Bosse in der Laeiszhalle, Hamburg

Leise Landung, aber ganz großes Kino, was der Herr Bosse in einer der wohl schönsten Locations, die Hamburg zu bieten hat. 

Und so recht weiss man gar nicht, wo man bei diesem wundervollen Abend beginnen soll zu berichten. 

Also fande ich vielleicht mal mit meinen Eindrücken von der Setlist an: Für den Abend wurde ein bunter Mix aus allen Alben zusammengestellt. Dabei lag natürlich der Schwerpunkt auf den erfolgreicheren und neueren Alben Kraniche und Wartesaal, aber es waren halt auch einige Perlen im Programm, die ich persönlich bis dato sogar gar nicht kannte. Zudem war es eine clevere Entscheidung nicht auf komplett leise zu setzen, sondern weiterhin bei einigen Songs weiterhin richtig die Sau raus zu lassen (Frankfurt Oder, So oder So), sodass dann auch das Publikum mal richtig aus sich rausgehen konnte, soweit das bei einem bestuhlen Konzert möglich ist.

Aber in diesen Momenten wurde die geniale Akustik des Laeiszhalle richtig erkennbar. Wenn alle die Refrains mitsangen, war es jedenfalls mehr als schwierig keine Gänsehaut zu bekommen. Echte Glanzmomente an einem großen Abend.

Die neuen Arragements (wobei man sich bei manchen Stücken leider nicht wirklich was neues hat einfallen lassen) funktionierten auch wunderbar.

 

Folgend geh ich nochmal anhand der Setlist auf die musikalischen Highlights des Abends ein:

- Istanbul: begleitet,wie im Songtext gesungen, von einer Saz, was es zu einer noch schöneren Version machte

- Metropole: erster schneller Song des Abends mit Aufsteh"erlaubnis" ... kam in der Akustik richtig gut

- Frankfurt Oder: sowieso einer meiner Lieblingssongs, diesmal noch garniert mit einem Orgelintro 

- Müßigang: Selten live gehört bislang und dann diesmal in einer sehr kuriosen "Schützenfest"-Version inkl. Einmarsch auf die Bühne. Als ehemaliges Mitglied in einem Spielmannszug fand ich das natürlich richtig stark. Der Song gewann durch diese neue Klangfarbe aber auch so einiges an Qualität.

- Vier Leben: Vielleicht sein bester Songtext bislang, den Song könnt ich immer wieder hören. Nicht wirklich anders arrangiert, aber stark wie immer.

 

Fazit: Experiment mehr als geglückt, ein super tolles Publikum und eine geniale Band sorgten mal wieder für einen echten Gänsehaut-Abend. Clueso mit dem Stüba Orchester vor einigen Jahren war aber noch minimal stärker.


Vom Publikum begeistert war Bosse selbst übrigens auch, sodass es als Extra-Zugabe ein 2.Mal "So oder so" gab als perfekten Rausschmeisser.