in allem also ein gelungener Auftakt in dieses kleines Ein-Tages-Festival, auch wenn der sehr kurze Text zu Ihnen vielleicht anderes vermuten lässt.


Nach dem Wechsel in die Festhalle sollte es dann mit spaceman spiff weitergehen,der ja mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingen gehört und der einen zudem immer wieder überraschen kann. Nach zwei Solo-Auftritten und einmal in Bandbesetzung gab es diesmal eine neue Kombination, die in Mannheim Weltpremiere feiern sollte: Als Duo angekündigt wurde es ein Trio, bestehend aus Sänger Hannes und dazu musikalische Begleitung von Schlagzeug und Gitarre. Und auch diese Kombination war einfach nur klasse und konnte manchem Song nochmal eine ganz neue Qualität geben. Insgesamt wurde dabei ein sehr ansprechender Mix aus allen 3 Alben präsentiert und es war einfach wieder nur ein Genuss dieser Musik zu lauschen.

Der knapp einstündige Auftritt reichte ihm dabei übrigens offenbar nicht, denn in einer der Umbaupausen spielte er dann solo im Foyer auch nochmal ein kleines Set - coole Nummer und einfach nur übelst sympatisch.


Und auch als Ansager für Enno Bunger machte er eine gute Figur. Auf Bungers Auftritt war ich ganz besonderes gespannt, nachdem ich ihn ein halbes Jahr nicht mehr live sehen konnte und es der erste Auftritt mit seiner neuen Band sein sollte, den ich erleben konnte. Gegenüber der alten Besetzung mit Bass und Schlagzeug wird mittlerweile deutlich mehr aufgefahren, so setzt sich die Band mittlerweile aus 2 Keyboards, Gitarre, Bass,Schlagzeug und Background-Sängerin zusammen. Auch hier gilt, dass dadurch die Songs teilweise an weiterer Qualität gewinnen und man sie natürlich weiterhin gerne hört. Gespielt wurden dabei auch 3 der Songs des kommenden Albums, einer davon ganz neu für mich. Und dieser ganz neue Titel zeigte nochmal ganz neue, unerwartete Dinge. Enno löste sich nämlich mal von seinem Keyboard und machte ein wenig auf Rampensau. Etwas was ihm sehr gut steht, ebenso wie der sehr flotte Song richtig was hatte (auch wenn man, wenn alle Musiker Gas gaben wie eben bei diesem Stück,vom Text selbst nur noch wenig zu verstehen war) und man sich wünscht, dass es da künftig noch mehr in die Richtung geht, gewiss ohne seine bisherige Art Musik zu machen, zu verleugnen. Sein Abschied war passend zum Wetter "Regen". Am Ende gab es für ihn verdiente Standing Ovations und man darf echt gespannt sein, was da in Zukunft kommt.


Nach den beiden Wahl-Hamburgern ging es dann mit dem einzigen ausländischen Act weiter und zwar mit der Schweizer Band We Invented Paris. Und was die Jungs da abrissen, war schon ganz grosses Kino, das kann man nicht anders sagen. Innerhalb von wenigen Minuten hatte die erstklassige Musik, gepaart mit der sympatischen und spielfreudigen Band, dafür gesorgt, dass das Publikum sich dann mal von den Sitzen erhob und fortan größtenteils stehend weiter gefeiert wurde. Und das auch einfach völlig zurecht: Großartige Indie-Musik, genialer Groove, toller Sänger - die Schweiz kann doch mehr als DJ Bobo und WIP wird auf meinem Radar verbleiben.


Zum Abschluss betrat dann die Alin Coen Band die Bühne. Meines Erachtens einer der tollsten Frauenstimmen,die die deutsche Musikszene so zu bieten hat. Qualittsmässig war es diesmal irgendwie weniger überzeugend als bei den bisherigen Auftritten, die ich von ihr sah. Besonders die englischen Titel wirkten seltsam lustlos und austauschbar, wenngleich die dort praktizierten Ausflüge in die elektronischere Musik zu gefallen wissen. Aber auf deutsch singend macht es einfach viel mehr Laune ihr zuzuhören und zum Ende des Sets gab es dann auch die alten deutschen Titel Gott sei Dank in Hülle und Fülle. Dass es dann noch - irgendwie wieder passend zum Wetter - meine Live-Premiere von "Wolken" geben sollte, machte auch diesen Auftritt letztlich dann doch sehr lohnenswert, wenn er nun mal auch nicht ganz an die 3 vorherigen Gruppen anschließen konnte.


Alles in allem also ein musikalisch mehr als hochwertiger Nachmittag/Abend und ein tolles, kleines Festival, dass man bei entsprechender Besetzung gerne nochmal besuchen kann - dann auch gerne die ganze Zeit in der schönen Seebühnenkulisse.





Sa

02

Aug

2014

Roland Kaiser am Elbufer, Dresden

Ein schöner, wenn auch etwas heisser, Tag führte mich ein zweites Mal in das wunderschöne Dresden – eine Stadt, die mir im Sommer aber noch mehr gefällt als im Frühling und das nicht nur wegen des Beach-Volleyball-Turniers auf dem Altmarkt.

 

Aber hier soll es ja auch gar nicht um die Städtereise gehen, sondern um den Besuch des vermutlich mittlerweile kultigsten Open-Air-Konzerts von ganz Sachsen – de Kaisermania am Elbufer. Im vergangenen Jahr hatte ich dieses Event am Fernsehen verfolgt und mich sofort dazu entschlossen 2014 dort live vor Ort sein zu wollen, um das Durchschnittsalter dort etwas zu senken ^^. Ok, der war fies – aber anders als bei Herbert, wo das Publikum ja doch noch relativ gemischt ist, ist bei Roland Kaiser nun mal in der Tat vor allem das ältere Volk (dabei aber überraschend viele Männer, die offenbar nicht nur mitgeschliffen werden, sondern begeistert jeden Text kennen und mitsingen) vertreten.

 

Zunächst erstmal ein paar Worte zur Kulisse, die ja insbesondere gelobt wird. Natürlich gibt es schlechte Open-Air-Locations als direkt an der Elbe mit dem Blick auf die Brühlschen Terrassen zu sein, allerdings kann man den Blick im FOS-Bereich leider während des Konzerts logischerweise nicht geniessen, da die Bühne die Sicht versperrt. Der Faktor zählt also quasi nur am TV bzw. auf den oberen Sitzplatzreihen. So blieb mir persönlich nur den Sonnenunter- bzw. Mondaufgang über der Schloßkirche – aber das ist auch nicht verkehrt und beim Gang zurück in die Altstadt nach dem Konzert konnte man dann ja die erleuchtete Terrasse doch noch sehen

 

Mein erstes live ins TV übertragene Konzert war vom Konzept her super aufgebaut. Anlässlich des 40jährigen Bühnenjubiläums war man auf die große Idee gekommen, die Setlist dergestalt aufzubauen, dass sich in die neuen Songs die Medleys jeweils eines Jahrzehnts einreihten – dazu gab es dann natürlich die ganz großen Nummern in voller Länge. Erwartungsgemäß – und auch das kennt man ja von Herbert – war bei den Songs aus den 70ern und 80ern am meisten Stimmung, während die neuen Nummern (die aber mir persönlich ganz gut gefallen waren, weil gar nicht mehr so typisch Schlager – insbesondere textlich mit teils überraschenden Themen und viel Tiefgang) nicht ganz so doll ankamen. Wobei ich leider überhaupt das Gefühl hatte, stimmungsmässig mit meinem Platz am Wellenbrecher zwischen den Stehplatzbereichen keinen guten Griff gemacht zu haben,  aber egal – ausgleichend dazu nutzte ich dann immer wieder die Chance zu checken, was so bei den Sitzern abging und da war das ganze Konzert über eine fast schon unfassbare gute Stimmung gegeben – egal, ob altes oder neues Liedgut präsentiert wurde. Respekt dafür.

Mein persönliches Highlight sollte mit „Alles was du willst“ (RTL-Titelmelodie) auch der erste stmmungsmäßige Kracher in der Setlist sein. Sehr geil auch, den Dresden-Song „Affären“ mal live bei der Kulisse und dem Publikum zu erleben.

 

 

Also alles in allem ein netter Schlagerabend und ein tolles Erlebnis, welches ich aber künftig trotzdem wohl wieder eher am Fernseher verfolgen werde – einmal live dabei reicht dann doch aus.
Coole Sache aber übrigens, dass der Sound so gut abgemischt war, dass man auch ohne Eintrittskarte in den angrenzenden Elbflächen und auf der Carolabrücke einen netten musikalischen Hintergrund hatte.

Di

29

Jul

2014

spaceman spiff auf der Dachterrasse des Uebel & Gefährlich, Hamburg

Kulturschock pur hieß es am Dienstag Abend quasi nach dem prallgefüllten Fest mit jeweils gut 45.000 Besuchern auf dem Hügel kam es auf der Dachterrasse des Uebel & Gefährlich mit über den Daumen gepeilt 80 anwesenden Zuhörern (aber ebenfalls ausverkauft) diesbezüglich jedenfalls zum anderen Extrem. Für mich übrigens eine doppelte Premiere: Endlich mal ein Konzert über den Dächern einer Stadt und das erste Mal, dass ich nachweislich als Allererster nen Ticket für die Show haben wollte, das Ticket mit der laufenden Nummer 1 kriegt nen Ehrenplatz und ich plane es auch noch unterschreiben zu lassen bei nächster Gelegenheit.

Während es in Karlsruhe rein von der Optik und der Stimmung beeindruckend war, konnte aber auch diese kleine, feine Location mehr als überzeugen. Schon der großartige Blick über die Stadt auf der einen Seite und den Blick von oben herab aufs Millerntorstadion zur anderen Seite waren eine gute Rendite für den vielen Treppenstufen, die man zu erklimmen hatte.

Und auch sonst war die Atmosphäre dort oben einfach nur genial … es hatte ein wenig was von einer Gartenparty mit musikalischem Rahmenprogramm und sentimentaler Scheiße (wunderschöner Sonnenuntergang).

 

Mit reichlich Verzögerung startete dann das Solo-Konzert mit einem Barfuß-Hannes und von der ersten Sekunde an war Gänsehaut angesagt … zum einen durch die extreme Nähe zum Künstler, zum anderen, weil die „Rohversionen“ der Lieder, also einfach nur Gitarre und Stimme, so wundervoll funktionieren. Geboten wurde ein großer Ritt durch alle 3 Alben, garniert zusätzlich noch mit einem Cover von Jan Böttcher und einer absoluten Weltpremiere mit „Sollbruchstellen“, einem Stück, dass es nicht aufs aktuelle Album geschafft hatte. Auch Titel, die ohne Bandbegleitung eigentlich kaum spielbar sind wie „Mind the Gap“ (im Übrigen mein Liebling auf dem Album) konnten gespielt werden dank des a-Capella-Gitarrernriffs des Publikums. Da ich spaceman spiff und seine Musik ja erst im vergangenen Jahr kennenlernte sollte, waren somit für mich sehr viele Livepremieren mit dabei, einige Titel davon hatte ich bislang nicht mal als Studioaufnahme mir angehört. Aber auch diese mir neuen Titel aus dem frühen Machwerk zeigten eindrucksvoll, wie toll man mit deutscher Sprache formulieren und Gefühle verpacken kann. Besonders hervorheben möchte ich im Vergleich zu manch anderem Blogeintrag ansonsten gar keinen speziellen Titel, weil es den nicht genannten Titel nicht gerecht werden würde. Trotzdem gab es natürlich Momente und Songs auf der Setlist, wo man noch mehr einfach nur genießen konnte und zudem verstehe ich jetzt auch noch den ein oder anderen Titel durch die ausführlichen Ansagen von Hannes noch besser von der Intention her als auch vom Songtext, denn selten war ein Künstler so dermaßen klar zu verstehen wie gestern.

 

Und ein Fakt hat mich dann noch echt begeistert: Das man in einem solchen Rahmen insgesamt 135 Minuten für die Leute musiziert, hätte ich niemals erwartet (war allenfalls von 75-90 Min.) ausgegangen und verbesserte sozusagen das Preis-Leistungs-Verhältnis nochmals erheblich. Aber auch mit 75 Minuten wäre man strahlend nach Hause gegangen, die Überlange war also nur das i-Tüpfelchen auf den perfekten, wundervollen Gitarrenabend mit einem sympathischen Typen, der für mich momentan definitiv zu den besten Textern dieses Landes gehört, zum besten Label des Landes gehört er sowieso auch.

So

27

Jul

2014

DAS FEST in der Günther-Klotz-Anlage, Karlsruhe

3 Tage - 15 Bands oder kurz: DAS FEST

 

Freitag, 25. Juli 2014

Den Auftakt in das Fest in einer der tollsten bisher von mir gesehenen 'Open-Air-Areale machte mit Stereodrama ein Act aus der Gastgeberstadt. Es sollte sich dabei direkt herausstellen, dass die erste Reihe gar keine so gute Wahl war bei der übelst hohen Bühne, in Angesicht der späteren Pogerei beliess ich es aber dabei dort zu verbleiben und den Nacken zu strecken. Musikalisch war der Auftakt in das Festival schon mal schön ordentlch rockig und laut und sollte somit einen tollen Start in dieses Wochenende bedeuten. Wirklich herausragend war deren Set aber dann auch nicht. Schön fand ich aber, dass das noch sehr überschaubare Publikum schon ordentlich Lärm machte.

 

Wäre nicht im Vorfeld angekündigt worden, dass die folgende Band ihre Wurzeln ebenfalls in Karlsruhe hat (im Übrigen super Idee neben den großen Namen vielen regionalen Leuten eine Bühne zu geben), man hätte Fire On Dawson angesichts des Niveaus wohl die Amis oder Briten eingeschäfzt, zumindest kam der Auftritt ziemlich international daher. Und spätestens seit diesem Gig weiss ich auch, welche Intention hinter "Musik nur, wenn sie laut ist" steckte, denn selten knallte der Bass dermaßen wie bei den Badener. Obwohl mir der Progressive Rock eigentlich gar nicht so zusagt, habe ich die 40 Minuten sehr genossen. Besonders die Gitarrensoli und das Spiel mit den Drums war großartig und sorgte mit für den internationalen Flair. Mein persönliches Highlight war der letzte Song, den der indische Sänger in seiner Heimatsprache sang. Indisch und Progressive Rock passten überraschend gut zusammen.

