Adel Tawil in der o2 World, Hamburg

oder ein Konzert mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten - aber dazu später mehr

 

Zunächst etwas zu den beiden Vorbands:

Diesmal hatte ich ein sehr gutes Timing, da ich bei diesem Konzert nur aufgrund der sehr günstigen Tickets bei aladoo dabei war und deshalb nen Sitzplatzticket hatte, bin ich erst exakt mit Beginn der Show in die Arena gekommen. Der erste Voract "Benne" hat mich schwer überrascht mit eingänigen Poprock-Melodien seiner klasse Band und durchaus klugen Texten, dabei recht charismatisch war er ein gelungener Einstand in den Abend.

Auch Madeline Juno als zweiter Voract war echt toll, besonders die Stücke, die richtig nach vorn gingen. Etwas nervig, weil gespielt wirkend, waren jedoch ihre Ansagen zwischen den Liedern. Das ändert jedoch nichts an dem Eindruck, dass auch sie eine angenehme Stimme und eine gute Liveband am Start hat und die Qualität dieses Abends aufrecht erhalten hat.

 

Und dann also kam Adel auf die Bühne, beziehungsweise zunächst seine Frau, die den Abend am Keyboard eröffnen sollte und zwar die deutliche schwächere Halbzeit des Abends. Ohne Frage sind Adels neue Texte und Lieder auch nicht schlecht, aber so richtig gepackt, hat er mich damit nicht. Ausnahme war der geniale Song "Graffitit Love", der live richtig gut kommt und mit einem live gemalten Graffiti dargeboten wurde. Überhaupt muss man sagen, dass ich zum ersten Mal seit langem wieder in den Genuss einer sehr starken Bühnenshow gekommen bin, da wurde schon einiges cooles aufgefahren.

 

Die zweite Halbzeit aber sollte dann für den ersten Teil mehr als entschädigen und mit "Stadt" (letzte Woche ja noch unplugged gehört, diesmal richtig schön rockig) war die Halle dann auch das erste mal am Kochen. Weiteres Highlight war zu diesem Set-Zeitpunkt der gemeinsame Auftritt mit Matisyahu, mit dem ein bisschen Reggae-Flair in den Abend kam (unter anderem mit "No Woman No Cry", aber insbesondere mit dem tollen gemeinsamen Song "Zuhause"). Und mit guter Stimmung sollte es dann weitergehen mit "Lieder", ein Song, der ja irgendwie nicht wirklich totgespielt werden kann meines Erachtens und live dann auch noch ein bisschen an Klasse gewinnt. 

Der Start in die Zugaben war dann auch eine sehr schöne Idee, denn es wurde zu einem kurzem Rundflug über Adels Karriere - beginnend mit "One Minute" aus der The Boyz-Zeit über "Ich hol dich da raus" (Prison Break) zu "Der Himmel soll warten" (Song mit Sido). Weiter ging es dann noch mit drei-vier Songs vom Soloalbum, bevor der Abend dann nochmal mit zwei Songs von Ich&Ich beendet wurde. Ganz nett übrigens auch, dass die Songs ein wenig anders dargeboten wurden als zu Ich&Ich-Zeiten.

Als allerallerallerletzte Zugabe gab es dann noch "Kater am Meer", der sich sowohl melodisch als auch textlich sehr gut als Rausschmeißer eignete.

 

Durch den wirklich sehr geilen 2.Teil des Konzertes war es dann insgesamt ein guter Konzertabend.

Einzig kleiner Kritikpunkt noch: Adel spult ein bisschen zu sehr das Programm ab, redet nicht viel, aber auch das kennt man schon aus alten Zeiten.