Kids of Adelaide im St. Pauli Rock Cafe, Hamburg

3 Acts, 4 Männer, fast 3 Stunden beste Musik - so kann man doch mal ins lange Wochenende starten und so war dann mal wieder die Reeperbahn Ziel meiner kurzen Reise.

 

Nachdem ich zunächst mit meiner Bekanntschaft des Abends in den Soundcheck platzte (wieso lässt man auch die Türen offen ^^) und dann doch freundlich, aber bestimmt wieder vor selbige gesetzt wurde, ging es aber pünktlich in den Laden und auch das Konzert ging pünktlich los.

 

Erster Act war der Schweizer Bastian Baker. Während dieser in deutschen Landen ja noch nicht so richtig bekannt ist und ich auch nur 2 Songs auf Spotify angehört hatte, hat er in der Schweiz sogar schon Platin-Status erreicht. Und der kleine Auftritt im Rock Cafe zeigte sehr eindrucksvoll, warum er in der Heimat längst kein Geheimtipp mehr ist. Jeder Song geht direkt ins Blut, hatte einen guten Drive und es ging viel zu schnell vorbei. Ich kann gar nicht mal so ganz schlüssig erklären, warum mir das so gut gefallen hat, er hat mich einfach irgendwie gepackt und auch das Publikum war offenbar mehr als zufrieden mit dem Start in den Abend. Zum Schluss wurde dann noch ein Konzert in Bandbesetzung im Herbst angekündigt, das werde ich wohl mal im Auge behalten, da ich irgendwie schon gespannt bin, wie stark die Stücke, die mich ja schon mit Gitarre pur gefallen haben, in Komplettbesetzung wirken.

 

Nach dem wohl schnellsten Umbau ever ging es dann ziemlich zügig weiter mit dem Briten Ricky Dean Howard, der bei uns noch kein Album draussen hat, aber dessen Single dem ein oder anderen möglicherweise dank des Films  "Vaterfreuden" bereits bekannt ist. Auch Ricky war alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne und auch er überzeugte mich durchaus, da er eine irgendwie unerwartet sanfte Stimme hat und gerade bei den ruhigeren Songs damit zum Träumen einlud. Auch aufgrund der wenigen schnelleren Nummern fehlte allerdings das letzte Quentchen. Ein echtes Highlight gab es aber dennoch im Set: Seine Cover-Version von Sheeran's Lego House war schon sehr genial.

 

Auch der zweite Umbau ging zügig vonstatten und es ging weiter mit dem Stuttgarter Gitarrenduo "Kids of Adelaide", die ich vor mittlerweile mehr als einem Jahr das bislang einzige Mal (damals als Support von Tiemo Hauer) gesehen und für mich entdeckt hatte. An diesem Abend gab es also endlich mal wieder mehr von dneen auf die Ohren und insbesondere war ich natürlich gespannt, was das neue Album (welches mal nicht bei Spotify hören darf) denn so drauf hat. Letztlich muss man sagen, dass alle gespielten neuen Songs sehr sehr genial waren. Dieser Hauch Folk-Einfluss durch Mandoline, Banjo, Mundharmonika und Co. passt einfach wie die Faust aufs Auge und es macht irrsinnig Spass diesen beiden Jungs zuzuhören (die instrumentalen Einlagen waren dementsprechend auch wunderbar). Aber auch die alten Songs haben wieder sehr gut funktioniert, sodass man letztlich auch hier zu dem Schluss kommen muss, dass die knappe Stunde viiiel zu kurz war und man schon fast etwas wehmütig aus dem Rock Cafe ging. In der Zugabe gabs dann auch nochmal einen weiteren Höhepunkt: Der erste Song wurde unplugged inmitten des Publikums gespielt, dass auch mit Handys und Co. für die einzige Beleuchtung sorgte.

Eine Sache sei noch erwähnt: Evtl. lag es an der sehr kleinen Location oder aber an dem sehr gut abgemischten Sound, aber ich war noch mehr als sonst begeistert von den beiden Singstimmen, die auch einfach nur perfekt zusammenpassen und insbesondere Benni hatte ich gar nicht stimmlich so stark im Gedächtnis (mit Blick auf das Konzert diesmal würde ich aber soweit gehen zu sagen, dass er vielleicht eine der tollsten Stimmen deutscher Künstler hat). Benni sorgte dann auch dafür, dass ich zum ersten Mal bei einem Konzert direkt vom Interpreten angesprochen wurde  - auch wenn es nur darum ging, dass er sich vorbeugend für eine evtl. feuchte Aussprache entschuldigte und das ich bei der extremen Nähe zur Bühne evtl. was abkriegen könnte (was aber nicht passierte) - "niedlich" war die Ansage aber irgendwie schon.