 

So langsam wurde es dann bekannter, denn der dritte Act an diesem Freitag in der Günther-Klotz-Anlage sollte die Frontfrau der Helden, Judith Holofernes, sein. Ihr Soloalbum hatte mir bis jetzt ja so gar nicht gefallen, sodass ich mit gemischten Erwartungen auf diesen Auftritt wartete (zumal trotz der bisher vorherrschenden Enttäuschung über das Album Judith einer der Hauptgründe für meine Fahrt ins Badische war). Und so war es dann mehr als beeindruckend wie genial diese Stücke live funktionieren. Von Beginn an war bei mir das Helden-Feeling zurück und dieser Eindruck hielt auch das gesamte Set lang. Man kann sicher kritisieren, dass das letztlich doch recht laue Popmusik ohne wirklichen Tiefgang ist, doch andererseits passte dieses locker-flockige auch perfekt zu diesem schönen Sommerabend. Gerade so Stücke wie "Nichtsnutz" und "Liebe - jetzt erst recht" waren live absolut topp und haben das Lächeln in mein Gesicht gebracht. Auch die Nummer "Hasenherz" und die Cover von Elvis Costello und Buddy Holly waren großes Kino; selbiges gilt auch für die instrumentalen Leistungen der Mädels - besonders das geniale Outro von "Ein leichtes Schwert". Alles in allem also ein wirklch großer Liveauftritt, den ich so nun wirklich nicht erwartet hatte. Mittlerweile war der berüchtigte Hügel auch schon sehr gut gefüllt, wie ein Blick in die Bildergalerie zeigt .... Karlsruhe war quasi bereit für

 

Madsen. Nur exakt sieben Tage nach dem letzten Konzert der Wendländer durfte ich die - soweit bin ich mittlerweile mit meiner Meinung - beste von mir erlebte deutsche Liveband eben erneut erleben. Wie sehr ich diese Band mittlerweile zu schätzen wess, zeigt z.B. dass die langsam eintretende Müdigkeit (kein Wunder, wenn der Wecker um 4 Uhr geht, man 6 Stunden Zug fährt, 3 Stunden durch die Stadt fächert und schon 4 Stunden Fest hinter sich hat) mit dem Erklingen des Intros wie weggeblasen war. 

Schon von einer Woche war ich ja ja erfreut über die - im unfairen Vergleich mit Hamburg im Dezember - recht gute Stimmung. Doch was die Menschenmasse (man könnte auch sagen der Fleischberg) in Karlsruhe ablieferte war übelst geilo und konnte mit Hamburg definitiv mithalten, was auch die Herrschaften auf der Bühne erfreut und sicherlich auch ein wenig fasziniert zur Kenntnis nahmen. Besonders bei "Du schreibst Geschichte" war das krass und es wirkte fast so, als würde die ganze Stadt den Refrain mitsingen, -gröhlen und -feiern. Für die Band muss, was sich auf dem Hügel abspielte, auch ein grosser Moment der zehnjährigen Bandgeschichte gewesen sein. Und noch ein Punkt war sensationiell: Einen solchen fetten, gut abgemischten Sound habe ich bei einem Open-Air selten (oder gar nie) erlebt. Das machte das musikalische bzw. vom Set unüberaschende Konzert dann eben doch zu einem echten Highlight und spielt mindestens mal was 2014 angeht ganz open in meinen All-Time-Favorites. Zumal auch ohne besondere Titel in der Setlist jedes Madsen-Konzert sein - diesmal ja sogar sehr kleines - Geld wert ist. Das einzige etwas doofe war, dass mit "Mit dem Moped nach Madrid" und "Love is a Killer" ausgerechnet zwei meiner absoluten Lieblingsongs im Vergleich zur Vorwoche fehlten. Und es wurde vielleicht etwas zu oft gepogt - aber was solls, immerhin jetzt auch mal die ersten Konzerte-Blaue Flecken ;). 

Im Fazit also ein wieder mal genialer Gig, bei dem man durch völlige Ekstase Stimme und Pfunde verlieren konnte. Und das ging bei den mittlerweile angenehmen Temparaturen auch deutlich besser als in Hamm.

 

Finaler Akt an diesem Abend war dann nochmal ein ganz anderer Musikstil von Patrice - Reggae halt. Ähnlch wie bei Fire On Dawson eigentlich nicht so meine Welt, aber man kam nicht drumherum von der Musik mitgerissen zu werden und ein wenig zu "schwofen" und zu springen. Zumal diese Stimme schon ziemlich außergewöhnlich ist und live besser rüberkommt als im Radio. Wie im Reggae üblich gab es teils schon übelst lange Versionen einzelner Songs zu hören, teilweise garniert mit kleinen Covereinlagen. Beste Stimmung herrschte aber - bei dem ansonsten doch jetzt etwas ruhigen Publikum - natürlich bei "Soul Storm" und "Another One", die auch live super sind.

Aber auch wenn es gutgemachte Musik war, reichten mir persönlich die 90 Minuten dann auch aus und nach einem abwechslungsreicen und sehr schönen 1.FESTtag ging es Richtung Falle.

 

Samstag, 26. Juli 2014

Am zweiten Tag ging es dann mit meinem einzigen Besuch der kleinen Feldbühne los, wo Nicolas Sturm und damit ein weiterer der Beweggründe für meine Reise nach Karlsruhe den Tag eröffnen sollte. Auf ihn und seine Musik bin ich nur relativ zufällig über die Gratis Label-CD bei der PIAS nites. Das dazugehörige Album ist bis heute in meiner Smartphone-Playlist und dementsprechend gespannt war ich auf diesen momentan recht seltenen Liveauftritt des Wahl-Karlsruhers. Von dem Album bekam man dann aber (leider) nur ein Stück zu hören (Windmühlen als letzten Titel des Sets mit sehr starkem insturmentalem Outro), stattdessen gab es einen Mix aus älteren Nummern von EPs sowie einen Vorboten des derzeit in Arbeit befindlichen zweiten Albums. Diese Stücke erreichten mich bei ersten Mal hören textlich zwar noch nicht so ganz, rein musikalisch betrachtet haben sie allesamt aber großes Potenzial dank eines guten Grundgrooves und geschickten Schlagzeugeinsatzes. Das galt neben dem bereits erwähnten Outro besonders für die rein instrumentale Nummer zu Beginn des Sets. Wer die frühen Tocotronic mag, wird sich jedenfalls sehr gut mit Sturm anfreunden können. Alles in allem also genauso wie am Freitag ein feiner Start in den Festivaltag, zumal dann mit "Manhattan" noch mein allererster Berührungspunkt mit seiner Musik live performt wurde. Ein Song, der live noch um einiges kraftvoller wirkt als auf EP.

 

Zurück auf der Hauptbühne und dem Hügel ging es dann auch direkt mit einem krassen Stilwechsel weiter. Nach dem Singer-/Songwriter-Tun von Nicolas Sturm folgte ein Mix aus Garage, Punk und Rock von den Briten The Computers. In meinen Ohren waren sogar leichte Rockabilly-Einflüsse (und das nicht nur wegen der schicken Mode) erkennbar. Insgesamt ging es bei den Jung dann auch ziemlich ab mit "dreckigem" Gitarrenspel, ordentlich Drums und der irgendwie typisch rockig-röhrenden englischen Schnauze. Überhaupt war der Sänger ein wahrer Irrwisch, der der Security ein-zweimal de Schweißperlen auf die Stirn laufen lassen ließ, als er zunächst einen der Boxentürme eroberte und beim letzten Song auf direkestem Wege von der hohen Bühne ins Publikum gelangen wollte, um wildfremde Menschen zum gemeinsamen Tanzen aufzufordern. Abgeschlossen wurden diese Aktion mit dem Erklettern des Technikturms. Mit solchen verrückten Aktionen hatten die Band - neben der feinen Musik - das abermals noch überschaubare Publikum natürlich voll auf seiner Seite. Englischer Rock also vom Feinsten, der bis dato bei meinen FEST-Gigs auch noch gefehlt hatte.

 

Halbzeitact des Tages und des gesamten FESTes sollte Wirtz sein, der allerdings nicht so wirklich toll war. Es blieb zwar weiterhin rockig und verdammt laut, aber genau letzteres war ein Stück weit auch das Problem, denn die Songtexte waren wegen der kreischenden Gitarren und Drums teils doch nur sehr schwer zu verstehen. Als jemandem, dem die Lycris wichtig sind, trübt das natürlich den Eindruck, zumal in den verständlichen Passagen sehr wohl ein hohes Maß an Tiefgang und Kritik in den Texten zu erkennen war. Insgesamt überwogen jedoch die Titel mit Arschloch-Image, die auch nicht so ganz meins sind. Musikalisch wirkte das zwar über weite Strecken wieder ganz ordentlich, aber die Abwechslung fehlte sowohl textlich als eben auch auf der Kompositionsebene.Insgesamt also mal ein etwas schwächerer bzw. anstrengender Auftritt, dem immerhin eine zum Ende ansteigende Form bescheinigt werden konnte. Eine klasse Nummer war aber im Übrigen LMAA, die sich textlich gewitzt, aber auch ernst mit dem Thema Musikredakteure und deren Schubladendenken auseinandersetzte.

 

Nach dem kleinen Abfaller ging es dann mit dem nächsten Besuch von der Insel weiter. Frank Turner & The Sleeping Souls gaben sich die Ehre auf dem Hügel, die dem Hören nach ja einiges drauf haben und ein echter Geheimtipp unter den Songwritern ist, mir allerdings bis zum Auftritt an diesem Abend noch keine einzige Sekunde zu Ohren gekommen war. Umso gespannter war ich auf das, was mich erwarten sollte. und ob mich diese Musik würde überzeugen können. In gewisser Weise wurden die Erwartungen aufs übelste enttäuscht, denn mit dem klassischen Songwriter-Tun hatte die Show der Jungs so gut wie gar nichts zu tun. Und das war auch gut so, denn stattdessen gab es Rock auf allerhöchsten Niveau. Direkt mit dem Intro und den ersten Tönen war klar, dass mir das gefallen würde, was in den folgenden 80 Minuten abgehen sollte. Besonders die leichten English-Folk- und (zumindest bei der neuen Nummer) Punk-Einflüsse machten den Stil recht unwechselbar und geil. Dazu die Stimme von Frank, die zum Singen und Gröhlen gemacht ist. Speziell fand ich auch auf welche gute Art und Weise teilweise radikale Stilbrüche selbst in einzelnen Songs vollzogen wurden (Ballade zu hartem, ehrlichen Rock und vice versa). So war es dann auch kein Wunder, dass die Band das Publikum vollends im Griff hatte (scheint an dem guten 19-Uhr-Slot zu liegen: siehe Madsen). Abschließend seien ein paar Highlight in dem schwächelosen Set kurz erwähnt: Zum einen war das die deutsche Einlage/Übersetzung des Songs "Unity" (textlich sehr stark, selbst übersetzt) und zum anderen insbesondere von der Komposition her der Song über Franks' Heimatstadt Winchester. 

Kurzum: Musik von der Insel, die man uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

 

Quasi der Hauptact des gestern Festivals waren ein paar gewisse Cowboys namens The BossHoss aus Berlin.Dieser Auftritt fällt mir irgendwie schwer zu beurteilen. Denn auf der einen Seite haben sie ohne jeden Zweifel eine beeindruckende, ziemlich geile Rockshow abgeliefert, doch auf der anderen Seite habe ich mich auf dieser musikalischen Reise nicht wirklich mitgenommen gefühlt. Das kann aber möglicherweise auch einfach daran gelegen haben, dass man mittlerweile weniger Platz hatte als eine Henne in der Legebatterie. Denn um das nochmal zu betonen: Von der Show, der Setlist und den einzelnen Songs, der immensen Spielfreude der Band und der tollen Stimme von Alex war das nen richtig guter Gig. Eine ehrlichere, bessere Beurteilung kann ich eventuell vornehmen, wenn ich sie Anfang September ein zweites Mal gesehen habe - ihr werdet es hier lesen. Sichtlich beeindruckend waren Boss und Hoss jedenfalls auf jeden Fall vom Hügel (wie gestern auch schon Madsen) und das vollkommen zurecht.

Tag Zwei also minimal schwächer als der Auftakt, aber immer noch vollgepackt mit guter Musik.

 

Sonntag, 27. Juli 2014

The last day of the FEST und das unter klimatisch leider wieder ätzenden Bedingungen, Sonnenbrand inkluvsive trotz Gratis-Sonnenmilchstationen. Aber um solche Kleinigkeiten und Befindlchkeiten soll es hier gar nicht gehen, sondern ausschließlich um die Musik und die startete erneut mit einem Karlsruher, nämlich Raffa Shira. Schon irgendwie eine lustige Begebenheit, dass das Talent der ehemaligen Coaches aus The Voice of Germany einen Tag später die selbe Bühne bespielen sollte. Und "The Voice" of Raffa ist in der Tat nicht schlecht, im Gegenteil klingt die sehr gut ausgeprägt und man hört ihm gerne zu, zu dieser Stimme passten dann auch die leichten Reggae- und Soul-Einflüsse. Auch die Band braucht sich hinter anderen Kollegen des Genres sicher nicht zu verstecken, insbesondere Gitarrist und Drummer zeigten starke Soli. Textlich ging es mir persönlich zu oft um gescheiterte Beziehungen, zumal Raffa dann in den Ausnahmen zeigte, welches Talent diesbezüglich in ihm schlummert (sehr gelungener Text über die Liebe zur Musik im Allgemeinen und ebenfalls gelungene Lyrik über den A*tritt, den jeden von uns manchmal braucht). Auch der Finaltag begann also ordentlich, wenn auch nicht überragend.

 

Den Schritt in diese Richtung sollten dann schon eher Boppin B gehen. Und damit einhergehend die Fortsetzung des lustigen Stilwechsels bei dieser Veranstaltung. Nach deutschem seichtem Pop nun also die Rolle rückwärts zu Rockabilly at his best. Einen Stil, den man mögen oder alternativ abgrundtief hassen kann. Fakt ist aber, dass die Jungs eine super Show abgeliefert haben, die viel zu schnell vorüber ging. Die Stimme des Sängers ist einfach gemacht für den Sti und auch der Mix aus eigenen Nummern und Covern von Genesis und Sasha war eine runde Sache. Gerade bei den beiden Übertragungen von Sashas Songs (ich oute mich an dieser Stelle als jemand, der mit seiner Musik durchaus ne Menge anzufangen weiss) zeigte sich, wie viel ungeahnte Qualität und Potenzial in solch scheinbar seichten Popnummern stecken kann. Für die Qualität spricht womöglich auch, dass anders als an den Vortagen der Hügel zu dieser Uhrzeit schon sehr sehr gut gefüllt war und sich auch im FOS deutlich mehr Leute einfanden als sonst. Abgerundet wurde die Show im Übrigen durch kleine akrobatische Einlagen und "nette" Sprüche in Richtung VIP-Zelt. Gute Laune pur also.

 

Beim nächsten Act (liest überhaupt noch wer) versuche ich mich mal etwas kürzer zu fassen. Dem internationalen Besuch aus Kalifornien, den Mad Caddies, gelang es die gute Stimmung der Vorgänger zu konservieren und gar noch auszubauen. Das wurde möglich durch ehrlichen Rock, dem aber (nicht nur aufgrund der Bandbesetzung mit Bläsern) Reggae-Einflüsse nicht abzusprechen waren. Stiltreue war eh nicht wirklich gegeben, so wechselte man an anderen Stellen im Set dann auch mal leicht ins Punkige. Alles in allem sehr schöne Musik für einen heissen Sommertag und eine gute Einstimmung für den letzten der Hauptgründe, für die ich nach Karlsruhe aufgebrochen bin, unter Inkaufnahme eines zähen Montags im Büro.

 

Die Rede ist von Jupiter Jones. Hier durfte man inbsesondere darauf gespannt sein, ob und wie der neue Sänger in die Fußstapfen des erkrankten Nicolas Müller treten würde. Zumindest bei den rockigen, schnellen Nummern war die Neubesetzung für mich eine durchaus würdige Neubesetzung der Leadsänger-Position. Und mal ganz ehrlich: Diese Vergleiche kann ein neuer Mann eigentlich nur verlieren, sodass man sich lieber über das Fortbestehen dieser großartigen Liveband erfreuen sollte, statt Shitsorm auf Facebook und Co. zu betreiben. Trotzdem will ich anmerken, dass man bei ruhigen Titeln bzw. Passagen wie in "Still" die einprägsame Stimme von Nicolas schon vermisst, was aber auch möglicherweise daran liegt, dass einem der Song durch die Radiostationen so richtig in Hirn gefräst wurde. Wie auch immer: Jupiter Jones boten auch in dieser Besetzung eine mehr als gute Show, auch wenn man das Gefühl hatte, dass die Mehrzahl der Besucher nicht so richtig begeistert war, die Stimmung also schlechter war als bei Madsen oder Frank Turner. Ich jedenfalls hatte dennoch meinen Spaß, solche Stimmungseinbrüche belasten die Bewertung des Gigs dennoch.Im Übrigen stelle ich mal die These auf, dass die Stimmung eher an der mangelden Kenntnis der Songs (wohl vermehrt Leute anwesend, die nur die 2-3 Tophits kennen) als am neuen Sänger scheiterte ´Zumal auch ich zugeben muss, mich entgegen meiner Planung, mich noch nicht so wiklich in das frühe Machwerk reingehört zu haben. Die Show- bzw. Entertainerqualitäten vom neuen Mann find ich gar besser. Highlight war dabei sicher seine Surfbretttour durch Publikum -> coole, witzige Idee bei einem insgesamt freudebringenden Auftritt, auch wenn mein Liebliongstitel von der neuen Platte "Die Landung" fehlte.

 

Und dann war es soweit: Mit Zaz stand der letzte Auftritt bei dem FEST an und um eins vorweg zu nehmen, hier gibt es nur 2 Fotos aus größerer Entfernung in der Galerie, da ich mich zeitbedingt schon mehr Richtung Ausgang begab. Ursprünglich war es nicht mal geplant für diesen Auftritt auf der Anlage zu bleiben, aber zumindest das Hauptset war zeitlich noch drin und wollt ich mir dann noch geben. Dieser neue Standpunkt hatte aber auch eine entscheidenen Vorteil, denn von dort konnte man nochmal in aller Seelenruhe den kompletten Hügel überblicken, was zum Abschluß dieser drei Tage ein mehr als würdiges Bild darstellen sollte, zumal die Stimmung während des gesamten Konzerts sehr gut war. Zum Auftritt selbst kann ich dann ja relativ wenig sage, da ich die Ansagen und die Songtexte zwar verstehen, aber nicht übersetzen konnte. Immerhin versuchte sie einige Ansagen auf Deutsch zu übersetzen. Rein musikalisch und von der Spielfreude der Band war es ebenfalls ein würdiges Ende und das französische war auch weniger anstrengend als von mir befürchtet.

 

Und damt endet dann also mein erstes Festival mit dem absoluten Höhepunkt Madsen, mit etwas Abstand gefolgt von Frank Turner und mit der Erkenntnis, dass man sowas bei dem Wetter auch ohne Bier ziemlich schlaucht, ich aber bei ähnlich toller Besetzung bestimmt noch mal in diese tolle Anlage in der Fächerstadt komme. Und nun gibts erstmal einen Tag Erholung, bevor der Konzertsommer 2014 weitergeht.

 

So

20

Jul

2014

Basel Tattoo 2014 in der Kaserne, Basel

Eines der Highlights in diesem pickepackevoll gepackten Sommer sollte der Besuch das Tattoos in Bsasel waren, so zumindest die Hoffnungen und auch wenn das "Top Secret Drumcorps" leider erneut nicht in seiner Heimat auftrat, so war es ein musikalischer Hochgenuss, selbst bei ab Mitte der Show blöden Wetter (immer noch besser das als das was am Abend noch an Wetter folgen sollte ^^).

 

Schon bei dem Auflaufen der Massed Pipes and Drums wurde klar, dass das hier ein ganz anderes Niveau und Feeling ist als bei der ähnlichen Veranstaltung in der Turnhalle der verbotenen Stadt (nicht nur mit schwarzgelber Brille betrachtet war die Veranstaltung dort wirklich schlecht). Auf jede einzelne teilnehmende Gruppe im Folgenden einzugehen würde den Rahmen vielleicht etwas sprengen, daher an dieser Stelle nur die fünf Highlights.

 

1) Schweizer Rekrutenschule: Selbst die Jodeleinlage war irgendwie cool, dazu noch die ungewohnte Nutzung von Klangschalen. Aber am besten war ihr Trommelauftritt, der mal direkt an Top Secret erinnern sollte und ähnlich cool war.

2) Lotus Dragon Folklore Group: Dort kam die typisch chinesische Musik nur vom Band, während die Künstler eine kleine Chereo (rund um Lotusblumen und Drachen, wie der Name schon erahnen lässt) hinlegten. Grundsätzlich finde ich solche Einlagen eher unnötig, diese war aber überraschend nett

3) OzScot Dance: Highland Dancers sind ja auch irgendwie beeindruckend. Respekt davor bei sehr nassem Untergrund mit den Schuhen auch nicht ansatzweise ins Rutschen zu kommen.

4) Australian Army Band: Ihr zweiter Auftritt beim Basel Tattoo, vor drei Jahren hatten sie schon eine witzige Perfomance hingelegt, die sie dieses Mal noch toppen konnten. So gab es einen kleinen Känguruttanz und eine Runde Rugby wurde auch noch während des Musizierens aufgeführt. Großer Ideenreichtum also und sehr sehr hochwertig vorgetragene Musik und wohl der Publikumsliebling an diesem Abend.

5) Finale: Wenn Hunderte vom Musikern "Amazing Grace", zumal diesmal untermalt von einer Panflöte, präsentieren, dann ist das einfach jedes Mal aufs Neue ein musikalisches Bonbon. Überraschend gut funktionierte auch Ötzis "Ein Stern" von Dudelsäcken gespielt.

 

Die 2 Stunden vergingen wie im Flug und man bekam ein großartiges Programm geboten, die Hoffnungen auf einen tollen Sommerabend in der Kaserne sollten sich also mehr als bewahrheiten. Nächstes Jahr zum 10.Tattoo darf die Lieblingsgruppe solcher Veranstaltungen aber gerne mal wieder dabeisein, dann komme ich jedenfalls auch nochmal wieder.

 

Fr

18

Jul

2014

Hammer Summer 2014 auf dem Marktplatz, Hamm

Selten passte der Name eines Konzertes so sehr zum Wetter wie an diesem heissen Sommerabend und "Hammer" war es ja irgendwie auch, nicht nur wegen des Ortes.

 

Wohl auch aufgrund der wirklich anstrengenden klimatischen Bedingungen war es eine Stunde vor Beginn des kleinen Festivals noch relativ leer ... lediglich gut 50 Jennifer-Rostock-Fans (die man auch gut als solche identifizieren konnte) waren schon seit mehreren Stunden vor Ort, sodass ich also auch noch ein recht gutes Plätzchen auf dem "Sonnendeck" ergattern konnte.

 

Den Startschuss lieferten "My First Band". Die fünf Finnen waren kurzfristig für "The Plea" eingesprungen und sollten sich als grandioser Ersatz herausstellen. Das Skandinavier gute Musik machen können, ist ja im Allgemeinen bekannt (a-ha, Roxette, ...) und wurde durch die Helsinker eindrucksvoll bestätigt. 

Bereits mit den ersten Tönen liess sich erahnen, dass nun eine klasse erste Stunde an diesem Abend beginnen sollte und eben das zog sich auch ausnahmslos durch jedes der vorgestellten Stücke. Besonderes die In- und Outros waren teilweise genial, die Songs insgesamt mit guten Melodien, einer ordentlichen Portion Rock und tollen Texten. Von der Wirkung der Songs konnte My First Band durchaus mit Kalibern wie Queen und Coldplay mithalten.

Zugegeben: Das ist vielleicht doch etwas hochgegriffen, aber dennoch bleit festzuhalten, dass die Jungs durchaus stadionfähigen Rock im Stil dieser "Großmeister" ablieferten. Am ehesten erinnerte mich der Stil allerdings an OMD, die ja seit jeher eine meiner absoluten Lieblingsbands sind.

Also hier eine ganz klare Hör-, Kauf-, Konzertgehempfehlung meineerseits. Deutschlandtour folgt im November.

By the way: Auch wenn die Stimme nicht so ganz dazupasste, war die Umsetzung vom Pinks "Try" richtig stark.

 

Weiter ging es mit Youthkills. Die Engländer konnten das Niveau leider nicht ganz halten, sodass ich mich an dieser Stelle etwas kürzer fasse. Auch sie machten zwar durchaus nach vorne gerichteten Rock, doch irgendwie kam das (nicht nur bei mir) nicht so richtig an. Fairerweise muss man aber sagen, dass so 2-3 Nummern im Set dann durchaus schon eine Ohrwurmqualität aufwiesen. Trotzdem war man nicht wirklich böse drum, dass sie statt 60 nur 40 Minuten auf der Bühne standen.

 

Nach recht langer Umbaupause sollte es dann mit dem Act weitergehen, für den ich eigentlich angereist war. Mit dem ersten Livealbum im Gepäck bespielen die Jungs und das Mädel von Madsen zur Zeit wieder die Bühnen Deutschlands.

Über die Wendländer habe ich ja in diesem Blog bereits einiges schreiben dürfen, sodass es eigentlich gar nicht mehr so wahnsinnig viel neues zu berichten gibt, zumal sie mal wieder eine astreine Liveshow präsentiert haben, die man gar nicht hoch genug loben kann.

Kommen wir deshalb direkt zum Thema Stimmung: Sie konnte natürlich nicht mit den 5 Alben - 5 Nächte - Abenden mithalten, war aber durchaus mehr als ordentlich, zumal die zahlreichen Jennifer Rostock-Fans, die die ersten Reihen größtenteils in ihrem Beschlag hatten, anders als bei den beiden unbekannteren Bands vorher sich dann doch mal bemühten aufzustehen und mitzufeiern.

Richtig cool war dann noch die Setlist, in der das Versprechen quasi mit dem Livealbum auf Tour zu gehen, wahr gemacht wurde und sich daraus ein Set entwickelte, in dem zwar (irgendwo auch bedauerlich) ein wenig vom "Wo es beginnt"-Album rausflog, aber durch tolle alte Perlen ersetzt wurde. Für die Nichtkenner war das vielleicht etwas doof, für echte Fans aber wohl nahezu perfekt. Etwas neu gecovert wurde im Übrigen auch noch ... statt "Get Lucky" waren jetzt "I was made for lovin' you"-Sequenzen in "Die Perfektion" untergebracht worden, was auch richtig gut passte und die Stimmung zusätzlich anheizte.

 

Nach abermals sehr langer Umbaupause (Zeit für mich am Bahnhof was zu trinken zu holen) folgte als vermeintlicher Headliner Jennifer Rostock. Auch hier fasse ich mich sehr kurz, da ich angesichts der Wetterverhältnisse und der klasse Madsen-Show irgendwie fertig war und das ganze nur noch sitzend am Rande verfolgt habe. Wirklich beeindruckend war es nicht, aber auch nicht wirklich mies.

 

Sa

28

Jun

2014

Andreas Bourani im Soundpark, Bielefeld

Wie schon vor 2 Jahren in Detmold gabs es auch bei dem diesjährigen NRW-Tag die Möglichkeit Andreas Bourani zu lauschen. Diesmal natürlich nicht mehr als ein Act von vielen am Nachmittag auf einer kleinen Nebenbühne, sondern als Hauptact auf der Bühne, die beispielsweise vor einem Jahr Weltstar Bryan Adams bespielt hat.

 

Und das in gewisser Weise auch völlig zurecht. Denn in diesen zwei Jahren hat die gesamte Band doch einen ziemlichen Entwicklungsschritt gemacht und einen schönen Popabend geboten. Natürlich würde man sich an mancher Stelle wünschen, dass der ein oder andere Song live vielleicht etwas rockiger daherkommt, aber anders als bei Bendzko am Vortag wirkte das ganze aber eben nicht austauschbar und beliebig, was zum einen an der tolen Stimmfarbe liegt und daran das Bouraniauch viel mehr die Kommunikation und die Nähe zum Publikum suchte.

An manchen Stellen ging es dann ja auch Gott sei Dank zumindest etwas rockiger zu und gerade die drei großen Nummern (Nur in meinem Kopf, Eisberg und natürlich "Auf uns") funktionieren live einfach sensationell gut. 

 

Songtechnisches Highlight war für mich aber der albumbenennende Titel "Hey", das zwar die wohl ruhigste und langsamste Nummer des ganzen Abends war, aber eben textlich total packt.

Fr

27

Jun

2014

Tim Bendzko auf der Kieler Woche, Kiel

Ein drittes Mal ging es zu einer musikalischen Veranstaltung der Kieler Woche 2014, die ursprünglich geplante mit Anastacia fiel jedoch krankheitsbedingt aus, sodass ich mir an diesem Abend mal den Herrn Bendzko mit seiner Band ansehen konnte

 

Um es kurz zu machen: Über weite Teile des Konzerts sprang der Funke auf mich nicht wirklich über, es wirkte irgendwie zu beliebig und zu austauschbar - sowohl vom Sänger (der auch irgendwie in keinster Weise ein Minimum an Entertainer-Qualitäten offenbarte, sondern relativ stumpf die Setlist abdudelte) , als auch von der Band und der Setlist.

Vielleicht ist das aber auch ein etwas zu negativer Eindruck bzw. zu sehr durch die enttäuschende Absage von Anastacia begründet, dass ich mich erst gar nicht voll auf das Konzert einlassen konnte.

 

Denn andererseits gab es durchaus auch nette Momente:

Respekt beispielsweise für den Mut den Weltretter-Song in einem ganz anderen Arragement zu präsentieren, auch wenn das in meinen Augen keine gute Live-Version war

Überraschend war dann sein Cover von Grönemeyers "Was soll das", was gar nicht mal so schlecht gelungen ist.

Und von der Band her war das wirklich starke, endlich mal rockige Outro von "Sag einfach ja" das Highlight des Abends.

 

Es gab zudem noch einen extrem nervigen Aspekt Tim nutzte nahezu jede mögliche und auch unmögliche Gelegenheit den Städtenamen in den Songtexten zu verwursten Hätte man mitgezählt, wäre man wohl auf an die 30-40x "Kiel" gekommen. Das war doch ein wenig zu viel des Guten, umso "trauriger", dass die Fans in den ersten Reihen auch beim vierzigsten Mal noch völlig ausrasteten.

 

Mi

25

Jun

2014

Thees Uhlmann auf der Kieler Woche, Kiel

Halber Tag Urlaub, bestes Sommerwetter und ein tolles Konzert - klingt nach einem perfekten Abend an der Hörn in  Kiel.

 

Es begann allerdings leider mit einer nervig langen Verspätung des Fernbusses, die sich dank des Verkehrsaufkommens in Hamburg selbst, dann noch weiter vergrößerte und dazu führen sollte, dass ich nur ein relativ bescheidenes Stehplätzchen in der gefühlt 30.Reihe schräg links vor der Bühne bekam und auch erst mit den ersten Tönen der Weißen Knöchel ankam.

 

Wie sehr mir die Musik von Thees und seiner Band mittlerweile ans Herz gewachsen ist, zeigte sich jedoch dadurch, dass der ganze Ärger über die verkorkste Busfahrt mit eben diesen ersten Tönen sofort verschwand und ich mich von diesem Moment an voll auf die schönen Klänge und Worte konzentrieren konnte.

Im Nachhinein liess sich sogar feststellen, dass selbst der Platz gar nicht mal so schlecht war, da man noch einen guten Blick auf die Bühne hatte, der Sound gut abgemischt war und selbst in diesen "verlorenen" Eckchen noch einige Leute mitgesungen haben, was ich nicht erwartet hätte.

Die Stimmung vor Ort war also ganz gut, wenn auch nicht so überragend, wie man das von Thees' Konzerten in Hamburg kennt -- bzw. verlor sie sich vielleicht auch einfach nur auf der Open-Air-Fläche etwas.

 

Zum Konzert an sich gibt es eigentlich gar nich so viel besonderes zu erzählen ... eine wie gewohnt starke musikalische Leistungen von Thees und Anhang und eine etwas umgestellte, verkürzte (wie ich im Nachhinein erfahren habe, wohl aktuelle) Festival-Setlist und ein Thees, der diesmal doch relativ zügig ohne große Reden durch selbige raste. Eine neue, sehr unterhaltsame Story über den Zivi-Lehrgang in Kiel gabs dann aber doch.

Und glücklicherweise sollte es auch nicht nur die Festival-Setlist geben, sondern auch noch einen kleinen Zugabeblock, der unter anderen die live einfach so genialen und vor mir so geschätzten "17 Worte" und "Sommer in der Stadt" (was bei dem traumhaften Wetter aber auch einfach Pflicht war) beinhaltete.

Spätestens mit diesen beiden Songs war meine Laune dann endgültig auf dem Höhepunkt angekommen und die Nerven der Anfahrt vergessen. Nach dem Konzert wurde dann noch ein wenig das Festgelände unter die Lupe genommen und Sonne getankt, bevor es dann auf die - leider auf noch problemfreie - Heimfahrt ging.

 

P.S.: Ganz nette Begebenheit noch nebenbei war, dass pünktlich zur Songzeile "und flieg mit den Möwen" ein Tier dieser Art über den wolkenlosen Himmel flatterte. Ähnliche Songsicherheit hatte das Flattervieh dem Hören sagen nach ja auch schon beim Hurricane bewiesen --- richtig guten Geschmack die Vogelwelt ;)

 

Sa

21

Jun

2014

Christina Stürmer auf der Kieler Woche, Kiel

An diesem 2.Gruppenspieltag von Jogis Jungs sollte ein lang gehegter Konzertwunsch endlich mal in Erfüllung gehen. Aus terminlichen Gründen hatte es bislang leider nie geklappt die Linzerin mal live zu sehen, der Gratisauftritt zur Eröffnung der Kieler Woche jedoch sollte dann die passende Gelegenheit bieten, auch wenn ich dafür auf Fußball (im Nachhinein ja nicht so schlimm) und Heinos ebenfalls Gratisauftritt in Hamburg (wär ich ohne Alternative wirklich hingegangen ^^) verzichten musste.

 

Und das sollte eine mehr als richitge Entscheidung sein, denn was Christina und ihre Band da auf die Bühne brachten, war eine nahezu perfekte Pop-/Rockshow. An erster Stelle muss ich aber erstmal die Crew loben, denn obwohl es größtenteils richtig laut und rockig war, war es überhaupt kein Problem den Gesang glasklar zu vernehmen - die Jungs verstehen es also offenbar sehr gut, den Sound perfekt abzumischen, denn auch ansonsten war es ein sehr guter Klangteppich, der den Kielern da ausgebreitet wurde.

Auch der Setlist war es sicher zu verdanken, dass meine hohen Erwartungen an diesen Abend sogar noc(h übertroffen wurden. Selbstverständlich waren alle bekannten Hits dabei, aber auch die nicht so bekannten Nummern waren sehr rockig und sehr gut (insbesondere das als "Anti-Burnout-Song" angekündigte "Himmel ins All", der thematisch schon super umgesetzt wurde und am Ende mit einem genialen instrumentalen Outro (selbiges gab es übrigens auch am Ende des Hauptsets) garniert wurde).  Alles in allem also ein genialer Abend mit einer tollen, sympathischen Christina Stürmer, deren Stimme live zudem noch stärker und rockiger ist als auf den Studioaufnahmen, einer sehr starken Band und einem buntgemixten Publikum, dass offenbar sehr viel Gefallen an dem Abend hatte, was man auch an einem überraschend lautem Chor bei "Millionen Lichter" ablesen konnte - die Nummer war sowieso eines der weiteren Highlights des Abends. Besonders gefreut habe ich mich ferner darüber, dass dem Anlass entsprechend wohl erstmals seit langem wieder der EM-Song 2008 "Fieber" in die Setlist aufgenommen wurde - der war zwar insgesamt einer der schwächeren Nummern in der Setlist, weil er live irgendwie nict so ganz funktioniert, aber musste während der WM wohl einfach dabei sein (und wie gesagt, hat es mich ja gefreut, dass er dabei war) und es kamen auch direkt Erinnerungen an meinen Spielbesuch damals in Zürich zurück.

Eine Frage stellt man sich nach einem solchen Abend dann mal wieder: Wieso schafft es eigentlich die Teilnehmerin an einer österreichischen Castingshow seit nunmehr mehr als einem Jahrzehnt erfolgreich im Rennen zu sein, während Bohlens Zöglinge nicht mal mehr ihre erste Single oder ihr erstes Album an der Chartspitze platzieren können, von einer langfristigen Karriere ganz zu schweigen? Eine Antwort lieferte vielleicht der Rentner neben mir, der sich völlig von der Musik treiben liess und nur meinte "Live ist die ja richtig gut" - wenn selbst Mitglieder ausserhalb der üblichen Zielgruppe von Castingshows so begeistert sind, ist das wohl ein gutes Zeichen dafür, dass Sängerin und Band in der Tat eine sehr hohe Qualität haben.

 

Da ich dann noch Zeit hatte bis der Zug fuhr, blieb ich auch noch für den "Nachact" Robbie meets Amy, wie der Name schon verrät eine Williams-Winehouse-Coverband. Die haben ihre Sache durchaus gut gemacht, an die Originale kommt aber vermutlich eh niemand heran. Erstaunlich war, dass selbst bei deren Auftritt (zeitgleich zum Deutschland-Spiel) der Rathausmarkt nach wie vor sehr gut besucht war, wenn auch nicht mehr so proppevoll wie bei der Stürmer.

Eröffnet hatte die Kieler Woche übrigens der Gauck - damit hab ich nun immerhin schon zwei Bundespräsidenten live und in Farbe gesehen - ich hätte mir aber gewünscht, dass es mehr Unmutsäußerungen gegenüber dem ollen Kriegstreiber gegeben hätte als nur einen Zwischenrufer.

Do

12

Jun

2014

Helene Fischer auf dem Fischmarkt, Hamburg-St.Pauli

Der Schiffstaufe von TUI Cruises war es zu verdanken, dass ich die Helene mal live sehen durfte.

Bei bestem Konzertwetter war das Freigelände im Hafen schon relativ früh gut gefüllt und der Voract des Abends konnte bereits vor quasi "ausverkauften Haus" starten.

 

Wirklich beeindruckend war der Auftritt von "sarajane" allerdings nicht. Der vom Moderator angekündigt Soul in der Stimme, der es vielleicht interessant hätte machen könnte, wurde von mir jedenfalls nicht entdeckt und so war es letzten Endes ein relativ beliebiges, austauschbares Grüppchen. Einzig der Song "Flying", der wohl die Singleauskopplung des demnächst erscheinenen Debüts sein soll, hatte ein Stück weit Ohrwurm- bzw. Sommerhitqualität.

 

Nach einem zügigen Umbau sollte dann der Star des Abends auftreten, eingeleitet durch ein kleines Filmchen mit Bildern von der Schiffstaufe am Nachmittag und dem Tuten des Schiffshorns der "Mein Schiff 3", welches mittlerweile auch auf Höhe des Fischmarkts angekommen war. 

Und Helene bot dann mit ihrer Band eine Show, die einen durchaus auch als Ab-und-an-Hörer mehr als gefallen konnte. Die Beschränkung auf 1 Stunde für den Auftritt sorgte zudem dafür, dass diese albernen Turneinlagen oder Klamottenwechsel ausblieben und einfach nur musiziert wurde und so reichte diese Stunde dann auch quasi aus um alle Songs, die die Leute (und ich) hören wollten, auch untergebracht werden konnten. Zumal das Konzert auch etwas überzogen wurde bis zum Start des Feuerwerks im Anschluss daran.

Nachhaltig in Erinnerung bleiben wird der überraschend satte Sound, den die Band produziert hat - eine echt starke Live-Performance aller Instrumentalisten. Und dazu die Titel, die mir live besonders gut gefallen haben wie "Fehlerfrei", die neue Single "Marathon" und die mir bis dato noch unbekannte Ballade "Kleines Glück". 

 

Ein wirklich toller Sommerabend also an diesem WM-Eröffnungstag. Man muss aber auch ehrlch sagen, dass ich da kein Geld für ausgeben würde, weil mir dann dieses ganze vorhin schon angesprochene Rumgeturne und Co. wohl einfach zu sehr auf die Nerven gehen würde.

Sa

07

Jun

2014

Udo Lindenberg in der esprit-Arena, Düsseldorf

Satz mit X, das war wohl nix - hohe Erwartungen gehabt an diesen Konzertabend, die leider vor allem durch die Begleitumstände ziemlich enttäuscht wurden.

 

Der Abend begann auch direkt mit schlechter Stimmung, als angekündgt wurde, dass Udo erst gegen 21 Uhr starten würde, was von weiten Teilen des Publikums mit Piffen quittiert wurde.... wobei man sich schon fragen kann, ob die Leute noch nicht bei einem Konzert waren, denn das es Vorgruppen und so gibt ist ja wohl klar. Trotzdem war es grenzwertg die erste Vorgruppe erst fast 200 Minuten nach Einlassbeginn auf die Bühne zu schicken und mit dem Hauptact gar erst 5 Std. zu warten. Ein bisschen früherer Beginn sowohl der Vorbands als auch von Udo (so wie es wohl auch für Sonntag geplant ist) wäre wohl möglich und auch vernünftig gewesen.

Aber wie gesagt: Die krasse Unmutsäußerungen konnte ich so nicht nachvollziehen und leider zog sich die Beerdigungsstimmung dann auch quasi durch das ganze Konzert, lediglich zum Zugabeblock war mal ein bisschen mehr los. 

 

Leider waren das nicht die einzigen Kritikpunkte: Die Akustik war zumindest im normalen Innenraumbereich unterirdisch, die Vorbands leider auch eher grausig und sehen konnte ich auch nicht viel (da bin ich aber letztlich selber schuld, hätte mir ja FOS-Karten kaufen können). Von den sonstigen "Katsstrophen" wie ausverkaufte Getränke etc. hab ich zum Glück nix mitbekommen, spricht aber auch nochmal ganz klar gegen Veranstalter und Co.

 

Die Show an sich war dagegen wenigstens relativ okay. Alle Lieder, die ich hören wollte, waren in der Setlist enthalten und die Gastauftritte von Maffay, Clueso (schön ihn mal wieder zu sehen und zu hören), Otto, Helge Schneider, der Kids on Stage und der Dame vom Musical waren schon kleine Highlights. Dazu gab es ein wahrhaftig tolles Bühnenbild. Ganz nett waren dann auch noch seine kleinen Geschichten und Ansagen versus Putin und Co.

Aus den Gastauftrtten hätte man aber auch durchaus noch mehr machen können, teilweise wurden die Gäste nicht mal wirklich begrüsst (z.B. Otto) und durften sich nach nicht mal einem Song quasi schon wieder verpissen.

 

Fazit: Nochmal brauch ich den Udo nicht, zumindest nicht mehr in einer so großen Location.

Mi

28

Mai

2014

Kids of Adelaide im St. Pauli Rock Cafe, Hamburg

3 Acts, 4 Männer, fast 3 Stunden beste Musik - so kann man doch mal ins lange Wochenende starten und so war dann mal wieder die Reeperbahn Ziel meiner kurzen Reise.

 

Nachdem ich zunächst mit meiner Bekanntschaft des Abends in den Soundcheck platzte (wieso lässt man auch die Türen offen ^^) und dann doch freundlich, aber bestimmt wieder vor selbige gesetzt wurde, ging es aber pünktlich in den Laden und auch das Konzert ging pünktlich los.

 

Erster Act war der Schweizer Bastian Baker. Während dieser in deutschen Landen ja noch nicht so richtig bekannt ist und ich auch nur 2 Songs auf Spotify angehört hatte, hat er in der Schweiz sogar schon Platin-Status erreicht. Und der kleine Auftritt im Rock Cafe zeigte sehr eindrucksvoll, warum er in der Heimat längst kein Geheimtipp mehr ist. Jeder Song geht direkt ins Blut, hatte einen guten Drive und es ging viel zu schnell vorbei. Ich kann gar nicht mal so ganz schlüssig erklären, warum mir das so gut gefallen hat, er hat mich einfach irgendwie gepackt und auch das Publikum war offenbar mehr als zufrieden mit dem Start in den Abend. Zum Schluss wurde dann noch ein Konzert in Bandbesetzung im Herbst angekündigt, das werde ich wohl mal im Auge behalten, da ich irgendwie schon gespannt bin, wie stark die Stücke, die mich ja schon mit Gitarre pur gefallen haben, in Komplettbesetzung wirken.

 

Nach dem wohl schnellsten Umbau ever ging es dann ziemlich zügig weiter mit dem Briten Ricky Dean Howard, der bei uns noch kein Album draussen hat, aber dessen Single dem ein oder anderen möglicherweise dank des Films  "Vaterfreuden" bereits bekannt ist. Auch Ricky war alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne und auch er überzeugte mich durchaus, da er eine irgendwie unerwartet sanfte Stimme hat und gerade bei den ruhigeren Songs damit zum Träumen einlud. Auch aufgrund der wenigen schnelleren Nummern fehlte allerdings das letzte Quentchen. Ein echtes Highlight gab es aber dennoch im Set: Seine Cover-Version von Sheeran's Lego House war schon sehr genial.

 

Auch der zweite Umbau ging zügig vonstatten und es ging weiter mit dem Stuttgarter Gitarrenduo "Kids of Adelaide", die ich vor mittlerweile mehr als einem Jahr das bislang einzige Mal (damals als Support von Tiemo Hauer) gesehen und für mich entdeckt hatte. An diesem Abend gab es also endlich mal wieder mehr von dneen auf die Ohren und insbesondere war ich natürlich gespannt, was das neue Album (welches mal nicht bei Spotify hören darf) denn so drauf hat. Letztlich muss man sagen, dass alle gespielten neuen Songs sehr sehr genial waren. Dieser Hauch Folk-Einfluss durch Mandoline, Banjo, Mundharmonika und Co. passt einfach wie die Faust aufs Auge und es macht irrsinnig Spass diesen beiden Jungs zuzuhören (die instrumentalen Einlagen waren dementsprechend auch wunderbar). Aber auch die alten Songs haben wieder sehr gut funktioniert, sodass man letztlich auch hier zu dem Schluss kommen muss, dass die knappe Stunde viiiel zu kurz war und man schon fast etwas wehmütig aus dem Rock Cafe ging. In der Zugabe gabs dann auch nochmal einen weiteren Höhepunkt: Der erste Song wurde unplugged inmitten des Publikums gespielt, dass auch mit Handys und Co. für die einzige Beleuchtung sorgte.

Eine Sache sei noch erwähnt: Evtl. lag es an der sehr kleinen Location oder aber an dem sehr gut abgemischten Sound, aber ich war noch mehr als sonst begeistert von den beiden Singstimmen, die auch einfach nur perfekt zusammenpassen und insbesondere Benni hatte ich gar nicht stimmlich so stark im Gedächtnis (mit Blick auf das Konzert diesmal würde ich aber soweit gehen zu sagen, dass er vielleicht eine der tollsten Stimmen deutscher Künstler hat). Benni sorgte dann auch dafür, dass ich zum ersten Mal bei einem Konzert direkt vom Interpreten angesprochen wurde  - auch wenn es nur darum ging, dass er sich vorbeugend für eine evtl. feuchte Aussprache entschuldigte und das ich bei der extremen Nähe zur Bühne evtl. was abkriegen könnte (was aber nicht passierte) - "niedlich" war die Ansage aber irgendwie schon.

 

Mi

21

Mai

2014

Johannes Oerding in der Empore, Buchholz (Nordheide)

An einem sehr heissen Tag war ich sehr froh, dass das Konzert in einer recht gut klimatisieren, schnuckeligen Location nahe meiner Wahlheimat stattfinden sollte. Und zwar überpünktlich (sowohl Einlass als auch Konzert an sich, ohne Vorband im Übrigen) und ausverkauft.

 

Und wie schon im vergangenen Jahr gelang es Johannes und seinen vier Jungs eine atemberaubende Rockshow auf die Bühne zu zaubern. Neben den musikalischen und stimmlichen Höchstleistungen (dazu gleich noch mehr) sind es inbsesondere die Entertainer-Fähigkeiten und die großartige Interaktion mit dem Publikum, die ein Oerding-Konzert, vermutlich erst recht für die explizit Angesprochenen, zu einem unvergesslichen Abend macht (an diesem Abend beispielsweise ein besonders markant kreischendes Mädel und eine Dame, die die 50 voll machte), anders als andere Künslter, die gefühlt pausenlos das Mitmachen einfordern, funktioniert das hier von selbst.

Stimmlich ist Oerding sowieso ein Riesentalent: Neben seiner sowieso schon gut anzuhörenden Rockerstimme sind die Momente, wo er ein bisschen Timberlake-like abdriftet oder durch Höhen oder Längen Abwechslung zu den reinen Albumversionen in die Songs bringt, Ausdruck seiner Klasse.

Ähnliches gilt für die Band an sich: Jedes Bandmitglied durfte sich durch mindestens ein Solo einbringen, die allesamt hochwertig waren. Das gilt vor allem für das Schlagzeug-Solo, dass komplett die erste kleine Pause zum 1.Zugabenblock überbrückte. Neben den Solos gefällt die Band auch damit, dass nahezu jeder Song wirklich leicht anders live interpretiert wird (vornehmlich bei den Outros) als auf CD, also nicht einfach nur stumpf die bisherigen Alben abgenudelt werden.

 

Besonderes Highlight ist auch immer die ewig-lange Version von "Morgen", wo dann neben der Bandvorstellung und einer kleiner Boyband-Choreo noch abgedriftet wird in eine Interpretation von Everybody von den Backstreet Boys und einem recht aktuellen Ohrwurm (Name just entfallen *g).

Und das ein Künstler erst nach 2 Std. den Hauptteil beendet, finde ich nach wie vor stark (auch wenn der Zugabenblock selbst dadurch dann nicht mehr der längste ist).

 

Alles in allem also ein wieder sehr genialer Abend mit dem Oerding, Sporthalle 2015 - ich komme ;)

So

11

Mai

2014

Hafengeburtstag Hamburg

Ingesamt 11 Musikauftritte wurden bei diesem größten Hafenfest der Welt abgegrast, über die im Folgenden kurz und knapp berichtet wird:

 

Freitag, 9. Mai 2014

Der Freitag wurde zum Coverday, denn anders als an den beiden anderen Veranstaltungstagen, habe ich lediglich zwei Coveracts besucht.

Shelvis: Wie der Name schon verrät ein Elvis-Double. Der Typ hat das insgesamt ganz okay aufgezogen und liess sich auch durch den sintflutartigen Regen und das darum kaum vorhandene Publikum nicht abschrecken. Richtig nervig war aber, dass die Musik selbst nur vom Band kam. Trotzdem hatte es schon was die Hits vom King mal nicht nur von CD, sondern live zu hören.

Die Toten Ärzte: Auch hier sagt der Name eigentlich alles - es gab einen wundervollen Abriss der Songs der Ärzte und der Hosen. Das war stimmlich nicht immer toll, aber musikalisch schon recht stark und da die Songauswahl auch wirklich gut war, war es ein toller, spassiger Auftritt. 
Die Highlights des Tages waren aber Kleinigkeiten am Rande: Zum einen der schon bei Facebook erwähnte Soundcheck von Andreas Bourani (Ohrwurm per excellence) und zum anderen die Einfahrt der "MS Magnfica" mit "Seven Nation Army" von den Schiffshörner gespielt.

 

Samstag, 10. Mai 2014

10 Stunden volles Programm am Samstag, der jedoch wieder durch schlechtes Wetter beeinflusst wurde. Ich möchte aber gar nicht, was rund um die Landungsbrücken bei guten Wetter los ist, denn die Besucherzahl war trotzdem sehr sehr hoch, fast schon nervig viele Leute.

Undenkbar: Eine Ska./Punkband machte den Auftakt des langen Programms an diesem Tag. Leider war der Sound relativ schlecht abgemischt, dass zumindest ich nicht viel von den Texten verstanden hab. Insgesamt war deren Auftritt aber insbesondere durch den Bläsersatz auf der Bühne schon ein guter, launiger Auftakt in den Tag.

Percival: Leider eine kleine Enttäuschung, denn der Teilnehmer der ersten Voice of Germany-Staffel hatte lediglich ein Set aus Coversongs parat (es war dann also doch noch ne kleine Fortsetzung vom Cover-Freitag). Wirklich beeindruckt hat mich das ganze auch nicht, lediglich sein Cover von Kravitz' "Fly Away" hatte was für sich. Das er mich mit eigenen Songs eher hätte packen können, zeigte dann der letzte, eigene Song des Auftriitts. Chance also irgendwie vertan.

Tom Odell: Neben Enttäuschungen muss es ja auch Überraschungen geben und die sollte dann das dritte der fünf Konzerte an diesem Tag darstellen. Von dem Briten kannte ich im Vorfeld lediglich die Single "Another Love", die mir ja durchaus gefallen hat und seinen Auftritt im letzten VoG-Finale, aber ob er über mehrere Songs und live diese Qualität bieten könnte, da war ich doch etwas spektisch. Aber wie schon angekündigt, war das dann absolut Bombe. Eine großartige Liveband mit einem glänzenden Tom, der eine schöne Stimme hat und die Songs gehen größtenteils ab wie Schmitz' Katze, was man so auch nicht erwarten konnte, schließlich stellt ein Klavier im Mittelpunkt. Fast schon schade, dass dieser Aufritt dann doch relativ kurz war, aber er riesen Spass gemacht. Anspieltipp meinerseits: "I Know". Bin gespannt, was man von ihm noch so hören wird in Zukunft.

Silly: Und die nächste Überraschung folgte sogleich. Dass mich Silly ne gute Liveband sein werden, hatte ich (auch wenn ich nur wenige Songs kannte) ja schon erwartet, dass sie aber eine dermaßen starke Live-Performance abliefern hat mich dann doch überrascht.  Zumal es ja sowieso schon irgendwo beeindruckend ist, sowohl die Wiedervereinigung als auch den Tod der Leadsängerin als Band zu überleben und nochmal so richtig durchzustarten. Mit der textlichen und musikalischen Qualität ist das aber letztlich eigentlich doch keine Überraschung, sondern nur der verdiente Lohn. Ein Grund dafür ist möglicherweise gerade die (mittlerweile ja nicht mehr ganz so neue) Leadsängerin Anna Loos, die eine tolle Frontfrau mit klasse Stimme ist, der man einfach gerne zuhört. Dazu gabs dann immer wieder tolle Instrumentaleinlagen der einzelnen Bandmitglieder, die meines Erachtens zu einem wirklich guten Konzert einfach dazugehören.

Besonderes Highlight war "Vaterland" - nicht nur textlich, sondern auch die Trommelinstrumentaleinlage. Textlich gefiel zudem "Blinder Passagier" sehr gut. Auch der Zugabenteil mit "Bataillon d'amour" und "Alles rot" sorgte dann dafür, dass man die zum Glück überdachte NDR-Bühne mit einem seligen Grinsen verlassen konnte.

4 Promille: Zum Abschluß des Abends ging es dann nochmal in den Punkbereich. Anders als bei Undenkbar auf der selben Bühne war der Sound diesmal besser abgemischt, sodass man auch die Texte (teils punküblich spaßig, teils aber auch überraschend ernst und kritisch) verstehen und als insgesamt positiv bezeichnen kann. Insgesamt ein spaßiges Ende vom Tag 2 der Hafenfeierlichkeiten.

 

Sonntag, 11.Mai 2014
Auch der letzte Tag war durch etwas Regen gekennzeichnet, am Ende gab aber nochmal ein echtes Konzerthighlight.

Celine Love: Hier gab es etwas soulige Einflüsse bei einem Mix aus Cover- und eigenen Liedern. Besonders "Pricetag" war nur mit Gitarre ne sehr nette Version. Ansonsten relativ austauschbare Künsterlin.

Sebo: Sebo kannte ich von seinem Voract-Auftritt bei Johannes Oerding und im Prinzip hat er als Bestandteil des Hafengeburtstag die gleiche Show abgezogen wie damals. Das war jetzt keinesfalls schlecht, kam aber unter freiem Himmel nicht so stark rüber wie in nem sehr kleinen Club. 

Steffi List: Auch Steffi List als ehemalige Raab-Casting-Teilnehmerin spielte leider größtenteils Coversongs, anders als Percival am Vortag aber, spielte sie wenigstens selbst Gitarre und schaffte es den Songs ihre eigene Note zu geben. So konnte man sich also durchaus an ihren Versionen erfreuen, zumal sie eine schöne rockige Stimme hat und sehr sympatisch rüberkam. Aber insbesondere bei ihren 2-3 eigenen Titeln zeigte sich ihre Songwriter-Qualität, sodass es letztlich doch schade war, dass sie ihr Programm größtenteils aus Covern aufgebaut hatte.

Tonbandgerät: Und dann gabs ja noch den ersten Deutschland-Auftritt 2014 von Tonbandgerät. Und es ist irgendwie unglaublich, aber auch bei dem mittlerweile fünften gesehenen Gig von ihnen lässt sich immer noch eine Steigerung erkennen (das gilt nicht für die Stimmung - die vom Konzert in der Großen Freiheit wird wohl so schnell nicht übertroffen). Zudem sich Sänger Ole mittlerweile zu einer echten Rampensau entwickelt hat und damit auch diese Seite eines sehr guten Leadsängers erreicht hat. Was mich aber wirklich beeindruckt ist, dass man es als noch relativ neue Band sich nicht auf den ersten Erfolgen ausruht, sondern an der Live-Darbietung einzelner Titel arbeitet und 2-3 Titel komplett anders arrangiert aufzieht. Und auch um die Zukunft (neue Platte vermutlich im Frühjahr 2015) muss man sich meines Erachtens keine großen Sorgen machen, denn die relativ vielen neuen Appetithäppchen hatten allesamt Ohrwurm-, Mitsing-, Mitklatschqualität. 
Sehr schön waren heute auch die Filmchen, die teilweise zu den Songs auf der Leinwand präsentiert wurden - fast schon wie die großen Rockstars ;)

 

Randbemerkung: Neben diesen längeren Auftritten gab es auf der NJOY-Bühne auch noch die ESC-Teilnehmer Elaiza mit 2 Songs zu hören. Und eine Sache sei dazu noch erwähnt. Im Radio fand ich unseren Beitrag irgendwie sehr ätzend, live macht der aber (wie auch der andere gespielte Titel) sehr viel Freude, die Mädels können auf jeden Fall ne Menge.

 

Und ein geniales Zitat muss ich noch unterbringen "Ich konnte tanzen wie ein junger Gott - bis so ein Vollhorst den Rythmus erfunden hat" ;)

Sa

03

Mai

2014

Stefanie Heinzmann auf dem Rathausplatz, Paderborn

Dieses Mal fasse ich mich mal sehr kurz, da die nervenden Begleitumstände des Abends irgendwie nicht dazu veranlassen hier große Texte zu verfassen. 

Die eurobahn hatte nämlich einen ganz schlechten Tag, was letztlich dazu führte, dass ich erst gute 20 Minuten nach Beginn des Konzertes auf dem sehr gut besuchtem Rathausplatz ankam. Ganbz abgesehen davon, dass der letzte Zug Richtung Heimat gänzlich ausfiel.

 

Die Verspätung war wenigstens von einer solcher Dauer, dass ich pünktlich zum bekanntesten Song der Raab-Siegerin vor Ort war. Insgesamt war es ein durchaus netter Abend, allerdings auch nichts, was nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Das lag sicher auch daran, dass ich wegen der Bahn einen entsprechend schlechtes Plätzchen neben der Bühne innehatte und dort der Sound doch recht mies war. Besonders stark war es, wenn Stefanie Rockröhre sein durfte, die Balladen waren hingegend überraschend schwach.

 

 

So

27

Apr

2014

TV Noir #12 im Uebel & Gefährlich, Hamburg

Zum dritten Mal innerhalb von 6 Tagen war die U-Bahnstation Feldstraße in St. Pauli Ziel meiner Konzertreise, diesmal um erneut das Uebel & Gefährlich zu einem weiteren Konzert der TV Noir-Reihe aufzusuchen. Dieses Mal teilten sich Ingo Pohlmann und der Däne Lasse Matthiessen die Bühne.

Pohlmann durfte ich ja bereits bei Bochum Total erleben, wo er durchaus gut bei mir ankam, aber auch festgestellt werden musste, das Festivals eine Nummer zu groß für seine Musik sind. Dieser Eindruck wurde dann an diesem Abend auch bestätigt. Denn auf der kleinen Bühne (und ohne Band) funktionieren seine Lieder einfach besser, zumal der Sound wieder bestens abgestimmt war und man Musik auf einem sehr sehr hohen Niveau genießen durfte. Besonders bei den beiden bekannteren Nummern „Der Junge ist verliebt“ und „Wenn jetzt Sommer wär“ war die Begeisterung im Publikum greifbar und ersterer Titel ist überraschend genial ohne Bandbegleitung und war sicher einer der Highlights des Abends. Aber auch die unbekannten Sachen sind textlich bis auf kleinere Schwächen echt gelungen. Zudem ist Pohlmann ein sehr unterhaltsamer Erzähler, der immer wieder witzige Momente in seine Ansagen verpackte. Dieses nicht selten im Zusammenspiel mit seinem Mitstreiter auf der Bühne. Lasse verstand es jedenfalls auch mit spaßigen Ansagen das Publikum immer wieder zu Lachern zu bewegen (überhaupt hab ich selten erlebt, dass es zwischen den Liedern so viel zu lachen gibt). Musikalisch gefiel mir das was Lasse mit seinen beiden Bandmitgliedern so zeigte allerdings weniger gut als Pohlmann. Denn leider hat der Däne irgendwie nur die melancholische Seite drauf und das wurde nach einigen Liedern dann doch relativ öde – insbesondere, wenn man sprachbedingt nicht vollends begreift, wovon der Kerl denn da genau singt. Ein Aspekt begeisterte bei seinem Auftritt allerdings umso mehr: das Spektrum seiner Stimme von der sanften Grundstimme bis hin zur fast schon Reibeisen-Rockstimme, die es leider viel zu selten zu hören gab.

 

Auch wenn mich einer der beiden Acts also nicht vollends überzeugen konnte, so bleibt die Erkenntnis, dass man bei TV Noir-Konzerten einfach nichts verkehrt machen kann und gute 3 Stunden lang 2 tolle Künstler erleben kann. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf die nächste Paarung.

Do

24

Apr

2014

Avery Mile und Nils Christian Wedtke im Grünen Jäger, Hamburg-St.Pauli

Für kleines Geld gab es am Donnerstag mal wieder eine neue Band zu entdecken. Im Grünen Jäger, dass eher einer etwas größeren Partyhütte als einem Konzertort gleicht (siehe auch Foto) spielte an diesem Abend die Bremer Band Avery Mile ein kleines Akustikset.  Auch das Publikum war sehr handverlesen, denn es hatten sich über den Daumen gepeilt nur knapp 25 Leute zu diesem Gig nach St.Pauli verirrt (wohl ein es meiner kleinsten Konzerte ever).

 

Und dieser mir bis dato unbekannten Band gelang es eindrucksvoll die Leute für sich zu begeistern, das gilt sowohl für die ruhigeren Titel, wo man sich richtig gut wegträumen konnte als auch für die etwas tanzbareren Nummern, wo man gar nicht umhinkam nicht mitzuwippen. Tolle Titel, sympathische Jungs - diese vier werde ich definitiv mal mehr im Auge bzw. im Ohr behalten. 

 

Als zweiter und eigentlicher Hauptact stand dann Nils Wedtke auf der Bühne. Eigentlich deswegen, weil der Voract deutlich länger gespielt hat als Nils und seine Band. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt an diesem Abend und man darf sich schon fragen, wieso man ein Doppelkonzert erst um 21 Uhr beginnen lässt, wenn schon wegen einer weiteren Veranstaltung um 22.30 Uhr Feierabend sein muss. 

 

Anders als Avery Mile kannte ich die Musik von Nils auch schon von einem Voract-Auftritt von Enno Bunger in seiner Studienstadt Bielefeld, der er auch einen Song gewidmet hat. Beim Auftritt in Hamburg konnte er mich nicht restlos begeistern, was eventuell daran lag, dass sein Schlagzeuger krankheitsbedingt fehlte und somit die Stücke doch sehr sehr ruhig präsentiert wurden. Das mag zu seinen Songs passen - Nils ist ein großartiger Geschichtenerzähler in seinen Liedern, ein Songwriter im wahrsten Sinne des Wortes - aber wirkte dann nämlich doch schon etwas zu fad, zumal die Zugabe "Elefant für mich" das Potenzial für schnellere und lautere Musik auch ohne Schlagzeug eindrucksvoll belegen konnte.

 

Alles in allem war es aber ein toller Abend in kuschliger Atmosphäre.

Di

22

Apr

2014

Introducing im Uebel und Gefährlich, Hamburg

Zum Introducing ging es am Dienstag Abend mal wieder ins Uebel und Gefährlich (was in übrigen Sonntag erneut mein Ziel sein wird). Und der Name war Programm, denn alle drei norwegischen Bands, die dort im Rahmen eines kleinen Oya-Festivals auftreten sollten, waren mir gänzlich unbekannt und – soviel schon mal vorweg – es wurde in der Tat eingeführt in gänzlich ungewohnte Klänge.

 

Möglich machte die Teilnahme an diesem Abend die kostenlose Gästeliste des INTRO Magazins und die führte dann auch direkt zu einem Missverständnis. Die Name am Einlass wollte mich mangels Gästeliste nämlich nicht reinlassen, vermutete aber offenbar auch fälschlicherweise, dass ich nicht einfacher Gast, sondern Musikjournalist war und auch eher Einlass sowie kostenlose Getränke bekommen soll. Mir war auch nicht danach dieses aufzuklären und so gelang es mir dann letztlich tatsächlich 40 Minuten vorm Einlass im Ballsaal zu sein und noch den Soundcheck zu verfolgen (die Gratis-Getränke habe ich aber nicht wahrgenommen – so dreist wollt ich dann doch nicht sein).

 

Auch aufgrund der für meinen Geschmack musikalischen Ungewöhnlichkeiten, die alle drei Acts aufweisen konnten, fällt es mir relativ schwer die Auftritte zu beschreiben oder gar zu bewerten, deswegen werde ich mich recht kurz fassen.

 

Der Abend wurde von der Band „Atlanter“ eröffnet, die wohl am ehesten in die Krautrock-Schublade eingeordnet werden kann. Dabei hat mir durchaus gefallen, was die Jungs da auf der Bühne vor- und angestellt haben. Besonderes die vielen instrumentalen Soli waren echt stark.

 

Zweiter Act war dann „Farao“. Hier fällt es mir besonderes schwer irgendwas zu berichten. Genretechnisch machen sie wohl irgendwas zwischen Folk und Pop mit einigen Synthie-Einfluss. Musikalisch war das dabei durchaus auch mehr als anhörbar, zumal die Leadsängerin ne schöne Stimme hat, aber wirklich was hängen blieb von deren Auftritt nicht.

 

Das sollte sich beim dritten und letzten Act „Highasaktie“ bedeutend ändern, obwohl auch diese Band den Mix aus Folk und Pop und Synthie mit einer fast schon engelsgleichen weiblichen Leadstimme wagt. Hier werden aber verstärkt auch Indie-Einflüsse erkennbar, die vermutlich dafür gesorgt haben, dass mir dieser Auftritt von allen am besten gefallen hat. Besonders stark waren – ähnlich wie bei Atlanter – auch die instrumentalen Leistungen, die nicht nur einen Song in eine Art gregorianische Hymne verwandeln haben. Und apropos öfter mal was neues: Ich hab noch nie gesehen oder gehört, dass ne E-Gitarre mit nem Bogen gespielt wurde – das hatte irgendwas.

Hier gibt es also einen ganz klaren Anhörtipp meinerseits.

Mo

07

Apr

2014

Ton Steine Scherben in der Fabrik, Hamburg

Selten war ich so gespannt auf ein Konzert einer Band wie in diesem Fall, denn das alle noch lebenden Mitglieder von Ton Steine Scherben zusammen auf der Bühne stehen, hatte es in meinen immerhin auch schon 28 Lenzen nicht gegeben.

 

Die Vorfreude wurde durch den Fakt verstärkt, dass Madsen Special Guest beim Auftritt in Hamburg sein sollten. Leider stellte sich heraus, dass Special Guest in dem Fall nur den Besuch von Sebastian Madsen bei einem Lied bedeutet, aber das war letztlich auch nich weiter tragisch, wobei ich Madsen auch gerne komplett als Vorband (es gab übrigens überhaupt keine) gesehen hätte.

 

So ging es dann in der gut gefüllten, fast ausverkauften Fabrik also ohne Aufwärmprogramm direkt mit den Songs aus der Feder von Rio los, der natürlich gefehlt hat, aber durch die jungen Ergänzungen in der Band ganz gut aufgefangen wurde.

Was von ersten Moment richtig beeindruckt hat - neben den klugen, teils bekannt provokanten Texten - war die musikalische Dichte, die eigentlich die ganzen knapp zwei Stunden in höchster Qualität aufrechterhalten wurde, dazu immer wieder garniert mit klasse Soli Einzelner.

 

Allerdings gab es an dem interessanten und starken Abend leider auch was zu mäkeln: Denn die Tontechnik hat keinen wirklich guten Job gemacht und es fiel insbesondere im ersten Teil des Konzerts sehr schwer überhaupt irgendwas von den Texten zu verstehen. Ob es allein an der Tontechnik lag, mag ich dabei nicht mal abschließend beurteilen, denn als Sebastian Madsen bei seinem Auftritt dasselbe Mikro nutzte, konnte man ihn glasklar verstehen.

 

Überhaupt war sein Auftritt in der Tat ein echtes Highligt, weil er sich auch nen super Song zur gemeinsamen Performance ausgesucht hat, den ich bis dato nicht kannte (Die letzte Schlacht gewinnen wir). Und ansonsten habe ich mich natürlich an den Liedern wie "Mein Name ist Mensch", "Halt dich an deiner Liebe fest" (wobei ich das von Jan Plewka fast noch genialer finde, "Rauchhaussong", "Keine Macht für niemand" und "Macht kaputt, was euch kaputt macht" mehr als erfreut.

 

Zum Abschluß noch ein Wort zur Stimmung: Anfangs war es doch noch sehr ruhig im Publikum, aber mit den ersten richtigen bekanntne Songs stieg selbige natürlich an und die Band wurde nach dem Hauptset äußerst euphorisch verabschiedet und zu den einzelnen Zugaben zurückbegrüßt.

 

Schlussfazit: Ich bin sehr froh, diese tolle Band mal live erlebt zu haben

Do

03

Apr

2014

Adel Tawil in der o2 World, Hamburg

oder ein Konzert mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten - aber dazu später mehr

 

Zunächst etwas zu den beiden Vorbands:

Diesmal hatte ich ein sehr gutes Timing, da ich bei diesem Konzert nur aufgrund der sehr günstigen Tickets bei aladoo dabei war und deshalb nen Sitzplatzticket hatte, bin ich erst exakt mit Beginn der Show in die Arena gekommen. Der erste Voract "Benne" hat mich schwer überrascht mit eingänigen Poprock-Melodien seiner klasse Band und durchaus klugen Texten, dabei recht charismatisch war er ein gelungener Einstand in den Abend.

Auch Madeline Juno als zweiter Voract war echt toll, besonders die Stücke, die richtig nach vorn gingen. Etwas nervig, weil gespielt wirkend, waren jedoch ihre Ansagen zwischen den Liedern. Das ändert jedoch nichts an dem Eindruck, dass auch sie eine angenehme Stimme und eine gute Liveband am Start hat und die Qualität dieses Abends aufrecht erhalten hat.

 

Und dann also kam Adel auf die Bühne, beziehungsweise zunächst seine Frau, die den Abend am Keyboard eröffnen sollte und zwar die deutliche schwächere Halbzeit des Abends. Ohne Frage sind Adels neue Texte und Lieder auch nicht schlecht, aber so richtig gepackt, hat er mich damit nicht. Ausnahme war der geniale Song "Graffitit Love", der live richtig gut kommt und mit einem live gemalten Graffiti dargeboten wurde. Überhaupt muss man sagen, dass ich zum ersten Mal seit langem wieder in den Genuss einer sehr starken Bühnenshow gekommen bin, da wurde schon einiges cooles aufgefahren.

 

Die zweite Halbzeit aber sollte dann für den ersten Teil mehr als entschädigen und mit "Stadt" (letzte Woche ja noch unplugged gehört, diesmal richtig schön rockig) war die Halle dann auch das erste mal am Kochen. Weiteres Highlight war zu diesem Set-Zeitpunkt der gemeinsame Auftritt mit Matisyahu, mit dem ein bisschen Reggae-Flair in den Abend kam (unter anderem mit "No Woman No Cry", aber insbesondere mit dem tollen gemeinsamen Song "Zuhause"). Und mit guter Stimmung sollte es dann weitergehen mit "Lieder", ein Song, der ja irgendwie nicht wirklich totgespielt werden kann meines Erachtens und live dann auch noch ein bisschen an Klasse gewinnt. 

Der Start in die Zugaben war dann auch eine sehr schöne Idee, denn es wurde zu einem kurzem Rundflug über Adels Karriere - beginnend mit "One Minute" aus der The Boyz-Zeit über "Ich hol dich da raus" (Prison Break) zu "Der Himmel soll warten" (Song mit Sido). Weiter ging es dann noch mit drei-vier Songs vom Soloalbum, bevor der Abend dann nochmal mit zwei Songs von Ich&Ich beendet wurde. Ganz nett übrigens auch, dass die Songs ein wenig anders dargeboten wurden als zu Ich&Ich-Zeiten.

Als allerallerallerletzte Zugabe gab es dann noch "Kater am Meer", der sich sowohl melodisch als auch textlich sehr gut als Rausschmeißer eignete.

 

Durch den wirklich sehr geilen 2.Teil des Konzertes war es dann insgesamt ein guter Konzertabend.

Einzig kleiner Kritikpunkt noch: Adel spult ein bisschen zu sehr das Programm ab, redet nicht viel, aber auch das kennt man schon aus alten Zeiten.

 

 

Sa

29

Mär

2014

Cassandra Steen im Kampnagel, Hamburg

Eigentlich müsste ich in meiner Konzertübersicht so langsam eine neue Kategorie, nämlich Kurzauftritte, einführen. Denn auch der heutige Auftritt von Cassandra Steen war lediglich drei Lieder lang.

 

Das Ganze fand statt im Rahmen des SPD-Europawahlkampfauftakts (keine Sorge, ich werde bestimmt keine Meinung zu dem Politikergelaber abgeben) und stellte letztlich das Ende der Veranstaltung dar, bei dem Cassandra mit ihren Bandmitgliedern unplugged aufgetreten ist.

 

Zu nem Auftrittchen gibts dann auch nur nen kleines Berichtchen:

Man muss - egal, was man von Ihrer Musik hält - schon fairerweise sagen, dass Cassandra eine hammermäßige Stimme hat, die live noch beeindruckender daherkommt und die Songauswahl für den kleinen Auftritt (Darum leben wir - Gebt alles und Stadt) war auch sehr schön.
Besonders Stadt ist unplugged ne richtig tolle Nummer gewesen und hat für das Politikergewäsch vorher entschädigt ;)

Den Song höre ich dann beim nächsten Konzert direkt nochmal, diesmal vom männlichen Part gesungen.

Fr

28

Mär

2014

Revolverheld in der Sporthalle, Hamburg

Mal wieder eine Besonderheit: Zu diesem Konzert bin ich nicht wegen dem Hauptact hin (die Jungs find ich nämlich nicht wirklich doll und sehe sie eh in Papenburg im Herbst noch), sondern um mal wieder Sebastian Lind, der einer der Voracts sein sollte, live zu erleben.

 

Erster Voract bei meinem bislang größten Konzert in meiner neuen Wahlheimat war jedoch Jacob Brass, der nur zu diesem Tour-Abschluss ebenfalls auf der Bühne stand. Seine ruhigen Lieder waren mir teilweise doch etwas zu öde, sobald ein bisschen mehr Schwung in die Songs kam, war das Talent aber definitiv nicht abzusprechen und die Füße wippten mit. Ob ruhig oder flotter, die Stimme ist schon stark. Etwas nervig waren seine vielen Sprüche, dass der HSV ja nicht absteigt (bla bla, was ne Einschleimerei).

 

Nach extrem kurzer Pause stand dann Sebastian auf der Bühne und wie bei jedem seiner Auftritte, die ich bislang erleben durfte, hatte er mich auch diesmal wieder ab der ersten Sekunde gepackt. Dieser Stil irgendwo zwischen Singer/Songwriter und Pop mit Elektroeinflüssen funktioniert meines Erachtens einfach vorzüglich, sowohl auf den CDs als auch erst recht bei den Konzerten. Besonderes stark war der neue Song "Waiting for Something", der live zu einem echten Ohrwurm wird und mir jetzt noch nachhängt.

Später wurde dann durch Revolverheld noch bekanntgegeben, dass der Däne im Herbst wieder auf eigene Tour kommt - ich freu mich sehr drauf.

 

Das Eintrittsgeld hatte sich also schon irgendwie gelohnt, bevor Revolverheld überhaupt zu sehen waren. Und zu deren Auftritt an sich mache ich jetzt auch keine großen Worte, denn mehr als okay fand ich das ganze wirklich nicht, aber auch nicht unerträglich. Zumal es ganze 2 Stunden Musik auf die Ohren gab und es durchaus ein anständiges Abschlusskonzert war. Aber auffällig war schon, wie banal eigentlich die Texte sind und wie wenig freie Entfaltung in Soli die Bandmitglieder während des Auftritts haben (schad eigentlich).

 

Vier kleine, eigentlich unscheinbare, aber dennoch besonndere Dinge haben den Auftritt dann aber durchaus etwas veredelt:

a) süße Idee zwei junge Mädels auf die Bühne zu holen, die ihr erstes Konzert überhaupt besucht haben und es nach diesem Erlebnis bestimmt nicht vergessen werden - dazu ganz nette Anekdoten aller Bandmitglieder, welches Konzert sie als erstes besucht haben (von Sting bis Hasselhoff war alles dabei)
b) wirklich großartige Idee, beim Song "Worte, die bleiben" Sebastian Lind wieder auf die Bühne zu holen und ihn mitsingen zu lassen - fand ich schon, dass der Voract nicht nur stumpfer Voract war

c) Halt dich an mir fest gemeinsam mit Anna Depenbusch war schon ganz nett

d) am Ende des Konzertes durfte man sich dann fühlen wie ein Gewinner beim Jauch oder DFB-Pokal - Gltterregen vom Feinsten *grins*

 

Die Stimmung übrigens war meines Erachtens auch nur okay und es bleibt die Erkenntnis, dass ich größere Konzerte (dabei waren es ja "nur" 6.000) eigentlich gar nicht mehr brauche.

 

Der Abend endete dann übrigens tragisch mit einem Personenunfall mit der U-Bahn, bei dem ich Ohrenzeuge wurde :(

Fr

14

Mär

2014

Thees Uhlmann in der Weberei, Gütersloh

Nach einer Woche Pause ging es an diesem Abend erneut auf die #2-Tour von Thees Uhlmann, also auch erneut (zum vierten Mal beim achten Konzert in 2014) zu einem Künstler von GHVC. Das Konzert in meiner Wahlheimat sollte ich ja wie bereits erwähnt verpassen. Stattdessen sollte es dann der Auftritt in meiner Heimatregion OWL – in Gütersloh – werden.

Eines der wenigen Konzerten, zu dem ich mit meinem eigenen PKW anreisen sollte und zu dem ich netterweise auch nicht alleine gehen musste, sondern eine insgesamt neunköpfige LV-Delegation aus dem ganzen Bundesgebiet anreisen sollte. Schon alleine deshalb habe ich mich riesig auf den Abend gefreut – mit Recht, wie sich herausstellen sollte.

Aber nun zum Konzert an sich: Den Auftakt machte die Rap-Kombo Zugezogen Maskulin, die von Thees höchstpersönlich als speziell bzw. so angekündigt, dass man die Jungs eventuell nicht mögen könnte. Die erfrischend ehrliche Ansage war dann auch das Beste am Voract, denn dieser Musikstil ist nun wirklich nicht meins. Andererseits war es aber auch nicht vollkommen unerträglich und teilweise waren die Texte und Beats noch befriedigend. Und immerhin hab ich jetzt auch endlich mal wen „Hurensohn“ singen hören ;)

Vorteil an einem solchem Voract ist hingegen, dass der Umbau deutlich schneller von statten ging als in Bremen und so dauerte es gar nicht mehr lange, bis endlich wieder die ersten Töne von „Weiße Knöchel“ erklang und die Weberei in Gütersloh eigentlich direkt mit diesen Tönen direkt in eine sehr euphorische Stimmung kam (mal wieder – wie schon damals beim Herbert-Auftritt auf der Alm – ein klares Zeichen dafür, dass Ostwestfalen sehr wohl schnell abzuholen ist von guter Musik). Diese gute Stimmung konnte dann eigentlich auch nahezu bis zum Ende auf sehr hohem Niveau gehalten werden (abgesehen davon, dass bei den ruhigen Stücken doch ein wenig sehr viel Gequatsche im Publikum wahrzunehmen war und insgesamt doch etwas wenig Bewegungsfäule vorhanden war – ich muss allerdings zugeben, dass ich selbst auch nicht der Typ bin, der ein bisschen springt, wenn es quas nur die „Hasen“ vorleben). Insbesondere die Textsicherheit war auch definitiv gegeben und Thees schien entsprechend beeindruckt oder zumindest froh über die gute Symbiose zwischen Band und Publikum. Die Band war, wie Thees selbst, auch wieder in bester Spiellaune – Max an seinen Drums kristallisiert sich dabei mehr und mehr zu meinem Favoriten heraus.
Die Setlist war ja ansonsten relativ ähnlich zu Bremen, mit dem einzigen Unterschied, dass ich dann zum Glück doch wieder „Sommer in der Stadt“ hören durfte. Nichtsdestotrotz bleibe ich der Meinung, dass man auch die nahezu gleiche Setlist immer und immer wieder lauschen kann ohne gelangweilt zu werden (gleiches gilt für die Geschichten zwischendurch) und die Zeit eines Uhlmann-Konzerts einfach zu schnell vorbeigeht, Thees sich also in dieser Hinsicht immer mehr zu einer mehr als würdigen Herbert-Ersatzdroge entwickelt (vielen Dank an dieser Stelle vielleicht auch mal an Fabi und Franca, die mich mit ihren Postings etc. überhaupt erst auf ihn gebracht haben). Leider werde ich sein nächstes Konzert in erreichbarer Distanz (Kassel) wegen Terminüberschneidungen auch verpassen, aber die übernächste Chance kommt bestimmt.
Der Abend also war mal wieder wunderwunderschön und reiht sich wohl auch wegen der Rahmenbedingungen (nicht alleine gehen müssen, durchaus nette Location, keine Zugabfahrten als Zeitdruck etc.) als eines der tollsten Konzerte in meiner Hitliste ein.
Und das es noch ein Geburtstags-Reinfeiern in unserer Runde gab (wovon ich bis zum Tag selbst nichts wusste), war dann das i-Tüpfelchen an diesem Abend.

Wir lesen uns dann hier wieder in 2 Wochen.

Sa

08

Mär

2014

Frida Gold im Saturn-Markt, Hamburg

Nur einen Tag nach dem überragenden Thees-Konzert sollte es dann schon das nächste kleine Konzertchen geben bzw. nennen wir es lieber Auftrittchen.

 

Nach dem Radfahren am Morgen hatte ich zufällig im Fahrgastfernsehen den Hinweis erspäht, dass Frida Gold als Einstimmung auf deren Konzert im Docks am Abend ein kleines Akustik-Set im Saturn spielen sollten.

 

Für lau kann man das ja mal mitnehmen, also hin und der wohl schlechsten Crew ever zugeschaut. Die Jungs haben es in über einer Stunde nicht geschafft Mikro und 2 Instrumente ans Laufen zu bekommen. Mit ordentlich Verspätung ging es also los und war dann nach 3 Stücken (Rose Garden, Liebe ist meine Rebellion und Wovon sollen wir träumen) auch schon wieder vorbei. Keine Ahnung, ob diese wirklich kurze Vorstellung an der Verspätung lag oder nicht, schade war es aber schon.

 

Vor allem, da sich das live und akustisch sehr sehr toll angehört hat und man gerne noch so 2-3 weitere Stücke gehört hätte. Aber naja: einem geschenkten Gaul schaut man ja nicht ins Maul :)

Fr

07

Mär

2014

Thees Uhlmann im Tower Musikclub, Bremen

Unverhofft kommt oft: Nachdem ich leider trotz Karte nicht am meinem Heimkonzert in der GF teilnehmen kann, sorgte die Ankündigung dieses spontanen Konzerts in Bremen für entsprechende Freude. Ich musste deshalb auch nur kurz überlegen, ob ich die Fahrtkosten auf mich nehmen soll, was letztlich dann doch eher eine rhetorische Frage war. 

Also pünktlich Feierabend machen und ab in den Metronom nach Bremen. Dort dann ein schnelles Innenstadt-Sightseeing (auch wenn ich die Stadt schon kannte - aber Weihnachtsmarktatmosphäre oder beginnender Frühling ist dann doch was anderes) und dann ab zum Einlass. Dort gabs dann ein Novum, zum allersten Mal war ich Erster am Einlass - allerdings will ich auch erläutern, wie es dazu kam. Auf dem Ticket stand Beginn 20:00 Uhr, also dachte ich mir, dass der Einlass um 19 Uhr sein wird und ich wie üblich ne gute Stunde eher da sein wollte. Wie sich im Laufe des Wartens herausstellen sollte, war allerdings 20 Uhr die Einlasszeit, sodass sich die ersten weiteren Leute erst um kurz vor 19 Uhr zu mir gesellten. Aber was solls: Pole Position ist ja nicht verkehrt und die Wartezeit ging wettergeschützt und mit Lektüre versorgt, ja auch schnell vorbei,

 

Und das Warten sollte dann auch belohnt werden mit einem wieder mal übelst geilen Konzert vom Thees. Erwähnenswerte Besonderheiten gab es dabei eigentlich kaum welche, auch der "Geburtstagssong" wurde gar nicht mal besonders angesagt. So sind es die Beiläufigkeiten gewesen, die diesen Konzertabend zu etwas besonderem machen sollten. Das fing zum einen mit der Pole Position an, die dazu führte fast schon auf der Bühne zu stehen (näher dran gehts nun wirklich nicht mehr - Top-Location in der Hinsicht). Men Platz direkt vor Thees führte dann auch dazu, dass ich quasi der Aushilfs-Roadie wurde. Denn die Bühne war so klein, dass Thees seine Gitarre immer mit dem Umweg über das Publikum zurück zur Crew geben lassen musste und ich so mehrfach seine Gitarre kurz in den Händen hatte. Länger in meinem "Besitz" war dagegen sein Getränkebecher, der er für einige Minuten in meine Obhut gegeben hatte.

Ein Wort noch zur Stimmung: Die war, bis auf einen offenbar schon sehr angetrunkenen Menschen, sehr sehr gut. Witzigerweise wurde insbesondere das Hosen-Cover sehr laut mitgesungen.
Leider blieb nach dem Auftritt nicht mehr die Zeit um Thees vielleicht nochmal abzufangen, aber vielleicht hol ich das ja mit meinen Kollegen in Gütersloh nach.

 

Und zum Abschluss noch etwas zu den Intergalatic Lovers. Die Band hatte ich ja auch schonmal als Vorband vom Thees erlebt und für nicht so doll empfunden. Aber da gab es offenbar auch eine Entwicklung, denn deren Auftritt vorher hat mir (und wenn man die Reaktionen des Publikums deutet, nicht nur mir) auch richtig gut gefallen. Die Stücke vom neuen Album sind ausnahmslos stark.

Und es ist schön zu sehen, dass man als Vorband vom Thees offenbar immer schön Zeit bekommt und nicht nur für 25 Minuten seine Klasse zu Besten geben darf.

 

 

Letzter Punkt: Ein Geschenk gabs auch noch - die Auslesen-CD vom Grand Hotel van Cleef.

Bisschen neues Futter für Player, auch wenn ich die meisten Stücke darauf zum Glück sowohl von Platte als auch live bereits kenne.

Sa

01

Mär

2014

Rob Lynch im Gleis 22, Münster

Der 1. März sollte in doppelter Hinsicht ein besonderer Tag werden.

Am Vormittag brachten wir zunächst erst einmal meinen Bruder unter die Haube, nach Abschluss 

der kleinen Feier hiess es dann für mich Abfahrt Richtung Münster zu einem weiteren Konzert-

Highlight des Labels Grand Hotel Van Cleef.

 

Die Zugfahrt verlief dabei ziemlich bescheiden, sodass ich schon ein bissel genervt im 

Gleis22 eintraf und 1-2 Liedchen des 1.Voracts (The Lion and the Wolf) verpasste. Seine ruhige Musik und

sanfte Stimme ermöglichte es aber doch wieder runterzukommen und sich gut gelaunt auf den

weiteren Abend einzulassen. Ansonsten war der Programmpunkt aber sicher das schwächste 

Glied an diesem Abend.

 

In der ersten Umbaupause nutzte ich dann die Gelegenheit mich einige Reihen weiter nach

vorne zu mogeln. Und was ich in den nächsten gut 40-45 Minuten erleben durfte, hat jedes

Fünkchen Stress vergessen lassen und war locker schon alleine den Ticketpreis wert.

Denn was Paper & Places aus Regensburg, die ich mit Ausnahme der aktuellen Single bislang 

überhaupt nicht wahrnahm, aber trotzdem schon als sehr interessant einstufte, auf der Bühne

ablieferten, waren ganz ganz grosses Kino. Es ist meines Erachtens schon ein gutes Zeichen,

wenn wirklich ausnahmslos die Rythmen der Songs (eine unglaublich gute Mischung aus Indie und

Elektro) nach nur wenigen Takten zum Mitwippen oder ähnlichen Reaktionen anstiften.

Während ich diese Kritik im Zug texte, führe ich mir das Album auch nochmal zu Gehör und

muss feststellen, dass Paper&Places definitiv auf die Bühne gehören, denn die Power der Songs

kommt auf der Platte in meinen Ohren nicht ganz so stark rüber wie beim Auftritt gestern 

Abend, was die Qualität des Albums aber auf keinen Fall ab-, sondern eben die Liveperformance

der Band aufwerten soll.

Fazit: Diese Jungs werde ich mir definitiv noch mehrfach anschauen und weiter beobachten.

 

Anders als bei den Regensburger war bei Rob Lynch ja bereits durch die Supports bei Thees

eine gewisse Erwartungshaltung da. Zusätzlich wurde die Beurteilung seines Auftritts dadurch 

erschwert, dass P&P die Qualitätslatte schon so unerwartet hoch gelegt hatten.

So ausführlich will ich an dieser Stelle auch gar nicht auf den Auftritt eingehen, einige

Dinge sollen aber natürlich erwähnt werden. 

1) Rob und seine Band haben es dann doch relativ problemlos geschafft, das hohe Level zu 

halten, denn

2) man hatte das Gefühl, dass sie als Hauptact des Abends noch mehr aus sich rausholen als

bei den Support-Gigs. Gerade so Favorite Songs wie "Hawking" oder "My Friends&I" wirkten

für mich so noch kraftvoller als im vergangenen Jahr, aber eigentlich gilt diese Aussage

ausnahmslos für die gesamte Setlist

3) eng verknüpft mit Punkt 2) ist die große Spielfreude positiv aufgefallen, garniert durch

einige kleine Spässchen in den Ansagen

4) Rob hatte das Publikum von der ersten Sekunde voll im Griff, sodass die Mitsingpassagen

dann auch entsprechend laut geschmettert wurden

 

Eigentlich unglaublich, dass ich ihn nach dem allerersten Support Gig noch als "naja" 

klassifiziert habe ... mittlerweile ist er über diesen Status auf jeden Fall deutlich 

hinaus.  

 

Alles in allem also wie bereits eingangs erwähnt erneut ein großartiger GHVC-Abend, von dem

man gar nicht genug kriegen konnte.

Mo

10

Feb

2014

[PIAS] nites in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Mit einer Verspätung von einer Woche sitze ich hier gerade, höre den PIAS-Sampler 2014, den es als Gratiszugabe gab und lasse die Labelnacht Revue passieren.

 

Es war in doppelter Hinsicht eine erneute Premiere für mich: Zum einen war es das erste Konzert für das ich deutlich mehr als Kartenpreis zaheln musste und zum anderen die erste Labelnacht meiner langer Konzertgeschichte.

 

Genug der Vorgeschichte, hier dann ein paar Takte zu den drei Bands des Abends:

 

Champs

Eine britische Band, die sicher handwerklich gute Musik macht, mich an diesem Abend aber immer mit ihrem gefühlt immer gleichen Rumgeschnulze so überhaupt nicht erreicht hat. Schade, dass die drei Jungs nicht auch mal ein bisschen Flotteres im Set hatten. So kam es dann auch, dass es während deren Auftritt enorm unruhig war im Publikum ... ich war also offenbar nicht der einzige, der sich nicht dafür begeistern konnte. Alle anderen Künstler auf dem echt guten Sampler wären wohl besser gewesen.

 

Enno Bunger:

Durch die Verlegung hatte ich ja zunächst die Befürchtung, dass Woods of Birnam nicht wie geplant den Enno würden begleiten könnten, aber schon beim Aufbau sollte sich zeigen, dass meine Befürchtung umsonst gewesen war. Also kam ich in dem doch relativ langem Set dann doch wieder in den Genuss die wundervollen, aus dem November bekannten, Versionen von Leeres Boot und Roter Faden zu hören. Auch ansonsten wieder ein sackstarker Aufritt des Wahl-Hamburgers in seiner Heimat, der auch schon deutlich besser ankam als Champs.

Enno hatte dann auch quasi noch die dritte Premiere am Start. Den Song "You" präsentierte er erstmal mit deutschem Text ... diie musikalisch sehr starke Nummer wirkt für mich in Deutsch noch mehr und ein mega Vorbote auf Album Nr.3 ist. Mindestens bis dahin bleibt "Wir sind vorbei" aber mein Album des Jahrzehnts.

 

Milky Chance:

Der Hauptact des Abends war dann also der Newcomer des vergangenen Jahres. Ich muss ja zugeben, dass ich bis zur 1Live-Krone nicht mal wusste, dass so ne Nummer wie Stolen Dance tatsächlich ein deutsches Produkt sein könnte und in Vorbereitung auf den Abend habe ich dann natürlich auch dem ganzen Album mal eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht - ein geniales Album.

Live sind die beiden (trotz kleinerer technischer Pannen) noch eine Spur genialer, inbsesondere wenn sie noch von Antonio an der Mundharmonika begleitet werden, der entsprechend vom Publikum gefeiert wurde. Es wundert daher gar nicht, dass die Auftritte allesamt ausverkauft sind und die Kasseler auch Europa erobern - sicher einer der besten deutschen Musikacts der vergangenen Jahre, der sich vor nix Internatonalem verstecken muss.

Und die paar neuen Stücke, insbesondere der Kino-Soundtrack, lassen erahnen, dass das ganze auch kein One-Album.Wonder sein wird.

Fr

31

Jan

2014

spaceman spiff im Uebel & Gefährlich, Hamburg

Was in Dortmund das FZW war, um diese Rolle kämpfen in Hamburg noch die GF36 und das Uebel & Gefährlich. Bereits zum dritten Mal (und zum ersten Stehkonzert) ging es erneut in den Bunker um erneut einen Abend zu erleben, der in Erinnerung bleiben wird. Aber was soll man auch anderes erwarten, wenn der Hauptact zum Label Grand Hotel van Cleef kommt.

 

Den Spaceman (eigentlich ja Hannes) hatte ich vor gestern 10 Monaten als Vorband beim Abschiedskonzert der alten Enno Bunger-Besetzung kennengelernt und  dort schon begeistern können. In der Folge blieb er in meinem Hinterkopf und ich war sehr gespannt auf das neue Album, welches dann auch in Teilen der Fachpresse als bisher bestes Album 2014 angekündigt wurde. Und das ohne zu übertreiben, denn die Platte überzeugt von der ersten bis zur letzten Note. Dennoch hatte ich lange überlegt, ob ich zu diesem Konzert gehen soll. Letztlich wäre es auf jeden Fall ein Fehler gewesen nicht dabei zu sein, denn besonderes die Stücke von eben diesem neuen Album sind live noch ein Stückchen stärker als in der Studioversion. Besonders "Vorwärts ist keine Richtung", welches eh schon zu meinen Favoriten zählt, gewinnt live gespielt nochmal einiges an Qualität hinzu und stellte auch den perfekten Opener dar. Und egal ob melancholisch oder doch mal etwas schwung- und kraftvoller, Hannes' Musik geht in Mark und Bein und es macht einfach Spaß ihm und seiner Band zuzuhören. Man merkte ihnen auch richtig die Spielfreude bei diesem 2.Heimspiel an, die mit unterhaltsamen Ansagen bei Gitarrenstimmpausen und durch großartige Kommunikation mit dem Publikum garniert wurde. Schön war es auch zu sehen, dass die vier auf der Bühne nicht so recht begreifen konnten, dass ihre Musik so begeistert aufgenommen wurde. Folge dieser positiven Stimmung im Uebel & Gefährlich war dann eine Solo-Zugabe zum Abschluss des Konzerts und die Erkenntnis, dass dieses leider viel viel zu schnell vergangen ist. Zweiter kleiner Wermutstropfen war nur, dass nicht alle Songs dieses großartigen Albums auch zum Live-Set zählten. Aber was will man groß meckern nach einem hervorragenden Abend.

 

Denn auch die Vorband war im Übrigen gut gewählt (Game Ove und die Spielfiguren)., Die fünfköpifge Band aus Hamburg überzeugte an unterschiedlichsten Instrumenten (mit der fast schon obskuren Situation, dass ein Mitglied der Band bei einem Song 3 unterschiedliche Instrumente gespielt hat), aber auch mit einerseits cleveren als auch wortwitzreichen Texten. Wegen der Vorband musste der Abend übrigens auch eher begeinnen als geplant, denn zwei von ihnen mussten direkt danach rüber ins Knust um das Vorprogramm für Adam Green zu spielen. Was sie aber nicht davon abhielt, ihr geplantes Programm trotz Zeitnot voll abzuspulen. Und irgendwo ist es ja auch eine starke Leistung in dieser Hektik so eine klasse Performance hinzulegen. Der erste Eindruck nach Hören der Studiosongs heute morgen, macht allerdings deutlich, dass die Jungs definitiv auf die Bühne gehören - denn die Studioversionen überzeugten mich jedenfalls nicht annähernd so wie der Auftritt gestern Abend. 

 

Insgesamt eine Sternstunde der deutschen Indie-Musik ... danke an alle Beteiligten.

Sa

25

Jan

2014

ReCartney im Kühlschiff Lindenbrauerei, Unna

Zum mittlerweile doch schon dritten Male ging es am Samstag zum Konzert einer Coverband. Dieses Mal also zu „ReCartney“ – einer Paul McCartney und Beatles Coverband. Dazu muss man sagen, dass einige der Songs sowohl von Paul solo als auch natürlich von den Beatles irgendwo auch zu meinen All-Time-Favoriten zählen und ich sie eben durchaus mal gerne vor Publikum und live hören wollte, dennoch aber ein echtes McCartney-Konzert an sich eigentlich zu kostspielig für mich empfunden habe.

So wollte ich dann also die Chance ergreifen, dass ReCartney praktischerweise bei einem meiner Heimatbesuche in Unna auftraten. Um es schon mal kurz vorweg zu nehmen: Es war wirklich toll.

 

Und das wirklich toll begann schon mit Betreten des Kühlschiffes, denn passenderweise wurden als Einstimmung auf das Konzert etliche Songs aus den 60er vom Band gelassen. Pünktlich um 20 Uhr wurde dann das Publikum „in Dortmund“ begrüßt und es ging los mit 2,5 Stunden vom Allerfeinsten. Natürlich wird wohl niemand an die Klasse von Ringo, George, John und Paul herankommen, aber wenn man es vornimmt ganz unvoreingenommen einen schönen Abend haben zu wollen, dann bleibt ganz klar das Fazit, dass die 4 Jungs die Songs sehr schön und teils mit eigenen Akzenten präsentiert haben. So gelang es dann auch tatsächlich ein bisschen das Gefühl an die längst vergangene Zeit zu wecken, die ich (wohl als einer der wenigen Anwesenden) leider nicht erleben durfte. Es hat richtig Bock gemacht und auch wenn ich viele der Songs (Paul’s Solostücke waren halt in der Überzahl und seine Songs sind mir bis auf wenige Ausnahmen völlig unbekannt) nicht wirklich kannte. Besonderes Stimmung in der Bude war dann auch entsprechend bei seinen bekannteren Songs (Hope on Delivarance und Penny Lane) und natürlich erst recht bei den Beatlessongs.

 

Auch wenn es nicht die echten Beatles waren, war es dann auch ein besonderer Moment mit einer Band auf der Bühne und den Leuten im Saal die Lieder „Let It Be“, „Hey Jude“ und „Yesterday“ mitzusingen.
Und nach diesem Abend ist die Lust doch mal auf ein McCartney-Konzert zu gehen, doch irgendwie gestiegen.

Do

23

Jan

2014

IES Abi-Gala in der Festhalle, Bad Oldesloe

Der erste musikalische Abends meines Jahres war insgesamt eher eine Enttäuschung, weil ich nicht gedacht hatte, dass die beiden Hauptacts nur 2 bzw. 3 Stücke haben würden, auch wenn man schon hätte denken können, dass bei einem Abi-Event die Schüler des Abschlussjahrgangs dann doch die Hauptrolle spielen bzw. in dem Fall singen.

Das wäre an sich ja auch nicht schlimm gewesen, bis auf die Darbietungen von "Soulmate" und "A-Team" war das aber größtenteils schwach, auch wenn durchaus nette Ansätze vorhanden waren.

 

Die beiden Hauptacts dagegen waren echt gut. Wobei man auch hier Abstriche machen muss. Vantage kamen bei ihren Songs nicht so rockig rüber, wie sie vielleicht sein wollen, dies kann aber auch an der allgemein eher durchwachsenen Akustik gelegen haben. Jedenfalls hat der Sänger eine interessante Stimme.

 

Der bekannteste Junge aus Bad Oldesloe sollte dann den Abend beschliessen, Peer Richter. Er durfte wie oben schon erwähnt drei eigene Songs zum Besten Geben und ebenso wie bei dem The Voice-Konzert bleibt mir wieder nur zu sagen, dass er auch live eine superschöne Stimme hat. 

Einziges Manko hier: Ich würd gern mal ein bisschen was flotteres von ihm hören, aber das kommt vielleicht auch noch mit der Zeit.

 

Alles in allem also ein ausbaufähiger Start ins Konzertjahr ... Steigerungen sind aber noch im Januar denkbar ;)